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0196 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: 0196 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterbrochen wurde. Miles Traut dachte nicht daran, noch innerhalb der Konusberge ein Versteck zu suchen.
    Eve Narkol saß auf dem Beifahrersitz. Ab und zu lächelte sie aufmunternd zu Traut hinüber. Er bemühte sich, seine steigende Unruhe zu verbergen. „Es mußte sein, Miles", meinte Eve ruhig. „Einmal hatte es so kommen müssen. Wenn Kontemer geschickt ist, können wir bald zurückkehren."
    „Wenn...!" warf Bontlyn vom Rücksitz her ein."Ich stelle fest, daß es in der Diskussion der letzten halben Stunde eine ganze Menge .Wenn' gegeben hat. Darf man fragen, wohin es nun gehen soll? Last Hope ist groß."
    „Ich suche etwas."
    Shelo drehte sich um. Sein Empfänger schwieg immer noch.
    „Du suchst etwas? Doch wohl nicht einen Kreuzer des Solaren Imperiums?" Miles antwortete etwas später.
    „Es gibt hier ausgedehnte Erzlager mit stark reflektierenden Schichten. Wir müssen in einer Hügelgruppe jenseits der Konusberge einen natürlichen Hohlraum finden, der von möglichst dicken Felswänden überlagert wird. Sämtliche Energieaggregate der Schildkröte müssen abgestellt werden."
    „Du willst eine Energieortung verhindern? Und die Reststrahlung?"
    „Schirmen wir zusätzlich ab. Ich habe Folienmaterial auf dem Laderaum. Wir sollten den Wagen verlassen und in der Nähe einen Unterschlupf suchen."
    Eve erblaßte. Sie ahnte, was Miles mit diesen Worten gesagt hatte. Er sah das Mädchen von der Seite her an und legte seine Hand auf ihren Arm. „Nur dann, wenn es unbedingt sein muß", fügte Miles hinzu. „Nur wenn eine direkte Ortungsgefahr besteht, verstehst du?"
    „Ich verstehe", flüsterte sie.
    Shelo Bontlyn sagte nichts mehr. Er als Fachmann wußte noch besser, wie groß die Ortungsgefahr war. Der Reaktor mußte schnellstens abgeschaltet werden. Den Abschirmfolien traute Shelo nicht viel zu, aber noch günstiger stufte er die extremen Energieeinflüsse der nahen Sonne ein. Sie hatte bisher noch jedes Gerät empfindlich gestört.
    Zellenchef Konta Hognar bemühte sich stets, höflich und zuvorkommend zu sein. Er war ein Mann, der Greueltaten vom Grund seines Wesens aus verabscheute - vorausgesetzt, seine Ehrauffassung und ideologische Gesinnung schrieben ihm nicht vor, trotz seines Widerwillens gegen die Gewalt doch gewaltsam zu handeln. Das Zwiespältige in dem Charakter des hochgewachsenen Mannes hatte sich kurz nach der Durchsage nach einer Seite hin ausgerichtet. Konta Hognar war schon nach den ersten Worten des verhaßten Großadministrators zu einem gefühllosen Unhold geworden, der - und das war ein bemerkenswerter Punkt seiner geistigen Verwirrung! - fest daran glaubte, Recht und Ordnung zu dienen. Trotzdem war es Hognar nicht gelungen, die Nachrichtensendung noch rechtzeitig zu unterbrechen. Er hatte sofort den diensthabenden Funktechniker angerufen und ihm den Befehl erteilt, das Bandgerät abzuschalten.
    Da Hognar angenommen hatte, Holt würde mit größter Schnelligkeit reagieren, hatte er wertvolle Minuten vergeudet.
    Enker Holt hatte aber reichlich lange gebraucht, bis er die Sachlage erfaßt hatte. Als er in den kleinen Senderaum gerannt war, um das Bandgerät stillzulegen, hatte er einen elektrischen Schlag erhalten. Von Angst getrieben, hatte Holt versucht, die Ursache der Störung zu finden. Als es ihm nicht sofort gelungen war, hatte er in seiner Unsicherheit die Abwehrzentrale angerufen und um nähere Anweisungen gebeten.
    Erst als Hognar wie ein Wahnsinniger getobt hatte, war dem Funktechniker klar geworden, daß es hier ausnahmsweise einmal darauf ankam, nach eigener Initiative zu handeln. Enker Holt hatte begriffen, daß die Sendung unterbrochen werden mußte, gleichgültig, auf welche Art. Mittlerweile hatte Hognar ein Kommando der Blauen Garde in Marsch gesetzt. Als die Männer in der Hauptzentrale angekommen waren, hatte Enker Holt soeben den Entschluß gefaßt, die Energiezufuhr zu unterbrechen.
    Wertvolle Minuten waren verlorengegangen; Minuten, in denen die Verbannten von Last Hope wie erstarrt auf die Bildschirme der Übertragungsanlage geblickt hatten. Hognar wußte instinktiv, daß er im entscheidenden Augenblick versagt hatte. Holt hätte nicht ohne Bewachung im Funkraum bleiben dürfen. Nach der abrupten Unterbrechung der Nachrichtensendung war Hognar vor die Mikrophone getreten. Schwerbewaffnete Wachkommandos waren vor den Speisesälen aufgezogen. Die flimmernden Abstrahlfelder vor den Waffenmündungen hatten warnende Worte überflüssig gemacht. Die Verbannten hatten

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