0193 - Duell der Magier

Titel: 0193 - Duell der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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entfalteten, fuhr zusammen. »Kontakt«, stieß sie hervor. »Sie haben ihn gefunden und…«
    Sie unterbrach sich abrupt. Ihre Augen weiteten sich. Es war ihr, als sehe sie eine riesige Woge auf sich zurasen, eine Springflut, die das Schiff, auf dem sie sich befand, zerschmettern und unter sich begraben mußte.
    Der fremde Magier griff an!
    Irgendwie mußte es Zamorra und den Zwillingen gelungen sein, die tödlichen Energien von sich abzulenken, den Angriffsschlag des Unbekannten ins Leere gehen zu lassen.
    Nicht ins Leere! Nicole begriff es in jähem Entsetzen, begriff auch, daß es nicht Zamorras Schuld war. Niemand hatte damit rechnen können, welche Wege die Kräfte der Schwarzen Magie einschlugen.
    Sie griffen nach dem Bewußtsein, das Zamorra am nächsten stand - und darüber hinaus nach der ganzen Gruppe, die gerade aus dem Lift getreten war und auf dem Korridor stand, der nach ein paar Metern in die Eingangshalle mündete.
    »Auseinander!« schrie Nicole. »Wir werden angegrif…«
    Sie verstummte jäh. Die fremde Kraft war da, überschwemmte sie. Sie sah noch, wie die drei anderen förmlich auseinanderspritzten, dann spürte sie das Zerren und Ziehen der Kraft, die sie auslöschen wollte. Sie versuchte einen Gedankenschirm aufzubauen, wie sie es seinerzeit von Zamorra gelernt hatte, um sich vor Hypnose oder Gedankenlesen zu schützen.
    Es mußte in der Tat so etwas wie Hypnose sein. Fern-Hypnose, die ihr das Sterben befahl!
    Sie verschloß sich dem Befehl, blockte sich ab.
    Und die Energie zuckte und tastete weiter.
    Fand mit tödlicher Präzision das schwächste Glied der Kette…
    Bernd Rollenkamp, der in magischen Dingen Unerfahrene!
    ***
    Rolf streckte den Arm aus. »Nach da!« schrie er. Stanton reagierte sofort. Der Schriftsteller hetzte in weiten Sprüngen zur anderen Seite des Korridors, wo die Hotelbar begann. Er selbst gab Nicole einen Stoß, als er sie erreicht hatte, daß sie sich weiterbewegte. Wie erstarrt hatte sie dorthin gesehen, wo Bernd Rollenkamp zu bläulichem Staub zerpulvert war.
    Er hatte keine Möglichkeit gehabt, den Angriff abzuwehren, hatte nicht einmal gewußt, was es war, das ihn angriff.
    »Weg hier, bevor es uns auch erwischt! Wir…«
    Sie hatten die Empfangshalle erreicht. Ein paar Menschen sahen sie erstaunt an, weil sie sich in ungebührlicher Hast bewegten. Nicole löste sich sofort aus Rolfs Nähe. Sie wußte, daß der Unheimliche jede Sekunde erneut zuschlagen konnte. Sie selbst vermochte sich teilweise abzuschirmen, aber die anderen nicht. Deshalb durfte niemand in ihrer unmittelbaren Nähe sein, wenn der fremde, bösartige Zauberer sich wieder auf sie einpolte.
    Und da kam bereits der nächste Angriff!
    Um Nicole herum leuchtete es hell auf. Rolf stöhnte unterdrückt. Er sah, wie eine Hand aus glühender, magischer Energie aus dem Nichts nach Nicole griff.
    Und von einem Moment zum anderen war sie verschwunden.
    Das unheimliche Glühen erlosch.
    ***
    Roger Stanton hetzte wieder zurück zum Lift und fuhr nach oben. Eine Eingebung sagte ihm, daß er um so sicherer sein mochte, je näher er bei Zamorra war. Ob er nun damit dessen Versuch störte oder nicht…
    Er sprang wieder aus dem Lift und eilte über den Korridor, stieß die Zimmertür auf. Ein seltsames Bild zeigte sich ihm.
    Das Zimmer war in grünliches Licht getaucht. Auf dem Boden kauerten die beiden Mädchen, deren Oberkörper rhythmisch hin und her schwangen. Vor ihnen stand Zamorra, die Hände ausgestreckt. Vor ihm in der Luft schwebte frei das Amulett, das den Diamanten auf sich trug.
    Im nächsten Moment erlosch das Leuchten.
    Mit den ausgestreckten Händen fing Zamorra Amulett und Diamant auf. Sein Kopf flog herum und sah Stanton an.
    Triumph leuchtete in seinen Augen.
    »Wir haben ihn!« stieß er hervor.
    »Und er hat uns!« keuchte Stanton. »Rollenkamp ist tot! Was mit den anderen ist… ich weiß nicht!«
    Zamorra erblaßte.
    »Nicole?«
    Stanton zuckte mit den Schultern. »Wir haben uns getrennt. Irgendwie wurden wir magisch angegriffen und…«
    Die beiden Mädchen waren jetzt auch aufgesprungen. Zamorra warf Stanton den Diamanten zu. »Wir sehen nach! Wo waren sie?«
    Der Schriftsteller fuhr herum. »Mir nach!«
    Während sie wieder zum Lift eilten, entsann er sich, was Zamorra gesagt hatte. »Ihr habt ihn gefunden?«
    »Wir konnten ihn lokalisieren«, sagte Uschi Peters. »Als er angriff, konnte er sich nicht abschirmen. Und jetzt haben wir ihn im Griff. Er verändert gerade seine