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0194 - Wenn alle Teufel tanzen

0194 - Wenn alle Teufel tanzen

Titel: 0194 - Wenn alle Teufel tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wenn alle Teufel tanzen
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gegenüberliegende Straßenseite noch etwa fünf Minuten. Dann sahen wir einen Mann die Straße herabkommen.
    Phil stieß mich an. »Das ist Moore«, raunte er. »Und siehst du, was er trägt?«
    Phil trat einen Schritt zurück und ließ mich wieder an den Türspalt. Phils Frage beantwortete sich von selbst. Die linke Achselhöhle von Moore beulte das Jackett aus. Der Kerl mußte eine Schußwaffe bei sich tragen.
    ***
    Gay Robins starrte fassungslos auf den Leichnam. Hier war ein Mord verübt worden, das stand außer Frage. Aber wer um alles in der Welt konnte ein Interesse daran haben, einen armen alten Mann umzubringen?
    Gay ging rückwärts ein paar Schritte von der Leiche weg. Der Anblick war zuviel für ihn.
    Was war zu tun? Ohne Frage mußte die Polizei benachrichtigt werden. Aber bis die eintraf, war das ganze Haus womöglich schon abgebrannt. Andererseits widerstrebte es ihm, die Leiche anzufassen und die Treppe hinunterzutragen.
    Unschlüssig stand er ein paar Sekunden mitten im Zimmer. Schließlich aber wurde ihm bewußt, daß der Brandgeruch immer heißer wurde. Es war höchste Zeit, etwas zu unternehmen.
    Er stieß vorsichtig die Tür auf und geriet in einen heißen Luftzug, der ihm die Haut versengte. Qualm und Rauch lagerten so dicht im Flur, daß man keine zwei Schritte weit blicken konnte.
    Gay trat in den Flur und drückte die Tür hinter sich zu. Als er den Beginn der Treppe erreicht hatte, hatte sich der Qualm derart in seine Lungen eingenistet, daß er fürchtete, ersticken zu müssen. Mit tränenden Augen sprang er hastig die Stufen hinab bis fast zur untersten Etage. Keuchend rieb er sich die tränenden Augen. Plötzlich tauchte vor ihm ein Mann auf, der die Treppe heraufkam.
    Gay wandte sich dem Mann entgegen. »Sir, würden Sie wohl so freundlich sein und mir helfen, einen Toten herunterzuholen? Da oben ist so viel Qualm, daß es schon Mühe macht, allein da durchzukommen, geschweige denn mit einer so schweren Last.«
    »Ein - ein Toter?« wiederholte der Mann verdutzt.
    Gay nickte eifrig. »Ja! Ein alter Mann! Denken Sie nur, man hat ihn ermordet! Mit einem Messer! Bis die Polizei da ist, kann das ganze Obergeschoß ausgebrannt sein. Deshalb dachte ich, es wäre besser, den Leichnam runterzuholen. Er ist doch gewissermaßen das wichtigste Beweisstück, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ja«, sagte der andere. »Ein Toter! Donnerwetter! Wo ist er denn?«
    »Kommen Sie!« rief Gay eifrig. »Ich weiß den Weg.« Er lief die Treppe wieder hinan. Keuchend und hustend drangen sie durch den qualmerfüllten Flur vor, bis Gay die Tür des Zimmers gefunden hatte, das ein so grausiges Verbrechen barg.
    Aufatmend lief er sofort zum Fenster und stieß es noch weiter auf. Der andere war zögernd auf der Schwelle stehengeblieben und sah sich um.
    »Machen Sie doch die Tür zu!« rief Gay. »Der ganze Rauch zieht doch herein!«
    Der Angesprochene trat einen Schritt tiefer ins Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
    »Hier liegt er!« sagte Gay und zeigte auf die Leiche zu seinen Füßen. »Sie müssen hierherkommen!«
    Der Mann tat es. Als er den Toten sah, erschrak er sichtlich. »Der alte Macintosh…«, murmelte er tonlos.
    »Ach? Sie kennen ihn?« fragte Gay interessiert. »Sind Sie etwa ein Verwandter?«
    »Wie? Ein Verwandter? Aber nein. Ich heiße Lac Leary. Verwandt bin ich mit dem da nicht… Diese elenden Halunken…!«
    »Nicht wahr?« nickte Gay. »Ich finde bei so was hört der Spaß auf! Noch dazu so einen alten Mann. Er konnte sich ja gar nicht wehren. Sehen Sie nur, was er für dünne Arme hat! Den hätte ja fast ein Kind umbringen können.«
    Zusammen schleppten sie den Toten durch den Qualm bis zur Treppe und die Stufen hinab. Im Erdgeschoß ließen sie beide wie auf ein Kommando hin den Körper los und lehnten sich hustend, keuchend und nach Luft ringend gegen die Wand.
    Als sie sich wieder ein wenig erholt hatten, sahen sie sich plötzlich drei Feuerwehrmännern gegenüber, die erschrocken und gelähmt auf den Toten starrten.
    »Gut, daß Sie kommen!« keuchte Gay. »Wir haben den gerade aus dem 2. Stock runtergeholt, damit er nicht so da oben verbrennt. Vielleicht sollte jemand die Polizei anrufen, denn daß das ein Mord war, sieht ja ein Blinder.«
    Die Feuerwehrleute betrachteten den Leichnam gründlicher. Einer zuckte die Achseln und sagte: »Wenn Sie ihn schon runtergeholt haben, wird es das beste sein, wenn Sie sich auch selber mit der Polizei unterhalten. Die Polizei wird

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