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0195 - Eine schaurige Warnung

0195 - Eine schaurige Warnung

Titel: 0195 - Eine schaurige Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte Bradbury mitten in der Bewegung angehalten und sein Opfer kein zweites Mal mehr zu Boden geschmettert. Diese Zeitspanne konnte Suko nützen. Bevor sich das Wesen versah, war der Chinese bei ihm. Seine starken Hände umfaßten den verletzten Mann, um ihn aus der Umklammerung zu reißen.
    Suko hatte damit gerechnet, daß die gefährliche Zunge weiterhin festhalten würde. Um so überraschter war er, daß sie plötzlich losließ. Da Suko immer noch zog, kippte er durch die Auflösung des Widerstandes zurück.
    Er hatte soviel Schwung, daß es ihm wie mir ging. Der Chinese schaffte es nicht mehr, sich auf den Füßen zu halten, fiel ebenfalls und riß den Verletzten mit, der auf ihn prallte.
    Augenblicklich wischte die Zunge des mutierten Menschen wieder auf Suko und den Verletzten zu. Jetzt wollte er nicht nur den Verletzten als Opfer, sondern beide.
    Das war auch Suko klar. Er dachte zuerst an den Verletzten und warf ihn ziemlich ruppig zur Seite, so daß er aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich rollte.
    Dafür traf die überlange Zunge den Chinesen. Und zielen konnte dieser Mann.
    Längs klatschte die Zunge auf Sukos Körper, berührte auch sein Gesicht und verdeckte dabei das linke Auge. An der Schulter klammerte sie sich fest. Zwar stemmte der Chinese seine Hacken gegen den Boden, doch er hatte der Kraft des anderen nichts entgegenzusetzen. Suko wurde auf seinen Gegner zugezogen.
    Jetzt bedauerte er es, daß er nicht auch geschossen hatte, aber er hatte den Mann nicht in Gefahr bringen wollen, denn er und das Monster waren nicht weit voneinander getrennt gewesen.
    Aufgeben wollte Suko natürlich nicht. Er breitete die Beine aus und bot so mehr Widerstand. Das merkte auch sein Gegner. Er verdoppelte seine Anstrengungen, wobei es Suko trotzdem gelang, an seine Waffe zu kommen.
    Als er die Beretta in der Rechten hielt, hatte er die Hälfte der Distanz bereits hinter sich.
    Eine vorzügliche Schußposition.
    Suko zögerte auch nicht länger, zielte kurz und drückte ab.
    Das geweihte Silber hieb in die Brust des Mannes. Sie riß dort ein Loch, das sah Suko genau, doch Blut trat nicht aus der Wunde. Dafür eine grünliche Masse, die an einen feuchten Pflanzenmatsch erinnerte und langsam wie dicker Brei aus der Wunde und an der Brust des Wesens herabrann.
    Auch mit der langen Zunge tat sich etwas. Sie zuckte zurück, und während dies geschah, änderte sich ihre Farbe und ihre Art. Sie verfaulte langsam und wurde braun dabei.
    Braun und brüchig.
    Als das dämonisch infizierte Wesen umkippte, verdorrte auch die Zunge.
    Ich hatte den Fall ebenfalls gehört und sah den zweiten Gegner am Boden liegen. Meiner hielt sich.
    Noch, muß ich sagen, denn auch aus seiner Wunde drang in dicken Stößen die widerlich grüne Masse, die mich an pflanzlichen Brei erinnerte und in dicken Tropfen zu Boden klatschte.
    Mit jedem Schwall, der aus der Wunde quoll, verringerte sich auch die Kraft des Wesens. Zwar hielt die lange dünne Zunge meine Wade noch immer umschlossen, ihr fehlte jedoch die Kraft. Als ich mich aufsetzte und mit beiden Händen danach griff, zerbröckelte sie unter meinen zupackenden Fingern.
    Der Mutant schlug schwer zu Boden.
    Er rührte sich nicht mehr und war, wie auch Sukos Gegner, erledigt.
    Wir standen auf.
    Niemand sprach ein Wort. Die Gäste mußten ihr Entsetzen und die Angst erst einmal überwinden, bevor sie wieder normal denken wollten. Da gab es keinen, dem nicht das erlebte Grauen im Gesicht geschrieben stand.
    Auch Sergeant Fawcett. Er stand in der offenen Tür, kalkweiß im Gesicht, hatte einen Arm ausgestreckt und hielt sich am Futter fest, als würde er sonst zu Boden fallen.
    Dabei schüttelte er den Kopf und strich über sein Gesicht. Der Mund öffnete und schloß sich. Ein Wort drang nicht über seine Lippen. Er war einfach zu geschockt.
    Ich kümmerte mich um den Verletzten. Er war nicht bewußtlos.
    Sein Gesicht sah schlimm aus. Die Nase hatte er sich mindestens gebrochen, die Lippen waren aufgeplatzt, und bestimmt hatte er eine Gehirnerschütterung.
    Er jammerte leise.
    »Einen Arzt!« rief ich. »So schnell wie möglich.« Es waren die ersten Worte, die die lastende Stille unterbrachen.
    Als sich keiner rührte, wiederholte ich die Forderung. Erst jetzt griff der Wirt zum Telefon. Es stand im Regal hinter der Theke. Die Finger des Mannes zitterten so sehr, daß er den Hörer fallen ließ und zweimal nachgreifen mußte.
    Suko hatte sich um die blonde Frau gekümmert. Flach lag sie auf dem

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