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0194 - Die heimliche Invasion

Titel: 0194 - Die heimliche Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befand sich in einem Zustand der Trance. So halb und halb war er davon überzeugt, daß Porro den Verstand verloren hätte. Was sollten sie im Tunnel? Von unten kam die Maschine mit den Tonnen. Sie würde sie einfach durch die Schleuse hinausdrücken... „Achtung, die Behälter!" schrie Porro neben ihm, Tureck schrak zusammen. Er riß die Arme in die Höhe und verlor den Halt an der Wand. Sofort begann er schneller zu rutschen.
    Allerdings nur ein paar Meter weit. Dann prallte er mit. donnerndem Krach gegen etwas Hartes, das ihm entgegenkam.
    Die Tonnen! Instinktiv wandte er sich um und lehnte sich mit dem Rücken gegen die runde Wand des Behälters. Von hinten schob die Greifermaschine. Tureck mußte gehen, ob er wollte oder nicht, und er ging tunnelaufwärts - dorthin, wo die Springer auf ihn warteten. Er wußte nicht, was aus Porro geworden war. Er konnte ihn nicht sehen. Es war finster. Er gab ihn schon als verloren auf, als er aus der Höhe eine Stimme hörte: „Komm 'rauf, du Trottel! Hier... faß meine Hand!" Tureck gehorchte automatisch. Er streckte den rechten Arm aus. Eine kräftige Hand packte die seine und riß ihn in die Höhe. Es schmerzte im Armgelenk, aber das war nichts gegen den Schmerz der Wunde am Bein. Tureck mußte wohl ein bißchen mitgeholfen haben, denn plötzlich saß er oben auf dem Rand der Tonne und hatte den Hals eingezogen. Wenn er sich streckte, stieß er mit dem Kopf gegen die Tunneldecke.
    Porro war schon wieder woanders. Diesmal unter ihm. „Spring, Mensch! Ich fang' dich auf!" Tureck ließ sich fallen. Es dröhnte wie von einer Trommel, als er auf den Boden der Tonne prallte. Porro stützte ihn und hielt ihn aufrecht. „Wir brauchen Löcher in der Wand", zischte Porro. „Mach schnell!" Langsam fing Turecks Denkvermögen wieder an zu funktionieren. Er wußte auf einmal, was Porro wollte. Er zog den kleinen Handstrahler aus der Tasche, machte ihn schußbereit „und richtete ihn mit minimaler Strahlleistung gegen die Wand der Tonne. Als hoch über ihnen der erste Schimmer der Schleusenbeleuchtung sichtbar wurde, hatte die Behälterwand wenigstens ein Dutzend Löcher. Jedes von ihnen war groß genug, daß man hindurchsehen und obendrein einen kleinen Blasterlauf hinaushalten konnte. Tureck hatte den Schmerz in seinem Bein • inzwischen unterdrückt und war wieder klar bei Verstand. Vor ihm im Tunnel, jenseits der Tonnenwand, klapperte etwas laut und vernehmlich. Das war der erbeutete Blaster, den er hatte fallenlassen. Die Behälter schoben ihn vor sich her. Es wurde rasch heller. Die Schleuse war nahe. Tureck konnte sich nicht erinnern, wann er je ein solch scheußliches Gefühl im Magen gehabt hätte. Gerade wollte Tureck aufatmen, da fraß sich zischend und fauchend etwas dicht über seinem Kopf durch die Tonnenwand. Er hatte das Aufblitzen gesehen und gab Feuer. Ein schriller Schrei gellte durch die Schleuse, und dann war der Teufel los. Von allen Seiten blitzten die scharfgebündelten Strahlen der Blaster. Ein Loch nach dem ändern entstand in der Wand der Tonne, und Qualm erfüllte das Innere des Behälters.
    Wütend erwiderten die beiden Terraner den Angriff. Wo immer sie einen Abschuß aufblitzen sahen, dorthin richteten sie ihr Feuer.
    Porro machte sich die Löcher in der Tonne zunutze und stieg in die Höhe. Von oben herab winkte er Tureck. „Zeit zum Aussteigen", sagte er. Tureck folgte ihm. Sie schwangen sich über den Rand des Behälters und landeten sicher auf dem schmalen Streifen am Rand der Rollbandstraße. Noch zwei Minuten später sortierte ein automatisches Gerät im Innern des Gütergebäudes eine Tonne mit siebartig durchlöcherter Wand aus der Reihe der Ladebehälter aus. Es geschah öfter, daß Behälter unbrauchbar wurden. Die Automatik war dazu da, sie zu finden und auszusortieren. Sie gab darüber nicht unmittelbar Rechenschaft ab, sondern erst, wenn ihre Aufzeichnungen entnommen und überprüft wurden. Am nächsten Morgen fand man sie jedoch. Das war, nachdem man auf Diskrepanzen beim Einwiegen der Ladung gestoßen war. Eine der Ladetonnen war beim Verlassen des Gütergebäudes um rund einhundertundsiebzig Kilogramm leichter gewesen als beim Eintritt in die Lastschleuse des Robotschiffes. Mark Hinnan entdeckte das, als er wie üblich die Aufzeichnungen seiner Positronik mit denen der Rollstraßenwaage verglich. Er war dazu nicht verpflichtet, er tat es aus eigenem Antrieb. Neugierig geworden, las er auch die Wägungen der Leerbehälter. Eine Tonne

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