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0195 - Der Sturz des Sterndiktators

Titel: 0195 - Der Sturz des Sterndiktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon kaum mehr.
    „Wer ist wir?" wollte er wissen. Ein paar Sekunden lang zeigte Kural noch einmal das gleiche, jungenhafte Lächeln, mit dem er Isit Minuten zuvor auf die Nerven gegangen war. „Überlassen Sie bitte uns", antwortete er, „wann wir die notwendigen Eröffnungen machen." Er kehrte zu seinem Sessel zurück und forderte Isit mit einer Handbewegung auf, sich ebenfalls zu setzen.
    „Unterhalten wir uns lieber darüber", schlug er vor, „wie und wann wir Ihnen Kel Bassa vorführen können."
    Jerk Hansom hatte keinen offiziellen Titel. Man nannte ihn bisweilen den Konsultanten des Obmanns, aber die Bezeichnung Konsultant war in keiner Dienstliste aufgeführt. Jerk Hansom hatte wöchentlich einmal eine Besprechung mit Iratio Hondro. Die allgemeine Meinung war, daß Jerk den Obmann über Fragen der nationalen Wirtschaft beriet. Diese Meinung wurde weitest gehend von Jerks Aussehen beeinflußt. Er war einen Meter fünfundsiebzig groß, ein wenig korpulent und etwa fünfzig Jahre alt. Er hatte eine Dreiviertelglatze, die er für gewöhnlich mit einem steifen Hut bedeckte. Er trug ausgewählte Kleidung, bediente sich einer gebildeten Sprache und wirkte ganz und gar wie der Herrscher über ein mächtiges Industriesystem. Es gab zwar auf Plophos keine mächtigen Industriesysteme, und auch die weniger' mächtigen beherrschte auf diesem Planeten kein Privatmann, denn sie waren alle verstaatlicht. Aber der Eindruck, den Jerk machte, hatte sich in den Vorstellungen der Leute festgefressen.
    Er war der Industriekapitän, und das einzige, was der Obmann logischerweise von ihm wollenkonnte, waren seine Ansichten über Entwicklung und Entwicklungsmöglichkeiten der plophosischen Wirtschaft.
    An diesem Abend des 2. Juli 2329 vollzog sich Jerk Hansoms Eintritt wie immer: Mit ernstem Gesicht, eine Ledermappe unter dem Arm, betrat er das Palais des Obmanns. Eine Wache geleitete ihn in den ersten Stock. Der Offizier im Vorzimmer versuchte wie üblich, dem Obmann von der Anwesenheit des Konsultanten Meldung zu machen, aber der Obmann kam, wie ebenso üblich, dem Diensthabenden zuvor, indem er durch den Lautsprecher verkündete: „Lassen Sie Mister Hansom ein, Captain!" Jerk Hansom verneigte sich in Richtung des Lautsprechers und zeigte ein wohleinstudiertes Lächeln. Die Tür öffnete sich, und Jerk entschwand den Blicken der Umwelt.
    Als er die Tür hinter sich klickend in die Verriegelung fallen hörte, nahm Jerk die Mappe, die er bisher unter dem Arm getragen hatte, zwischen zwei spitze Finger und ließ sie dort, wo er stand, auf den Boden fallen. Er trat vor den Sessel an der Seite des mächtigen Arbeitstisches und warf sich, wobei Iratio Hondro ihn amüsiert beobachtete, seufzend hinein. Das tat er mit solch nachdrücklicher Wucht, daß das Möbelstück ächzte und sich ein Stück rückwärts bewegte.
    Ohne bisher noch ein Wort gesagt zu haben, entnahm Jerk einem metallenen Etui eine Zigarette, entzündete sie, indem er kräftig an ihr sog, und stieß den blauen Rauch in dichten Wolken von sich. Erst dann war er zum Sprechen bereit. Er nahm die Zigarette wieder in die Hand, betrachtete sie angelegentlich und erklärte schließlich: „In deinem Laden stinkt es gewaltig, mein lieber Obmann."
    Iratio lachte amüsiert.
    „Was bringt dich zu der Ansicht?" wollte er wissen.
    „Verschiedenes." Jerk stand auf, holte die Mappe, die er vorhin hatte fallen lassen, und entnahm ihr ein Blatt Schreibfolie.
    „Ich habe über den Fall Bassa ein Detailprogramm für die Positronik ausgearbeitet und es der Maschine vorgelegt. Das Programm geht weitaus deutlicher auf die einzelnen Untersuchungsergebnisse ein, als es beim ersten Versuch möglich war."
    „Und...?" Jerk gab einen prustenden Laut von sich. „Nach den Ermittlungen der Maschine", antwortete er, „gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder ist ein Wunder geschehen, oder ..."
    „Oder...?"
    „Oder P.R. hat die Hand im Spiel." Iratio lehnte sich zurück und fuhr mit der Hand übers Kinn. „Also doch", sagte er bedrückt. „Ja", bestätigte Jerk, ohne sich von Iratios Bestürzung auch nur im geringsten beeindrucken zu lassen. „Es steht jetzt außer Zweifel, daß das Appartement mit Hilfe eines Nachschlüssels geöffnet wurde. Der Unbekannte hatte keine andere Möglichkeit, seinen Mechanismus zu installieren. Du kennst die Elektronikschlösser. Um den richtigen Schlüssel zu bauen, muß man eine unter rund neunzig Milliarden verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten

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