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0193 - Der Mitternachts-Vampir

0193 - Der Mitternachts-Vampir

Titel: 0193 - Der Mitternachts-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Michorek schüttelte den Kopf.
    »Bin im Dienst«, sagte er.
    »Und du?« fragte Dirk seinen Nachbarn.
    Manni nickte. »Ich könnte einen Schluck vertragen.« Dann wandte er sich an den Wachtmeister. »Wollen Sie eigentlich keine Fahndung veranlassen?«
    »Langsam, Herr Mehlert, deshalb habe ich mich ja mit Ihnen zusammengesetzt. Es geht da um die Aussagen des kleinen Helmut. Sie erinnern sich beide daran, was er gesagt hat?«
    »Ja.«
    »Und was halten Sie davon?«
    Dirk Leber, der auch die erste Antwort gegeben hatte, schenkte sich und seinem Nachbarn einen Doppelten ein. »Ich halte nichts davon, wirklich nichts. Vampire, wo gibt es denn so etwas? Nein, nein, also da braucht mir keiner zu kommen.«
    »Liest du keine Zeitung?«
    »Doch.« Dirk ließ sich auf die Couch fallen. »Ich lese Zeitungen, und zwar sehr genau und auch quer durch den Garten. Ich kenne die Geschichte, von der du gesprochen hast, weiß, daß hier ein Vampir herumlaufen soll, aber das halte ich für Quatsch. Meine Frau ist entweder von einem Einbrecher oder einem Sittenstrolch entführt worden. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.«
    »Und warum sollte der Einbrecher sie mitnehmen?« fragte der Polizist.
    »Kann ich euch doch nicht sagen. Beim Sittenstrolch gibt es schon eine Erklärung.«
    »Dann hältst du die Aussagen deines Sohnes also für baren Unsinn?« fragte der Polizist.
    »Ja.«
    »Eine Erklärung hast du aber nicht?«
    »Was heißt Erklärung? Wie ich die Burschen kenne, unterhalten sie sich gern über Vampire, Monster und was weiß ich nicht noch für Dinge. Da hat Helmut gesponnen, davon bin ich fest überzeugt.«
    Der dicke Wachtmeister stemmte seine Hände auf die Sessellehnen und wuchtete sich in die Höhe. »Wenn das so ist, werde ich eine Fahndung einleiten, obwohl ich von einem Erfolg nicht gerade überzeugt bin«, erklärte er.
    »Sie sind gut«, mischte sich der Nachbar ein. »Tun Sie als Polizist etwas, ohne davon überzeugt zu sein, daß es hilft?«
    »Genau.«
    »Sie glauben also an die Vampire?«
    Da hob der Wachtmeister die Schultern. »Möglich ist alles, meine Herren. Wir wollen nur hoffen, daß wir Gabi zurückbekommen und daß es nicht schon zu spät ist…«
    ***
    Es war bereits zu spät!
    Der Vampir hatte Gabi Weber in seiner Gewalt. Und er hetzte mit ihr durch die Nacht. Zu Anfang hatte sie sich noch gewehrt, doch ein harter Hieb hatte die Frau ins Reich der Bewußtlosigkeit geschickt. Jetzt lag sie über der linken Schulter des Blutsaugers, und er sah zu, daß er sie zu seinem Versteck schaffte.
    Die Nacht war wie geschaffen für ihn. Mondhell, kalt und klar. Das waren seine Zeiten, in denen er auf Jagd ging und immer wieder Opfer fand.
    Niemand sah ihn, als er seinem Versteck zustrebte. Er kannte den Weg durch die finsteren Wälder, als hätte er die Augen einer Katze. Und er zeigte keine Erschöpfung. Der Vampir ging wie ein Roboter. Meter für Meter überwand er. Er störte sich nicht daran, wenn harte Zweige wie Peitschenhiebe in sein Gesicht schlugen, und es machte ihm auch nichts aus, als er hin und wieder ausrutschte. Sofort stand er wieder auf den Beinen und schritt weiter durch das nasse, auf dem Waldboden liegende Laub.
    Er dachte nicht an die Frau, die nur sehr dünne Kleidung trug und die Kälte wohl kaum vertragen konnte. Ihn interessierte nur das Blut. Und Blut wurde nicht zu Eis…
    Auf Händen und Füßen bewegte er sich einen Hang vor, dessen Unterlage ziemlich glatt war, so daß sich der Vampir an Baumstümpfen und an Ästen festhalten mußte, wollte er weiterkommen. Fast wäre ihm seine Beute noch von der Schulter gerutscht. Im Nachfassen hielt er sie.
    Dann sah er sein Ziel.
    Den Steinbruch.
    Wenn man von oben auf ihn hinunterschaute, sah er aus wie ein großer Krater. Früher hatte man hier abgeräumt. Seit einigen Jahren war der Steinbruch stillgelegt worden. In der großen Kiesgrube hatte sich Wasser gesammelt, so daß dort ein kleiner See schimmerte. Der interessierte den Vampir nicht. Er mußte zum Rand des Bruchs, wo sich der Eingang zur Höhle befand. Ein alter Stollen führte genau dorthin, wo er hauste und sein Reich hatte.
    Die Höhle war schnell gefunden, obwohl der Blutsauger sie getarnt hatte. Kaum war er verschwunden, legte er seine Beute auf die Erde.
    Der Boden war feucht und kalt.
    Nachdem der Vampir einen Blick in das Gesicht seines Opfers geworfen hatte, drehte er sich um und holte eine Pechfackel aus einem Halter an der Wand. Er brauchte kein Licht, aber die Frau

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