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0191 - Tschato, der Löwe

Titel: 0191 - Tschato, der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Überlegungen beweisen sollten, er hätte ungläubig gelächelt. Die angreifenden Schiffe rückten näher, so daß Netronow seine Aufmerksamkeit der LION widmen mußte. Minuten später sprachen die Waffen an.
    Der Shift wälzte sich über den braunen Hügel aus Morast. Seine aus hochwertigen Legierungen bestehenden Raupen zermalmten die Schmarotzerpflanzen, die auf dem Schlammberg wuchsen. Wie ein urweltliches Tier schob sich das flugfähige Raupenfahrzeug von der Lichtung. Als es zwischen den ersten Bäumen haltmachte, öffnete sich die Kanzel, und ein bärtiges Gesicht blickte ins Freie. „Ich wette meine Sichellocke gegen ein halbes gebratenes Rind, daß wir hier nicht lange bleiben können", erklärte Melbar Kasom. Die Erwähnung einer solch großen Menge Fleisch ließ seinen Gesichtsausdruck traurig werden.
    Rhodan erschien neben ihm in der Luke. Er schaute sich prüfend um und tauchte ins Innere des Shifts zurück. Kasom reckte sich über den Rand des Raupenfahrzeuges. Dann schwang er ein Bein heraus und trat behutsam auf den Boden. Als er nicht einsank, glitt er vollständig aus dem Shift. Sein mächtiger Körper paßte gerade noch durch die Luke. Er trottete um das Fahrzeug herum. „Alles in Ordnung!" rief er. Da sie sich in der Nähe eines der unzähligen Schlammeere aufhielten, war doppelte Vorsicht geboten. Die fossilen Bewohner dieser Sümpfe waren zwar zum größten Teil harmlose Pflanzenfresser, aber es gab genügend Riesen unter den Sauriern, die einem Shift gefährlich werden konnten. Nach dem die Blues das Versteck der Flüchtlinge in den Bergen aufgespürt hatten, war der Shift in rasender Fahrt in die Niederung gerast, um in den Urwäldern Sicherheit zu finden.
    Der Kontakt zum Schlachtschiff Geckos war abgerissen. Das konnte nur bedeuten, daß die TRAMP nicht mehr existierte. Rhodan war sich darüber im klaren, wie wenig Hoffnung bestand, daß die Notsignale der TRAMP von einem terranischen Schiff aufgefangen wurden. Nun verließ auch Perry Rhodan den Shift. Hinter ihm kletterten Atlan, Bully und Andre Noir ins Freie. Die erschöpfte Mory Abro blieb im Innern, zusammen mit den Mausbibern Hemi und Bokom, die den Shift gelandet hatten.
    Die Mausbiber und Andre Noir bildeten in der jetzigen Situation eine unschätzbare Hilfe, das sie immer wieder rechtzeitig die Suchschiffe der Blues orten konnten. Rhodan war überzeugt davon, daß die Kommandanten der Blues von ihrer Anwesenheit auf Roost wußten. Anders konnte er sich die großangelegte Suchaktion nicht erklären. Unter normalen Umständen hätten die Blues sich damit begnügt, die Bevölkerung Roosts auszurotten, um die Welt für ihre Nachkommen frei zu machen.
    Kasom erwartete die übrigen Männer am hinteren Ende des Shifts. ,,Ich habe Hunger", erklärte er gereizt. „Ich schwöre, daß ich einen Saurier verspeise, wenn ich einen bekommen kann."
    „Ihr Magenknurren erinnert mich an ein mittleres Erdbeben, Kasom", lächelte Rhodan. „Aber es wird Ihnen nichts übrigbleiben, als gleich uns weiterhin von Früchten zu leben."
    „Ich bin schon gelb im Gesicht", beschwerte sich der ertrusische Riese. Die Rettung war so nahe gewesen, daß der Rückschlag die Männer doppelt schwer getroffen hatte. Trotzdem verloren sie nicht den Humor. Sie inspizierten die Umgebung. Kasom sammelte einen Arm voll eßbarer Früchte ein, auf die sie die Traver hingewiesen hatten.
    Plötzlich tauchte Mory Abro in der Luke des Shifts auf. Ihr langes rotes Haar war zu einer Hochfrisur zusammengesteckt.
    Trotz der überstandenen Strapazen wirkte sie anziehend.
    Sie hob den Arm und winkte den Männern zu. Das war die letzte Bewegung, die Perry Rhodan im Laufe der nächsten Minuten bewußt wahrnahm. Morys Winken wurde plötzlich zu einer flatternden Geste. Sie schien zu vibrieren, so daß ihr Körper sich in einzelne Fragmente auflöste, die alle mehrfach zu existieren schienen. Rhodan benötigte eine Sekunde, um zu begreifen, daß alle anderen Gegenstände, auch er, diese Vibration mitmachten, daß der ganze Planet von einem ruckartigen Zittern durchlaufen wurde, das tief aus dem Innern zu kommen schien. Rhodan hörte den Aufschrei Morys, dann sackte sie durch die Luke zurück in den Shift, der auf dem morastigen Boden durchgeschüttelt wurde. Um ihn herum wankten die Männer, als handelte es sich um hilflose Marionetten, die einen verrückten Tanz aufführten. Bombardierten die Blues einen Ort in ihrer unmittelbaren Nähe, oder brach eine Naturkatastrophe

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