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0193 - Duell der Magier

0193 - Duell der Magier

Titel: 0193 - Duell der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sah hinaus. Die Läden hatten gerade geschlossen, und der Verkehr unten auf der Straße flaute etwas ab. Nachdenklich blieb Uschi am Fenster stehen und strich sich durch das lange Haar.
    »Was hast du?« wollte Monica wissen, der das Schweigen der Schwester auffiel.
    »Ich frage mich, ob es Zufall ist, daß wir mit Zamorra und Nicole zusammengetroffen sind«, sagte sie. »Ich kann es gar nicht glauben. Der Zufall ist ein bißchen zu groß. Die BuGa läuft von Mai bis Oktober, und ausgerechnet heute treffen wir uns?«
    »So was gibt’s eben«, sagte Monica schulterzuckend. »Komm, wir machen uns schön und suchen eine Pommes-frites-Bude…«
    »Ich weiß nicht recht…«, sann Uschi. Wieder mußte sie an die dunkle Wolke denken, die sie zu sehen geglaubt hatte, und plötzlich sah sie sie wieder über die Berge heranziehen, direkt auf Kassel zu. Doch diesmal war die Wolke echt.
    »Ein Gewitter zieht auf«, sagte sie. »Gleich wird’s donnern und blitzen!«
    »Dann wird es Zeit, daß wir vorher noch was klarmachen, sonst sitzen wir hinterher im Regen«, behauptete Monica. »Komm!«
    Nach dem heißen Tag war das abendliche Gewitter völlig normal, aber irgendwie hatte sich in Uschi das Gefühl festgesetzt, daß sich in der Gewitterwolke etwas verbarg, das von menschlichen Sinnen nicht erfaßbar war.
    Etwas unsagbar Böses zog mit dem Gewitter heran und begann sich wie ein würgender Schatten über die Stadt zu legen…
    ***
    Bill Fleming wollte sich wehren, wollte den heimtückischen Angreifer mit einem Judogriff außer Gefecht setzen. Doch er war plötzlich nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen.
    Eine entsetzliche Kälte floß aus den Händen des Unheimlichen in seinen Körper und lähmte ihn.
    Du wirst ihn nicht hindern, seine Rache wahrzunehmen, hämmerte etwas in Bills Gedanken, und er wußte, daß sein unheimlicher Gegner zu ihm sprach. »Wer bist du?« wollte er schreien, aber es blieb beim Wollen. Der Gegner hatte ihn völlig unter Kontrolle.
    Dem Historiker brach der Schweiß aus. Er wurde Zeuge, wie der Knochenmann Scott-Majors tötete und war nicht in der Lage es zu verhindern.
    Da richtete sich das Skelett auf. Zwischen seinen Rippen sah Bill sekundenlang etwas aufblitzen. Eine Kugel steckt dort im Knochen!
    Auf das Skelett hatte Scott-Majors also geschossen!
    Das Skelett hatte mittels Magie die Stadt zerstört?
    Es gab keine andere Erklärung. Es mußte so sein. Aber wer war dann der Unheimliche, der Bill in seinem lähmenden Griff hielt?
    Noch ein Knochenmann?
    Fäulnisgestank wehte ihm plötzlich entgegen. Und der Wind trug geraunte Wörter einer uralten, fremden Sprache heran, die Bill auf unerklärliche Weise dennoch verstand.
    »Ist deine Rache erfüllt, Goono?«
    »Sie ist erfüllt, Herr«, kam es über die Zahnreihen des Totenschädels. In den Augenhöhlen glomm es düster.
    »So geh voran! Ich folge dir. Nicht länger bindet uns der Bann! Die Stadt tat ihre Schuldigkeit!«
    Plötzlich fühlte Bill sich vorwärtsgestoßen. Während er fiel und die Arme ausstreckte, um seinen Sturz abzufedern, fühlte er, wie sich blitzschnell Müdigkeit in ihm ausbreitete. Wie er zuvor nicht hatte schlafen können, so zwang ihn bleierne Müdigkeit jetzt förmlich dazu!
    Er schaffte es noch, sich nach dem Aufprall halb zu drehen.
    Er sah noch jenen, der ihn festgehalten hatte, während der Knochenmann mordete. Rache nahm für den Schuß, dessen Kugel in einer Rippe steckengeblieben war!
    Er sah eine düsterrote Robe, einen spitzen Zauberhut…
    Wie ein Märchen-Zauberer! durchfuhr es ihn noch, während die Gestalt des Zauberers durchscheinend wurde und einfach verblaßte. Dann sank Bill in die Schwärze des absoluten Nichts…
    ***
    Gegen Abend verließen sowohl Rolf Michael als auch Roger B. Stanton das BuGa-Gelände in der Fuldaaue wieder - der eine, weil er Feierabend hatte, der andere, weil er nicht noch länger allein in der Gegend herumhängen wollte.
    Rolfs Mercedes stand direkt am Tor; er besaß eine Sondergenehmigung, bis direkt vor Ort fahren zu können, während dem normalen Publikumsverkehr die Zufahrt verwehrt war; dafür gab es rings um das Gelände hier und da große Parkplätze, die dennoch nicht in der Lage waren, die Autoflut der besonders zum Wochenende geradezu auf die Gartenschau losstürmenden Besucher aufzunehmen.
    Mit dem Mercedes fuhren sie bis zu Stantons Wagen, dort stieg der Schriftsteller um. Rolf erbot sich, mit ihm zu kommen, aber Stanton winkte ab. »Wahrscheinlich war es wohl nur

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