Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0197 - Höllentanz der Riesen

Titel: 0197 - Höllentanz der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausgelöst wurden.
    Tschato landete wie ein gefällter Baum neben Picot am Boden.
    Da wußte der Erste Offizier, daß alles aus war. In überdeutlicher Klarheit sah er sich wieder auf dem Raumhafen stehen und auf die LION hinausblicken. Er glaubte, den kühlen Regen wieder im Gesicht zu spüren, obwohl es innerhalb der Zentrale immer heißer wurde.
    An diesem Tag hatte Dan Picot sein Todesurteil besiegelt.
    Mit unsaglicher Anstrengung wandte Picot den Kopf, so daß er Tschato sehen konnte. Beine und Hände des Löwen zuckten, als versuchte der große Mann aufzustehen. Diese Bemühungen erschienen Picot das Großartigste zu sein, was er je gesehen hatte.
    Er erkannte, daß Tschato auch jetzt noch nicht aufgeben wollte.
    Dann verlor er das Bewußtsein.
    Dan Picot hatte ein Gefühl, als liege die Last eines mehrstöckigen Hauses auf seiner Brust. Er wollte sich davon befreien, doch die Arme folgten dem Befehl des Gehirns noch nicht. Brandgeruch stieg in Picots Nase und reizte ihn zum Niesen.
    Er schlug die Augen auf und starrte genau in das Gesicht von Oberstleutnant Nome Tschato, das allerdings noch etwas verschwommen wirkte. Mit einem Seufzer schloß Picot wieder die Augen. „Sagen Sie mir eines, Sir: Befinden wir uns im Paradies oder in der Hölle?"
    Sein Mund war ausgetrocknet, die Kehle schnürte sich bei jedem Wort zusammen.
    „Ich würde sagen, es ist ein Vorraum zur Hölle", sagte Tschato gemächlich. „Aber es kann sein, daß jemand anderer Ansicht ist."
    Der spöttische Unterton in Tschatos Stimme ließ sie alles andere als überirdisch erscheinen. Picot lauschte, aber kein Geräusch verriet ihm, wo er sich im Augenblick befand. Er fühlte, wie ihn Tschato packte und hochzog. Als er die Augen abermals öffnete, erkannte er, daß er noch immer in der Zentrale der LION weilte. Er schaute sich um. Alle Geräte, die auf hyperenergetischer Basis arbeiteten, schienen ausgefallen zu sein. Trotzdem gab es innerhalb der Zentrale keine Trümmer. Nichts deutete darauf hin, daß es zu einer ähnlichen Katastrophe wie an Bord des akonischen Forschungsschiffes gekommen war. Tschatos starke Arme gaben Picot frei. Überall krochen Männer auf Händen und Knien durch den Raum. Andere zogen sich gerade an den verschiedensten Gegenständen auf die Beine. Picots Blicke wanderten zum Bildschirm. Eine graue wogende Masse zeichnete sich dort ab. Sofort fiel dem Ersten Offizier ein, daß sich die LION noch in einer Kreisbahn um Pulsa befunden hatte, als er von der Ohnmacht überwältigt worden war.
    „Wo sind wir?" erkundigte er sich.
    Seine geübten Augen stellten fest, daß die LION bewegungslos war. Er versuchte, dafür eine Erklärung zu finden, aber erst, als Tschato erwiderte: „Auf Pulsa!", wußte er, daß sich das Schiff nicht länger im Raum befand. Dan Picots Zunge glitt nervös über die aufgesprungenen Lippen. „Pulsa", wiederholte er. „Wer hat die Landung durchgeführt?" Tschato lächelte dünn. „Das fange ich auch an mich zu fragen", sagte er. „Es sieht so aus, als seien alle Männer bewußtlos gewesen. Die LION kann also nur durch äußere Einflüsse gelandet worden sein." Äußere Einflüsse! Picot bemerkte, daß alle Gegenstände vor seinen Augen zu flimmern begannen. Er hielt sich einen Augenblick fest, dann war der Schwächeanfall vorbei. Äußere Einflüsse! Darunter konnte man eine ganze Menge verstehen, aber nur wenig Gutes. „Alle Hyperanlagen sind geschmolzen", berichtete der Kommandant. „Die Normaltriebwerke und der Normalfunk sind noch in Ordnung. Die Zerstörung beschränkt sich also auf eine gewisse Art von Maschinen."
    „Das macht die Sache nur noch rätselhafter", mischte sich Gaylord ein, der einen etwas zerzausten Eindruck machte. „Der Grund für diese seltsamen Vorgänge ist dort draußen in der Methanhölle zu suchen."
    Tschato nahm vor dem Kommandopult Platz. Über Normalfunk nahm er mit allen Teilen des Schlachtkreuzers Verbindung auf. Es erwies sich, daß es keine Toten gegeben hatte. Lediglich ein Techniker war so schwer gestürzt, daß man ihn auf die Krankenstation gebracht hatte. Wie in der Zentrale, hatte die Erschütterung, die nach der Detonation des Kalup erfolgt war, auch im übrigen Schiff dazu geführt, daß die Besatzung bewußtlos wurde. Niemand vermochte dem Kommandanten zu sagen, wie die Landung erfolgt war. Eine rasche Untersuchung der Kaulquappen im Hangar ergab, daß auch die Hypergeräte der Beiboote vernichtet waren. Dagegen funktionierten die

Weitere Kostenlose Bücher