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0193 - Ich heulte mit den Wölfen

0193 - Ich heulte mit den Wölfen

Titel: 0193 - Ich heulte mit den Wölfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich heulte mit den Wölfen
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Sommersprossen auf den Händen und eine Narbe auf der rechten Wange hatte.
    ***
    Um zwei Uhr berichtete Phil, er habe Ovolls Adresse gefunden, und wir beschlossen, den Mann sofort zur Stelle zu schaffen. Phil brauste ab, und kaum war er weg, kam einer der Leute vom Erkennungsdienst triumphierend herein und legte mir eine Karte auf den Tisch.
    »Das dürfte der Gesuchte sein«, meinte er. »Er ist auffallend rothaarig, hat Sommersprossen auf Händen und Armen und auch die bewusste Narbe. Das einzige Faule dabei ist, dass Ben Harshaw seit ein paar Wochen unauffindbar bleibt. Es läuft noch ein Steckbrief in einer alten Erpressungsgeschichte gegen ihn.«
    Ich bedankte mich und telefonierte mit dem Gefängnis, damit man mir den Pensionswirt brachte.
    Als ich ihm das Bild vorlegte, nickte er.
    »Ja, das ist Miller. Aber glauben Sie mir, ich habe nicht gewusst, dass er was ausgefressen hat.«
    »Noch mehr als Sie, und das will etwas heißen.«
    Er gab keine Antwort. Wahrscheinlich hatte er genauso wie die meisten Verbrecher gehofft, man habe ihn im »Familienalbum!« vergessen.
    Ich benutzte die Gelegenheit, um ihm höllisch zuzusetzen und ihm klarzumachen, es hänge nur von mir ab, ob er wegen Mordes oder nur wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang angeklagt werde.
    »Wenn Sie mir helfen, diesen Fall von Kidnapping zu klären, werde ich mein Möglichstes für Sie tun«, versprach ich ihm.
    »Sie können mich totschlagen, ich weiß wirklich nichts«, beteuerte er.
    »Hat dieser angebliche Miller keine Äußerungen gemacht, aus denen man schließen könnte, wohin er sich gewandt hat?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich bin sogar noch mit hinuntergegangen, um seinen Koffer zu schleppen. Sie hatten ja nur einen. Seine Frau trug das Kind auf dem Arm, und er hatte sie untergefasst. Vor der Tür stand ein Taxi, das ich bestellt hatte. Sie stiegen ein und fuhren ab. Mehr weiß ich nicht.«
    »Ein Taxi? Wissen Sie die Nummer?«
    »Nein. Wer sieht denn schon nach einer Taxinummer? Aber den Fahrer würde ich wiedererkennen.«
    Die Beschreibung, die er mir lieferte, war mehr als dürftig, doch es gab noch einen anderen Weg.
    »Was für ein Cab war es?«
    »Ein-Yellow.«
    »Und um wie viel Uhr haben Sie den Wagen bestellt?«
    »Das weiß ich zufällig noch genau. Es war zwischen zehn Uhr dreißig und zehn Uhr fünfundvierzig… näher an zehn Uhr fünfundvierzig, möchte ich sagen.«
    Ich ließ ihn abführen und machte mich an die Arbeit. Die Yellow Cab Cy. ist eine der größten Taxigesellschaften. Ihre Wagen haben den Namen »Yellow« von der gelben Farbe, mit der sie gespritzt sind. Jeder Telefonanruf wird registriert. Leider notiert man nicht die Nummer des Wagens aber immerhin die Zeit, den Standplatz und die Adresse, von der die Anforderung gekommen ist. Die Gesellschaft musste also herausfinden können, wer zwischen zehn Uhr dreißig und zehn Uhr fünfundvierzig nach der Pension SPLENDID in der Second Avenue gefahren war, und der Chauffeur würde sich noch erinnern, wohin er das »Ehepaar« mit dem Kind gebracht hatte.
    Ich hängte mich also an die Strippe. Meine Rechnung stimmte auch, aber das Girl in der Vermittlung erklärte, es sei ausgeschlossen, zu dieser Nachtzeit was herauszusuchen. Es sei nur das nötigste Personal im Dienst. Ich sollte am Morgen nochmals anrufen.
    Das war natürlich durchaus nicht in meinem Sinn. Ich ließ mir die Telefonnummer eines der Manager geben und holte den zuerst aus dem Bett. Als er hörte, um was es ging, war er sofort bereit, selbst ins Büro zu fahren.
    »Allerdings wird es einige Zeit dauern, bis ich Ihnen Nachricht geben kann«, sagte er. »Wir haben während des Tages zwischen sechs- und achttausend Bestellungen in der Stunde. Die werden von sechzig verschiedenen Angestellten aufgenommen, notiert und weitergegeben. Es sind also sechzig Bücher nachzuprüfen.«
    »Ich kann Sie nur darum bitten, alles zu tun, um die Sache zu beschleunigen. Möglicherweise hängt von Ihrer Arbeit das Leben eines Kindes ab.«
    ***
    Es war drei Uhr vorüber, als Phil zurückkam. Er hatte Ovoll nicht angetroffen. Das Apartment, das er in einem Junggesellenhaus in Lexington Avenue bewohnte, war verschlossen und an der Tür hing ein Schild mit der Notiz: FÜR EINIGE TAGE VERREIST. Der Hausverwalter hatte das bestätigt. Mr. Ovoll war gegen halb elf nach Hause gekommen und hatte ihm erklärt, er möge doch auf seine Wohnung aufpassen, er müsse dringend nach Chicago fahren. Er war denn auch eine

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