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0195 - Eine schaurige Warnung

0195 - Eine schaurige Warnung

Titel: 0195 - Eine schaurige Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stück zur Seite und wickelte es um den Baumstamm. So zurrte er es fest. Zufrieden nickend sah er, wie das erste Ende dicht vor seinen Augen baumelte. Jetzt brauchte er es nur noch um die Schulterknochen des Gerippes schlingen, und alles war klar.
    So hatte er es immer gehalten.
    Die Knochen des Gerippes klapperten gegeneinander, als er das Skelett anhob.
    Ein Knoten im Seil, ein prüfender Zug, Abrakim war zufrieden, als das Skelett festhing.
    Das war’s.
    Mit dem zweiten verfuhr er ebenso. Nur schaukelte dies jetzt an einem anderen Ast. Es befand sich, von Abrakim aus gesehen, links neben dem ersten.
    Einen Schritt trat der zwergenhafte Köhler zurück. Dabei griff er unter seinen Umhang und holte das schwere Schlachtermesser hervor. Er schwang das Messer von einer Seite zur anderen. »Ich werde euch in die Falle locken«, flüsterte er und meinte damit die Opfer, die noch den Weg zu ihm finden würden. »In die Falle gehört ihr, und dann trenne ich euch die Schädel ab.« Wieder kicherte er, und sein Gesicht bewegte sich unter schweren Zuckungen.
    Hastig drehte er sich um.
    Der Bluthund wußte, was er zu tun hatte, streckte seinen Körper und folgte ihm.
    Die Unruhe hatte bei dem Vierbeiner nicht nachgelassen. Noch immer spürte er die Gefahr, die irgendwo im Verborgenen lauerte.
    Er witterte mit dem sicheren Instinkt eines Tieres, daß es diesmal anders werden könnte.
    Und er hatte recht.
    Denn irgendwo im dichten Unterholz hockte der Wolf und beobachtete das Tun des Zwerges aus seinen grünlich schimmernden Augen…
    ***
    Eigentlich stürmten wir in die Gaststätte, denn auf der Straße schon hatten wir den Lärm gehört. Wir waren deshalb noch schneller gelaufen und ließen Sergeant Fawcett hinter uns.
    Vor dem Gebäude lief ein schmaler Bürgersteig. Reklameschilder lehnten an der Hauswand. Im Vorbeihuschen las ich, daß der Wirt sein tolles preiswertes Essen anpries.
    Dann standen wir auf der Türschwelle!
    Es war für uns ein Schock, denn das Bild, das sich unseren Augen bot, hätten wir nie im Leben erwartet. Die Gäste hatten einen großen Halbkreis gebildet, und alle starrten in eine Richtung. Und zwar zur Theke hin, wo sich ein Drama abspielte.
    Dort sahen wir die beiden zurückgekehrten Arbeiter. Sie sahen fast normal aus, wenn man von der etwas verfärbten Haut, die uns trotz des schummrigen Lichtscheins auffiel, mal absah. Am schlimmsten waren ihre Gesichter. Sie zeigten zwar ebenfalls menschliche Züge, doch aus ihren Mäulern wuchsen daumendicke, lianenartige Gewächse, die eine Frau und einen Mann umschlungen hielten.
    Der Mann blutete im Gesicht, er wurde in Hüfthöhe eingeschnürt und schien mehrmals auf die Erde geschlagen worden zu sein.
    Die Frau bekam keine Luft. Dir Hals war nicht mehr zu sehen, dort hatte sich der grüne Lianenarm herumgeschlungen und verdeckte die Haut völlig. Die Bewegungen der Unglücklichen waren bereits ermattet. In Armen und Beinen steckte keine Kraft mehr, das Gesicht war schon bläulich angelaufen.
    Was sich hier in der Beschreibung etwas lange anhört, dauerte tatsächlich nur eine Sekunde, in der Suko und ich das alles erfaßten.
    Wir beide waren ein aufeinander eingespieltes Team. Auch ohne vorher große Pläne zu schmieden, wußte jeder von uns genau, was er zu tun hatte.
    Suko stand dem Mann näher, ich der Frau.
    Ziehen, laufen, schießen – drei Bewegungen, die bei mir flüssig abliefen.
    Der Körper des Entarteten war überhaupt nicht zu verfehlen. Die geweihte Silberkugel drang ihm schräg in die Seite. Er bäumte sich auf. Im selben Moment zuckte die lange grüne, lianenartige Zunge zurück, die Frau kam frei, torkelte, fiel hin, und sie berührte kaum den Boden, als die Zunge schon wieder herumschwang, auf den Boden klatschte, dann dicht über ihn hinwegwischte und auf mich zufegte.
    Ich sprang zwar in die Höhe, aber nicht hoch genug. Die ekelhafte Zunge erwischte mich an der linken Wade und ringelte sich dort sofort fest. Dem plötzlichen Ruck konnte ich nichts entgegensetzen, das Bein wurde mir weggezogen, das andere schleuderte ich in die Höhe, und dann lag ich ebenfalls am Boden.
    Auch Suko hatte seine Schwierigkeiten, wie ich aus den Augenwinkeln bemerkte, bevor mich der mutierte Mensch zu sich heranzog.
    Mit einer wahren Bravourleistung war es meinem Partner gelungen, den Mann zu retten.
    Er hatte nicht geschossen und auch das letzte Mittel, seinen Stab, nicht eingesetzt. Die beiden Wesen waren durch unser Eintreten überrascht worden. So

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