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0195 - Der Sturz des Sterndiktators

Titel: 0195 - Der Sturz des Sterndiktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überzeugte sich, daß sie einen unverdächtigen Eindruck machte. „Das Gerät dort ist auf Terra eingestellt", sagte Kural. „Sie können es selbst bedienen." Isit stand auf und ging zu dem Tisch hinüber. Die Bedienungsweise des Bildbandgerätes war ihm bekannt. Er legte die kleine Spule ein und drückte den Startknopf. Der Bildschirm guf der Deckplatte des Instruments leuchtete auf. Eine Stimme begann zu sprechen: „Erster Juli zweitausenddreihundertneunundzwanzig, elf Uhr dreißig nach zentraler Zeitrechnung. Über Taylor City hat vor etwa zehn Minuten ein für die Jahreszeit völlig ungewöhnlicher Regenfall eingesetzt." Isit horchte auf. Das war gestern gewesen.
    Der Regen hatte alle Wetterprognosen umgeworfen. In diesen Monaten hatte es über Taylor City einfach nicht zu regnen. Isit verstand, was der Mann auf dem Bildband wollte. Er wollte den Zeitpunkt festlegen, zu dem das Band besprochen worden war.
    Allerdings zog er nur eine untere Grenze. Das Band konnte nicht früher als bei Beginn des Regenfalls besprochen worden sein.
    „In ein paar Sekunden", fuhr die Stimme fort, „wird auf dem Schirm mein Bild erscheinen. Es ist das Bild, das in meinem Ausweis zu finden ist. Ausweisnummer und andere wichtige Informationen sind auf dem unteren Rand vermerkt. Ich weise darauf hin, daß meine Identität mit Hilfe dieses Bandes anhand meines im Archiv hinterlegten Modulationsmusters einwandfrei nachgewiesen werden kann." Die Stimme schwieg. In Isits Schädel vollführten die Gedanken einen wilden Tanz, als das Bild erschien.
    Es war das Bild einer Ausweiskarte des Geheimdiensts.
    Dienstnummer, Ausstelldatum und Truppenteil waren unter dem Bild vermerkt. Natürlich auch der Name des Ausweisträgers. Isit las ihn, und der Verstand sträubte sich zu glauben, was die Augen sahen. KELBASSA „Ich lebe also noch!" sagte die Stimme. Isit wurde schwindlig. Es gibt Augenblicke, in dem Freude und das Gefühl des Triumphs das Bewußtsein so überschwemmen, daß es zeitweise die Kontrolle über den Körper und seine Reaktionen verliert. Isit taumelte, stolperte und wäre um ein Haar zu Boden gestürzt. Es war Kural, der ihm zu Hilfe kam und ihn vor dem Sturz bewahrte. Isit wurde plötzlich wieder nüchtern. Als er Kurais Blick sah, das wußte er, daß er wie ein Anfänger in eine primitive Falle getappt war.
    Plophos war die Last, die der Regierung des Solaren Imperiums am schwersten auf der Seele lag. Plophos war die große Zentrale des Widerstands gegen die Macht des Imperiums. Plophos war Anfang und Ende der Bemühungen, die Kolonialwelten vom Imperium zu lösen und sie zu autarken Staatsgebilden zu machen.
    Fiel Plophos, dann war die größte Gefahr beseitigt.
    Die Regierung des Imperiums besaß genügend Beweismaterial für ungesetzliche Handlungen des Obmanns und seiner Mitarbeiter, so unter anderem für die Entführung Perry Rhodans und weiterer Leute durch die Blaue Garde von Plophos. Nach den Vorschriften der Verfassung wäre es ohne weiteres möglich gewesen, den Obmann und seine Leute vor Gericht zu stellen, ihn abzuurteilen und an seiner Stelle einen Militärgouverneur einzusetzen. Damit wäre das Problem erledigt gewesen, denn es bestand kein Zweifel daran, daß Iratio Hondro, der Obmann, die treibende Kraft hinter den Selbständigkeitsbestrebungen der Kolonien war.
    Obwohl die Dinge derart einfach lagen, entschied sich Perry Rhodan jedoch zu einem erheblich komplizierteren Vorgehen. Es bedurfte mehr als eines Gerichtsurteils, um Hondro zur Aufgabe seines Postens zu zwingen. Das Imperium hätte um die Durchführung des Urteils zu erzwingen, Plophos mit seiner Raumflotte angreifen müssen. Die übrigen Siedlerwelten, die ohnehin nicht genau wußten, auf wen sie lieber hören wollten, hätten sich wenigstens zum Teil auf Hondros Seite geschlagen und schließlich wäre gerade das erzielt worden, was man hatte vermeiden wollen. Iratio Hondro mußte von innen heraus zu Fall gebracht werden. Auf Plophos mußte eine Revolution stattfinden, die Hondro und seine Schergen beiseitefegte. Ausführliche Untersuchungen, aus großer Entfernung und hauptsächlich auf theoretischer Basis „durchgeführt, hatten gezeigt, daß das Revolutionspotential der Siedlerwelt Plophos ausreichend groß war, mit anderen Worten: Es gab dort genug unzufriedene Leute.
    Der Plan hatte also Aussicht auf Erfolg.
    Ohne daß die plophosische Abwehr davon erfuhr, wurde ein unterirdischer Stützpunkt auf der Eiswelt Sicos, dem sechsten Planeten des

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