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0192 - Die Kriegslist des Akonen

Titel: 0192 - Die Kriegslist des Akonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seite.
    Vorsichtig kletterte er von dem Metallberg herunter. Tschato sah Schweißperlen auf der Stirn Picots. Er versuchte zu lächeln, aber er brachte nur ein verunglücktes Grinsen zustande.
    Picot sah ihn an und stemmte beide Arme in die Hüften.
    „Es gibt Ärger, Sir." Das war eher eine Feststellung als eine Frage. „Da haben Sie allerdings recht, Dan", sagte Tschato grimmig. In knappen Worten schilderte er dem Ersten Offizier die Lage. Picot blickte zum Eingang des Hangars, als könnte dort jeden Augenblick ein Akone auftauchen.
    „Ich wußte, daß die LION nicht von Schwierigkeiten verschont bleiben würde, Sir." Er zog die Schutzhandschuhe aus und warf sie auf die Abfälle zurück. „Und ich bin davon überzeugt, daß es noch schlimmer wird."
    „Alles hängt davon ab, wie schnell wir mit den Arbeiten fertig werden", erinnerte ihn Tschato.
    „Wem sagen Sie das?" knurrte Picot beleidigt. „Wir arbeiten hier pausenlos. Wahrscheinlich sind wir früher fertig als die Burschen in der Energiezentrale."
    „Schon möglich", gab Tschato zu. „Ich werde mit Bactas darüber sprechen." ,„Ha!" machte Picot. „Bactas hat schon einen roten Kopf vom Schreien. Sie werden seine Stimme hören, bevor Sie die Zentrale betreten. Seine Männer schuften wie die Verrückten."
    „Sie müssen doppelt so schnell arbeiten", erklärte Tschato ungerührt. Seine Blicke wanderten über Picot hinweg zur Kaulquappe LION I, die noch immer im Hangar stand. Mit dem Zeigefinger deutete er auf das sechzig Meter durchmessende Schiff. „Wurde die LION Iwährend der Einschleusung der Space-Jet stark beschädigt?" erkundigte er sich. „Keineswegs, Sir." Picot folgte dem Kommandanten, der gemächlich auf die Kaulquappe zuschritt. „Außer einigen Kratzern in der Außenhülle konnten wir nichts feststellen." Tschato starrte das Beiboot an, als sähe er es zum erstenmal. Picot, der einmal mehr über das Verhalten seines Vorgesetzten keine Klarheit gewinnen konnte, scharrte unruhig mit den Füßen. „Ich glaube, ich habe eine Idee", murmelte Tschato. Picot riß entsetzt die Augen auf. „Wirklich, Sir?" erkundigte er sich.
    Es gab nichts, was er mehr fürchtete als Norne Tschatos Ideen.
    Immer dann, wenn sie der Kommandant in die Tat umsetzte, begannen für Dan Picot unruhige Zeiten. In den meisten Fällen ging es um Leben und Tod. Aber was, fragte sich der Erste Offizier, wollte Tschato mit der Kaulquappe schon anfangen?
    Einen Krieg gegen die Akonen beginnen? Verrückt genug dazu war er. Doch Rhodan würde derartige Abenteuer verbieten. Picot atmete auf. Er dankte dem Schicksal, das Perry Rhodan an Bord der LION geführt hatte. Dadurch erhöhte sich Picots Lebenserwartung um einige Jahre.
    Er blickte zur Seite, aber Tschato war bereits verschwunden. Auf Katzenpfoten hatte er sich davongemacht, konstatierte Picot verärgert. Es war unmöglich, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
    Unentwegt ging ihm Tschatos Idee im Kopf herum. Je länger er darüber nachdachte, desto sicherer wurde er, daß ein Mann wie Tschato auch Perry Rhodan von seinen Ideen überzeugen konnte. Sechzehn! Siebzehn! Achtzehn! Admiral Role Nayhar hörte auf zu zählen, als immer weitere Lichter auf der Warntafel aufflammten und die Anzahl der Treffer anzeigten, die die ALORA erschütterten. Wahrscheinlich gab es in der Außenhülle des Flaggschiffes bereits über zwanzig Lecks. Ein Drittel der Besatzung mußte nach Nayhars Überzeugung den Tod gefunden haben. Glücklicherweise arbeiteten die wichtigsten Maschinen innerhalb der ALORA noch immer. Nayhar gab sich keinen Illusionen hin. Die Lage auf den anderen Schiffen war - sofern sie der Gegner nicht vernichtet hatte - bestimmt noch verzweifelter. Zu spät hatten die Kommandanten den zweiten akonischen Verband gesehen. Was nützte es, daß alle USO-Schiffe mit wahnsinniger Beschleunigung versuchten, sich aus der Schußweite der akonischen Schiffe zu retten? Die meisten flogen direkt vor die Strahlengeschütze des Gegners. Nayhar rechnete damit, daß von einhundertneununddreißig Schiffen im Höchstfall vierzig mit schweren Beschädigungen davonkommen würden.
    Eine verheerende, eine schreckliche Niederlage. Zugleich eine menschliche Tragödie. Denn Admiral Role Nayhar war ein gebrochener Mann. Er glich einem hohlwangigen Gespenst, das mit rauher Stimme seine Befehle gab. Befehle, die von den verbliebenen Schiffen kaum noch ausgeführt werden konnten.
    Nayhars Verstand jedoch arbeitete schärfer als je zuvor. Es schien,

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