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0191 - Fenris, der Götterwolf

0191 - Fenris, der Götterwolf

Titel: 0191 - Fenris, der Götterwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leerte. »Noch einen?«
    »Nein, danke.« Der Pfarrer stellte das Glas zur Seite.
    »Eigentlich hatte ich ja mitgewollt«, sagte Old Nick. »Aber ich kann mich so schlecht bewegen. Ich glaube, ich muß doch mal etwas abnehmen.«
    Der Pfarrer lächelte.
    Danach schwiegen die Männer. Nur das Tropfen eines Wasserhahns war zu hören. Den dicken Wirt machte dies nervös. Er ging und drehte den Hahn zu.
    »So«, sagte er.
    Wieder wurde es still. Nach einer Weile hörten die Männer von oben Schritte. Das war Elly, die bessere Hälfte von Old Nick. »Sie kann auch nicht schlafen«, sagte der Wirt.
    »Wer kann das schon?«
    »Eben.«
    Wieder verging die Zeit. In den nächsten Minuten tat sich nichts.
    Dann zuckten beide Männer zusammen, weil sie glaubten, Schüsse gehört zu haben. Father Stone wollte es genau wissen. Er lief zur Tür, um zu öffnen.
    »Hochwürden, bleiben Sie hier. Ich…«
    Old Nicks Warnung fruchtete nicht, Father Stone hatte die Tür bereits aufgezogen. Der Nebel wallte in dicken Schlieren durch die Öffnung und verteilte sich in der Gastwirtschaft. Father Stone streckte seinen Kopf durch den Spalt und bewegte ihn von einer Seite zur anderen. In der rechten Hand umfaßte er das Kreuz.
    »Nichts zu sehen«, berichtete er.
    »Und zu hören?«
    Der Geistliche zog sich wieder zurück. »Auch nichts, Nick.«
    »Vielleicht haben sie ein paar von den Biestern erledigt«, hoffte der Wirt.
    »Möglich.«
    »Ich muß mir noch einen Schnaps genehmigen.« Sicherheitshalber hatte Nick die Flasche in seiner Reichweite stehengelassen. Er zog den Korken hervor und kippte das Glas voll.
    Gerade als er trinken wollte, klangen vor der Tür hastige Schritte auf. Im nächsten Augenblick wurde sie aufgestoßen, und Nick fiel vor Schreck das Glas aus der Hand, als er die blutüberströmte Gestalt sah, die in die Gaststube torkelte…
    ***
    »Wenn du springst, werde ich dich töten!«
    Ich hörte die Stimme und hätte gern einen Jubelschrei ausgestoßen, denn derjenige, der da gesprochen hatte, war mein Freund und Kollege Suko.
    Fenris gehorchte tatsächlich. Nur sein Fell sträubte sich noch mehr, und ein Knurren drang aus seinem Maul.
    »Wer bist du?«
    »Einer, der dich zur Hölle schicken wird.«
    Das waren Worte, die Fenris überhaupt nicht gefielen. Plötzlich kreiselte er herum.
    Und mitten hinein in den Schlag mit der Dämonenpeitsche.
    Die Frauen schrien auf. Ich sprang vor, riß Clarissa an mich und schleuderte sie nach hinten, damit sie aus der unmittelbaren Gefahrenzone geschafft wurde.
    Als ich ebenfalls zurückwollte, traf mich ein gewaltiger Schlag gegen die Brust. Es war ein Hieb wie mit dem Hammer. Ich verlor den Bodenkontakt und sah, während ich fiel, wer oder was mich da getroffen hatte.
    Der Schwanz des Wolfes. In ihm steckte die Kraft, aber er hatte auch das Kreuz berührt, und genau an dieser Stelle wurde der Schwanz langsam grau.
    Wieder klatschte es.
    Fenris heulte wütend. Normale Dämonen wurden von der Dämonenpeitsche zerstört. Zumeist lösten sie sich in einer stinkenden Pestwolke auf. Anders Fenris. Er konnte die Hiebe einstecken, Ohne daß sie ihm etwas taten. Allerdings schwächten sie ihn, denn der nächste Sprung war nicht so kraftvoll wie der erste. Mit einem Satz setzte er über die erstarrt dastehenden Nonnen hinweg und verschwand.
    Ich kam wieder auf die Beine und sah soeben noch den hünenhaften Wolf im Nebel untertauchen.
    Suko stand da wie ein begossener Pudel. Auch ich war nicht dazu gekommen, mein Kreuz einzusetzen.
    Fenris war zu schnell gewesen.
    »Wo läuft er hin?« schrie Clarissa.
    Die Antwort gab ihr der Dämonenwolf selbst. Aus dem Nebel hörten wir seine Stimme. »Jetzt sind sie verloren!« brüllte er. »Ich werde sie mir holen. Alle…«
    Wir standen wie erstarrt. Ich spürte wieder Schmerzen im Bein, jetzt wo die erste Spannung nachgelassen hatte. Ausruhen galt nicht, wir mußten etwas unternehmen.
    »Zum Wagen!« rief ich Suko zu.
    Der Chinese hatte sich kaum gedreht und war ebenso wie ich ein paar Schritte in Richtung Bentley gelaufen, als ein anderer in die Auseinandersetzung eingriff.
    Thor!
    Wie damals, als ich gegen untote Wikinger und Germanen kämpfte. Allerdings sahen wir ihn nicht, nur einen sehr breiten und gewaltigen Blitz, der den Nebel spaltete oder ihn aufriß wie einen gewaltigen Vorhang.
    Ein Dröhnen.
    Als hätte es eine Explosion gegeben, so traf uns die Druckwelle und schüttelte uns durch. Schreiend liefen die Nonnen davon, nur Clarissa blieb

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