0192 - Die Kriegslist des Akonen
nachzusehen, ob er vielleicht wieder aufgetaucht war. Er konnte jedoch keine Spur des Wesens entdecken. Sobald die Terraner ausgesagt hatten, würde er sich intensiv mit dem Verschwinden des Metys beschäftigen. Als er in den Arbeitsraum zurückkehrte, landeten Troats Raumschiffe. Der Fahrer kam mit den Geräten von der Krankenstation zurück und brachte sie herein. Ablebur ließ sie direkt neben seinem Tisch abstellen. Er schaltete die Anschlüsse an und nahm eine kurze Kontrolle der Geräte vor. Als er sah, daß alles in Ordnung war, schickte er den Fahrer wieder hinaus. Dann wandte er sich an seine drei Mitarbeiter. „Halten Sie während des Verhörs Ihre Waffen schußbereit", ordnete er an, „Sobald einer der Gefangenen Anstalten macht, mich anzugreifen, schießen sie ihn nieder." Ablebur lächelte verschlagen. Er ging nie ein Risiko ein. Am wenigsten, wenn er es mit Terranern zu tun hatte.
Es dauerte nicht lange, und Troat erschien am Steuer eines kleinen Wagens. Zwei bewaffnete Raumfahrer sprangen von der Verladepritsche. Mit vorgehaltener Waffe zwangen sie drei Terraner zum Aussteigen. Troat verließ den Fahrersitz, ein großer dürrer Mann, der ständig einen besorgten Ausdruck in den Augen hatte. Er begrüßte Ablebur durch das Heben beider Hände. Dann öffnete er den Eingang zum Glashaus. Die beiden Soldaten riefen einen Befehl, und die terranischen Offiziere setzten sich in Bewegung. Ablebur versuchte, in ihren Gesichtern eine Gemütsbewegung zu erkennen, aber wie er erwartet hatte, blieben diese ausdruckslos. Nur an den Augen, die sich so sehr von denen eines Blue unterschieden, bemerkte Ablebur den Haß, der ihm und den anderen Akonen entgegenschlug. ln der Mitte des Raumes ließ Ablebur die kleine Gruppe anhalten. Er nahm ein Blatt Papier vom Tisch auf und fächelte sich damit Luft zu. Eine Weile war es vollkommen still, nur das Geräusch von Ableburs Fächer war zu hören. Schließlich räusperte sich Troat unruhig, und das schien für Ablebur das Signal zum Aufstehen zu sein. „Guten Tag, meine Herren", sagte er in Interkosmo, doch seine Stimme blieb ohne jede Freundlichkeit. „Sie sind lediglich hierhergebracht worden, um eine Frage zu beantworten. Es liegt an Ihnen, wie lange wir zu einer Antwort brauchen, die richtig ist." Die drei Gefangenen sahen ihn an. Ablebur strich gelangweilt über die Tischplatte. „Da zwischen dem Blauen System und Terra kein Kriegszustand besteht, werden Sie sicher damit einverstanden sein, nicht als Kriegsgefangene betrachtet zu werden", sagte Ablebur. Der kleinste der Männer lachte spöttisch auf. Seine Zähne leuchteten dabei, auf, und um seine Augen bildeten sich unzählige Fältchen. „Wir betrachten uns als Gäste eines Piraten", sagte der kleine Terraner. Ablebur deutete auf die Verhörgeräte. „Jeder Pirat", sagte er, „nimmt sich gewisse Freiheiten, die bei manchen Völkern als verpönt gelten. Es gibt verschiedene Methoden des Hypnoverhörs. Schmerzlose und schmerzhafte Verhöre. Solche ohne und solche mit Folgen. Diese Geräte hier zählen zu meinem Bedauern zu der weniger schönen Art. Zwar verursachen sie dem Opfer während des Verhörs keine Schmerzen, aber jeder, der länger als zehn Minuten hier sitzt, wird nicht mehr in den Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gelangen."
Der Kleine machte vier Schritte auf den Apparat zu. Sofort richteten sich Waffen auf ihn. Er beachtete sie nicht. Sein Blick blieb auf Ablebur gerichtet. „Ich bin Major Aitken", sagte er. „Sie können mit mir beginnen."
„Ihre Schiffe gaben ein Notsignal über Hyperfunk ab", sagte Ablebur. „Entspricht es der Wahrheit, daß Perry Rhodan tot ist?"
„Ja", sagte Aitken. „Glauben Sie, daß Ihre Antwort im Hypnoverhör die gleiche bleibt?"
„Natürlich", sagte Aitken. Ablebur machte eine einladende Geste zum Sitz des Verhörgerätes hin. „Nehmen Sie doch Platz, Major Aitken", sagte er ironisch. Der Terraner sträubte sich nicht. Gelassen ließ er sich auf dem einfachen Sitz nieder. Ablebur befestigte die einzelnen Kontrollstränge an Armen und Beinen des Mannes. Dann schob er den Hypnospiegel vor Aitkens Gesicht. Furchtlos beobachtete Aitken den Akonen bei der Arbeit. Ablebur beeilte sich nicht.
Sorgfältig vollendete er die notwendigen Einstellungen.
Als er fertig war, trat er einen Schritt zurück. Er winkte Troat zu, damit dieser das Hypnosegerät einschalten sollte. Troat. bewegte sich mit vorgehaltener Waffe durch den Raum. Der akonische Raumfahrer machte
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