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0192 - Vorm Sterben einen Drink

0192 - Vorm Sterben einen Drink

Titel: 0192 - Vorm Sterben einen Drink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vorm Sterben einen Drink
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Garten mußte für ihn einen besonderen Wert darstellen. Vielleicht sollte man sich einmal gründlicher um diese sogenannte Lappalie kümmern.
    »Wie kommt es, daß Sie gerade jetzt hier erscheinen?« fragte ich.
    Er zuckte die Achseln, »weil ich hören wollte, wie sich meine Sache entwickelt. Ich kann doch nicht ahnen, daß ausgerechnet jetzt hier oben ein Verbrechen geschieht.«
    Ich nickte. Mir war noch etwas eingefallen, was meinen Verdacht verstärkte.
    Jeder, der sich wegen irgendeiner Privatstreitigkeit vor Gericht begibt, hält seine Sache natürlich für wichtig, sonst wäre er ja nicht damit vor Gericht gegangen. Nur Mr. Meelson bezeichnete das Objekt, weswegen er die Gerichte bemühte, selbst als eine Lappalie.
    Das war ein Widerspruch, der darauf hindeutete, daß es ihm in Warheit eben doch sehr wichtig war, daß er aber bei anderen den Eindruck erwecken wollte, als sei es nur eine Lappalie.
    »Vielen Dank, Mr. Meelson«, sagte ich. »Das war alles, was ich wissen wollte. Wenn Sie wollen, können Sie gehen.«
    Er stutzte, zögerte einen Augenblick und sagte dann: »Nun, da Mr. Surdridge tot ist, muß ich die Sache einem anderen Anwalt übergeben. Ich möchte deshalb am liebsten die Akten dieser Geschichte mitnehmen, damit ich sie einem anderen Anwalt übergeben kann.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen, Mr. Meelson. Sämtliche Akten sind von der Mordkommission beschlagnahmt. Es könnte ja sein, daß sich aus ihnen Hinweise oder Spuren auf den Mörder oder auf sein Motiv finden lassen. Später werden die Akten vielleicht freigegeben. Aber diese Entscheidung hat der Leiter der Mordkommission zu fällen, nicht ich.«
    In seinem starren Gesicht zuckte kein Muskel. Er setzte seinen Hut wieder auf und meinte nebenher: »Nun, so wichtig ist es ja auch nicht. Guten Tag!« Gemessenen Schrittes verließ er das Vorzimmer.
    Ich sah ihm nach.
    Manchmal haben Dinge einen inneren Zusammenhang, die auf den ersten Blick so weit voneinander entfernt zu sein scheinen wie der Nordpol vom Südpol.
    In diesem Falle war es nicht anders, aber es sollte noch eine Weile dauern, bis wir das entdeckten.
    ***
    Wir blieben in Rogertys Nähe. Nachdem er sich flüchtig am Tatort umgesehen hatte, ließ er den Spurensicherungsdienst an seine Arbeit gehen.
    Es konnte Stunden dauern, bis die Jungens damit fertig waren, alle Fingerabdrücke zu sichern.
    In der Zwischenzeit wollte sich Rogerty an eine erste Vernehmung des Personals machen.
    Er schickte zwei seiner Leute.
    Das Vorzimmer bestimmte er zum Vernehmungsraum. In dem großen Bürozimmer nebenan postierte er zwei andere von seinen Leuten und befahl ihnen, jede Unterhaltung zwischen dem Personal strikt zu unterbinden.
    »Lest meinetwegen die Zeitungen, oder macht sonstwas, aber quasselt nicht miteinander!« brummte er und winkte der ersten Stenotypistin.
    Das Mädchen mochte 25 Jahre alt sein, hatte das hübsche, genormte Puppengesicht der modernen Kosmetik und einen mittleren Intelligenzgrad.
    Rogerty hatte sich hinter den Schreibtisch der Sekretärin gesetzt und führte die Vernehmung.
    Phil und ieh hockten im Hintergrund in Besuchersesseln und griffen nur selten ein. Rogerty führte seine Befragungen so methodisch, klar und logisch.
    Seine Fragen liefen darauf hinaus, ob Surdridge irgendwie anders gewesen sei als sonst, ob und welche Besucher er empfangen habe, ob man vielleicht einen Streit zwischen ihm und einem seiner Besucher bemerkt habe, und so fort.
    Weder die erste noch die zweite Stenotypistin konnten auf alle diese Fragen irgendwie bemerkenswerte Auskünfte erteilen.
    Interessant wurde es bei beiden erst, als Rogerty ganz zuletzt auf die anderen vom Personal zu sprechen kam.
    »Wie kommen Sie mit Ihren Kolleginnen aus?« fragte er jedes der beiden Mädchen.
    »Gut«, war die nichtssagende Antwort.
    »Haben Sie den Eindruck, daß es unter dem Personal Neid, Intrigen oder so etwas gibt?«
    »Nein«, erwiderten beide Mädchen. Sie zögerten etwas mit ihrer Antwort, so daß Rogerty sofort nachhakte.
    »Aber es gibt irgendwelche persönlichen Beziehungen unter dem Personal? Beziehungen, die intimer sind, als man es unter gewöhnlichen Arbeitskollegen erwarten kann?«
    Beide Mädchen wanden sich unter der Frage, aber Rogerty ließ sie nicht davonkommen.
    Und schließlich kam denn bei allen beiden heraus, daß Mack Corne und Margret Laine offensichtlich ein Verhältnis miteinander hätten.
    Das war zwar nichts Neues für uns, aber es war nun erwiesen, daß die anderen

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