0193 - Ich heulte mit den Wölfen
ist das was Alltägliches, aber im Allgemeinen lädt er sich dazu kein Publikum ein, das ihm Beifall spendet.
Ich hob meine Waffe und öffnete den Mund, um sie die Hände hochnehmen zu lassen, als der Kerl mit dem Revolver schon herumgefahren war.
Ein paar Sekunden lang gab es ein höllisches Feuerwerk. Mein erster Schuss musste ihn in der Schulter erwischt haben. Er drehte sich halb um sich selbst und ließ die Waffe fallen. Aber auch die beiden anderen hatten gezogen. Das Mündungsfeuer hatte ihnen verraten, wo ich zu finden war. Ein paar Kugeln knallten in den Kleiderschrank, hinter dem ich stand, ohne ein genaues Ziel zu haben.
Plötzlich explodierten tausend Sterne vor meinen Augen. Ich fiel und fiel…
***
Ich saß inmitten einer Jazzkapelle, aber ich spielte nicht. Neben mir stand ein riesenhafter Neger, und benutzte meinen Schädel als Pauke. Bum… Bum… Bum.
»Verdammte Schweinerei«, sagte ich, und dann schlug ich die Augen auf.
Der Neger war weg. Über mir sah ich eine weiß getünchte Decke, und als ich den Kopf drehte, blickte ich in ein paar dunkelbraune Augen unter einer weißen Haube.
»Endlich. Jetzt ist er aufgewacht.«
»Wer ist auf gewacht?«, brummte ich verstört und griff mit der Hand an meinen schmerzenden Schädel.
Statt der Haare erfasste ich einen dicken Verband, und dann vernahm ich eine vertraute Stimme.
»Morgen, Jerry, du alter Junge.«
Mein Freund Phil lachte übers ganze Gesicht. »Was haben sie denn mit dir gemacht?«
Das fragte ich mich auch, und dann kam ganz langsam die Erinnerung zurück.
»Habt ihr die Kerle erwischt?«, fragte ich mit Mühe.
»Leider nicht. Wir wissen nur, dass du eine Schießerei in deiner Wohnung hattest und dass außerdem die Badewanne übergelaufen ist. Jemand hat das Wasser aufgedreht und vergessen, den Stöpsel des Abflusses herauszuziehen.«
»Ach so, das war dumm von mir«, antwortete ich reichlich blöde. »Lass mich mal zwei Minuten nachdenken.«
Zu meiner Beruhigung funktionierte mein Gehirn noch. Langsam kehrte das Erinnerungsvermögen zurück.
»Was ist eigentlich mit meinem Kopf los?«, fragte ich zuerst und griff nach meinem Turban.
»Nicht schlimm. Du hast Glück gehabt. Ein Querschläger hat dir das Fell aufgekratzt, aber der Kopf hat noch mal gehalten. Der Arzt sagt, es wäre eine leichte Gehirnerschütterung. In drei Tagen bist du wieder auf dem Damm.«
»Sie müssen ruhig liegen bleiben«, mahnte die Schwester, »und Sie dürfen nicht so viel sprechen.«
Ich versuchte ein Lächeln, und ich glaube, dass es mir gelang, wenigstens teilweise.
»Es geht mir schon wieder besser. Was ist mit der Entführungssache bei Parker?«
»Vorläufig noch sehr wenig. Wir haben natürlich eine Großfahndung gestartet und auch allerhand Anhaltspunkte gefunden, aber das ist alles. Ich warte mit Sehnsucht darauf, dass du mir was erzählst.«
Ich erzählte also. Es ging noch langsam, aber es ging.
»So, so, also dieser Sarpent ist beteiligt, und auch MacChlens ist verschwunden. Nur Meadows Adresse stimmt. Er ist in Ordnung. Die Frauen haben mit .unglaublichem Leichtsinn alle möglichen Bekanntschaften geschlossen und sich dabei schon ein paar Mal die Finger verbrannt. Aber sie konnten es nicht lassen. Jetzt haben wir die Arbeit davon.«
»Wie lange bin ich eigentlich schon hier?«, wollte ich wissen.
»Seit fünf Uhr heute Morgen. Die Schießerei brachte natürlich das ganze Haus in Aufruhr, und die drei Gangster verzogen sich so schnell wie möglich. Einen hast du erwischt. Die zwei anderen mussten ihn wegschleppen, aber niemand wagte es, mit ihnen anzubinden. Als ein Streifenwagen der City Police kam, waren sie über alle Berge. Ich möchte nur wissen, warum sie so sehr daran interessiert waren, dich außer Gefecht zu setzen.«
»Ich glaube das zu wissen. Sie hatten James überrascht, als er mich anrief und glaubten wahrscheinlich, er hätte mir mehr erzählt, als es der Fall ist. James muss einen Verdacht gehabt haben.«
»Wahrscheinlich«, meinte Phil, »sonst hätte er dich nicht um diese Nachtzeit angerufen. Ich habe auch Windlass gehörig hochgenommen, aber abgesehen davon, dass er und seine Frau ihre eigenen Wege gehen und er seinem Schwiegervater auf der Tasche liegt, scheint der Junge echt zu sein, ebenso wie dieser Meadow, dem nichts anderes vorzuwerfen ist, als dass er sich um Patsy bemüht - anscheinend bisher ohne Erfolg.«
»Und was sagt der alte Parker dazu?«
»Zurzeit ist er nicht in der Lage, überhaupt was zu
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