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0191 - Tschato, der Löwe

Titel: 0191 - Tschato, der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihr verwirrte ihn. Gleichzeitig ärgerte ihn ihre Sorge um den Arkoniden. Er verwünschte seine Gedanken und ging an ihr vorbei in den Shift. Die beiden Mausbiber kauerten ängstlich in einer Ecke. „Kommt mit heraus", ordnete Rhodan an. ,,Atlan ist verunglückt. Wir müssen ihn aus einem Spalt befreien."
    Hemi und Bokom watschelten hinter ihm her. Vor dem Shift wartete Mory Abro auf sie. Mit den Händen strich sie übers Haar. „Ich folge Ihnen", erklärte sie ruhig. Rhodan blickte zwischen ihr und dem Shift hin und her. „Es ist gefährlich", knurrte er. „Jeden Augenblick kann sich die Erde an einer anderen Stelle öffnen. Sie sollten im Shift bleiben."
    „Ich fürchte mich nicht", ließ sie ihn wissen. „Vielleicht kann ich helfen." Sie sprach wie ein Mann und handelte wie ein Mann. Warum konnte sie nicht wie andere Frauen sein, überlegte Rhodan ärgerlich. Er nahm die beiden Mausbiber auf die Arme und trug sie bis zur Unfallstelle. Noch lag Atlan am gleichen Platz. Ein Teil des Vorsprunges war jedoch abgebröckelt. Rhodan setzte Hemi und Bokom auf den Boden. „Versucht ihn heraufzuholen!" sagte er.
    Ihm war klar, daß diese Mausbiber bei weitem nicht Guckys Fähigkeiten erreichten. Aber sie konnten es schaffen, wenn sie sich gemeinsam konzentrierten. Hoffentlich überwältigte sie nicht die Angst. Gebannt blickten die Männer und Mory Abro zu Atlan hinab.
    Schließlich hob sich der Arkonide vom Vorsprung ab und glitt in die Höhe. Er schwebte aus dem Spalt heraus und langte unsanft einen Meter daneben. Rhodan klopfte den Mausbibern wortlos auf die Schultern. „Wir haben ihn", piepste Hemi stolz. Kasom kam heran. Er untersuchte Atlan sorgfältig, dann richtete er ihn auf. „Er ist in Ordnung, Sir", rief er von der anderen Seite der Erdspalte herüber. Sie gingen bis zum Ende des Risses und kamen auf die Seite herüber, auf der der Shift lag. Mory Abro ging der Gruppe ein Stück entgegen. Atlan klopfte den Dreck aus den Kleidern. „Ich lag am Eingang zur Hölle", sagte er. „Lange hätte der Vorsprung nicht mehr gehalten." Als sie sich dem Shift zuwandten, erwartete sie eine neue unangenehme Überraschung. Ein Saurier stand zwischen ihnen und dem Raupenfahrzeug.
    Das Tier machte einen verwirrten Eindruck. Auf seinem massigen, tonnenförmigen Körper schwankte ein langer Hals, an dessen Ende ein breiter Kopf mit stumpfsinnig blickenden Augen saß. Das Monstrum steuerte auf den Shift zu und warf sich mit voller Wucht gegen das flugfähige Fahrzeug. Das Tier war gereizt. Es schien in dem Raupenfahrzeug einen gefährlichen Gegner zu sehen. Der Shift rutschte ein Stück am Baum entlang, der ihn bisher vor dem Umkippen bewahrt hatte. Der Baum ächzte und wankte. Ein Blätterregen kam vom Wipfel herunter. Das Ungeheuer peitschte mit seinem dicken Schwanz gegen den Shift.
    „Das Tier zerstört ihn", flüsterte Bully grimmig. „Und wir haben noch nicht einmal eine Waffe, um es aufzuhalten." Atlan und Kasom begannen laut zu schreien und warfen die Arme in die Luft, um das Untier abzulenken. Doch sie hatten keinen Erfolg.
    Das Wesen war einem Sumpfmeer entstiegen, als Roost von dem ausgedehnten Beben erschüttert worden war. Obwohl weit von seinem Element entfernt, war es ein übermächtiger Gegner.
    Der Shift schaukelte unter den Schlägen des Schwanzes. Dann warf sich das Tier herum, um erneut seinen Körper gegen das Fahrzeug einzusetzen. Mory Abro stieß einen spitzen Schrei aus.
    Wie die Männer wußte sie, was der Verlust des Shift bedeutete.
    Tod oder Gefangenschaft durch die Blues. Vergeblich versuchten die Mausbiber, dem Untier mit ihren telekinetischen Kräften Einhalt zu gebieten. Auch Andre Noir, der sich verzweifelt bemühte, das Monstrum hypnotisch zu beeinflussen, hatte keinen Erfolg. Die animalische Wut, von der die Bestie beherrscht wurde, schien jede andere Regung in ihr auszulöschen.
    Der Boden dröhnte, als der Gigant zwischen den Bäumen hindurch auf den Shift zustampfte. Da löste sich Melbar Kasom von Atlans Seite und stürmte mit Riesenschritten auf den Shift zu.
    „Bleiben Sie bei uns, Kasom!" schrie Atlan hinter ihm her. „Sind Sie wahnsinnig geworden?" Der über sechzehn Zentner schwere Ertruser schien den Arkoniden nicht zu hören. Die Sichellocke wehte wie eine Fahne über seinem Kopf. Fast gleichzeitig mit dem Tier erreichte er den Shift. Das Monstrum zögerte einen Augenblick, als es den Mann erblickte. Wahrscheinlich reagierte es instinktiv auf die Bewegung unter sich. Kasom

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