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0191 - Tschato, der Löwe

Titel: 0191 - Tschato, der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unvorstellbaren Ausmaßes über sie herein? Die Erschütterungen nahmen an Stärke zu. Rhodan verlor den Halt und stürzte vornüber. Er wollte sich mit den Händen abfangen, doch der Boden wich vor ihm zurück, bäumte sich dann wieder auf und brach ihm fast beide Armgelenke.
    Er sah, daß Noir, Atlan und Bully ebenfalls auf der Erde lagen. Nur Kasom hielt sich noch auf den Beinen. Sein Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen neigte sich einer der riesigen Bäume zur Seite. Seine Wurzeln lösten sich aus dem sumpfigen Boden. ,Er fällt auf den Shift‘, durchzuckte es Rhodans Gedanken. In wilder Verzweiflung begann er auf das Raupenfahrzeug zuzukriechen. Der Boden unter ihm glich einem riesenhaften Tier, das sich in irrsinnigen Sprüngen von seinen Reitern zu befreien suchte. Jeder flache Erdwall entwickelte sich zu einem fast unüberwindlichen Hindernis. Der Baum neigte sich noch weiter zur Seite, wie eine Stahlfeder, die auf und nieder wippte. Erde prasselte auf Rhodan herunter. Blätter segelten durch die Luft, immer wieder von Zwischenströmungen davongetragen. Als Rhodan noch vier Meter von der Luke entfernt war, riß der Baum endgültig aus dem Erdreich. Rhodan wollte aufschreien, aber seine Kehle war wie ausgetrocknet. Der Baumriese schlug nur wenige Meter vor dem Shift auf. Einer seiner Äste streifte Rhodan, der den Kopf unter den Armen verbarg. Der Himmel über dem Wald schien plötzlich in flammendes Licht getaucht zu sein. Fahles Gelb überzog ihn von Horizont zu Horizont. Sollte einer der Blues-Raumer zu dicht im Gravitationsfeld von Roost den Linearflug unterbrochen haben?
    Oder war eines der Molkexschiffe in den Hyperraum getaucht?
    Endlich ließen die Erschütterungen nach. Es schien noch heißer zu sein als zuvor. Wolken von Insekten wirbelten durch die Luft. Aus dem Wald kam das Brüllen eines verängstigten Tieres, das aus dem nahen Schlammeer zwischen die Bäume geflüchtet war. Rhodan erhob sich mühsam.
    Der Shift hing schräg zwischen zwei mächtigen Stämmen. Zum Glück hielt ihn der eine Baum auf, da er sonst umgekippt wäre.
    Rhodan schaute sich um. Kasom, Bully und Noir standen in der Nähe der Lichtung. Atlan war verschwunden. Rhodan erkannte einen breiten Spalt im Boden, der ihn von den übrigen Männern trennte. Sein Herz krampfte sich zusammen. Sollte der Arkonide von einem Erdrutsch begraben worden sein, oder war er in einen tiefen Spalt gefallen? Kasom winkte aufgeregt. Rhodan setzte sich mit schwankenden Beinen in Bewegung. Ein dumpfes Grollen lag in der Luft. Der gesamte Planet schien in Aufruhr zu sein.
    Der Spalt in der Erde zog sich quer über die Lichtung, auf der sie den Shift gelandet hatten. Er war v-förmig. Die untere Spitze reichte fast bis zum Shift. Von dort aus verbreiterte er sich bis zum anderen Ende der Lichtung. Dampf stieg an verschiedenen Stellen daraus empor. „Die Mausbiber!" schrie Bully von der anderen Seite. „Hemi und Bokom müssen versuchen, ob sie Atlan durch Telekinese befreien können." Rhodan hatte den Spalt erreicht. Überall bröckelte Erde ab. Er mußte vorsichtig sein, daß er nicht selbst in die Tiefe fiel. Er beugte sich über den dunklen Riß. ,,Atlan!" rief er mit voller Lautstärke. Dann sah er den Arkoniden.
    Atlan lag ungefähr zehn Meter schräg vor ihm auf einem Vorsprung innerhalb des Spaltes. Die Stelle mochte zwölf Meter unterhalb der Oberfläche liegen. Jeden Augenblick konnte die Erde in sich zusammenrutschen und Atlan weiter mit in die Tiefe reißen. Rhodan rannte am Abgrund entlang, bis er unmittelbar über Atlan stand. Der Arkonide war noch am Leben. Er kauerte dicht an der Wand. Sein Gesicht leuchtete weiß. „Wir werden dich herausholen", rief Rhodan hinab. Er sah Atlan lächeln. Abrupt wandte sich Rhodan ab und eilte dem Shift entgegen. In der Luke stieß er auf Mory, die gerade herausklettern wollte. Erleichterung überkam Rhodan, als er sah, daß sie unverletzt war. Gleichzeitig gestand er sich ein, daß sein Interesse an ihrer Verfassung ungewöhnlich stark war. Doch darüber konnte er sich jetzt keine Gedanken machen. Mory schien an seinem Gesichtsausdruck zu erkennen, daß etwas passiert war. Sie lehnte sich gegen die Luke und hielt ihn am Arm fest. „Was ist geschehen, Mr. Rhodan?" Er blickte an ihr vorbei. „Es ist Atlan", murmelte er. „Er ist in einen Spalt gestürzt. Die Mausbiber müssen versuchen, ihn zu befreien."
    „Ist er verletzt?" Ihre Stimme klang unsicher. Etwas an

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