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0197 - Höllentanz der Riesen

Titel: 0197 - Höllentanz der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu untersuchen."
    „Nicht für Vertrigg und dessen Begleiter", erwiderte Tschato.
    Gaylord löste einen ovalen Behälter vom Gürtel. „Ich möchte eventuell einige Proben des veränderten Materials mitnehmen", erklärte er. „Sie dürfen es mir nicht verbieten."
    Tschato gab sich einen Ruck. „Also gut", sagte er. „Wenn Ihnen so sehr daran liegt. Sie haben zehn Minuten Zeit, um zu finden, was Sie suchen." Ohne zu zögern, löste sich der Wissenschaftler vom Shift.
    Der Wind trieb ihn förmlich davon. „Folgen wir ihm, bevor er sich sämtliche Knochen bricht", sagte Tschato ruhig. Picot lehnte sich gegen das harte Metall des Shifts. Ohne das Gesicht des Kommandanten sehen zu können, wußte er, daß der Löwe lächelte.
    Es war eine der Situationen, die Tschato Vergnügen bereiteten. Picot verwünschte seine Narrheit, die ihn antrieb, immer wieder an der Seite dieses Mannes in den Weltraum zu fliegen. Bevor er diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, zerrten ihn die anderen mit sich.
    Picots krumme Beine wirbelten durcheinander. Dann fing er sich und versuchte, ebenso aufrecht zu gehen wie Tschato. Es wurde nur ein Taumeln daraus. Immerhin auch eine Methode der Fortbewegung, dachte Picot sarkastisch. Vor sich sah er die schemenhafte Gestalt Gaylords. Das war auch einer dieser Verrückten, die ihr Leben ständig aufs Spiel setzen mußten. Picot sehnte sich nach Ruhe, Wärme und einem Kräuterschnaps, mit dem er seine rebellierenden Magennerven beruhigen konnte. Im Augenblick sah es jedoch nicht so aus, als würde er jemals wieder in den Genuß dieser Dinge kommen.
    Eine Bö trieb die Kette der vier Männer auseinander; der kleine Bomhardt schlitterte davon, bis ihn Dawsons starke Arme festhielten. Picot beobachtete, daß Gaylord vor ihnen niederkniete.
    Sein Oberkörper schwankte heftig. Dann fiel er vornüber. Als sie bei ihm ankamen, lag er flach auf dem Bauch. Seine ausgestreckten Hände umklammerten den Behälter, den er vorsichtig über eine gallertartige Masse schob.
    Sie ließen sich neben dem Strukturforscher nieder. Wenn man sich hinlegte, verlor der Sturm an Wirkung. Stumm sahen sie zu, wie Gaylord den Behälter füllte. „Das Neo-Molkex hat sich tatsächlich verändert", sagte der Wissenschaftler. „Ich glaube, die Dancers haben der Substanz alle Hyperenergie entzogen..Jetzt gibt es auch eine Erklärung für ihr Wachsen."
    „Sind Sie fertig?" erkundigte sich Tschato ungeduldig.
    „Ihre Beine gleichen gewaltigen Akkumulatoren, mit denen sie die Energie in sich aufspeichern", sagte Gaylord fasziniert. „Sehen Sie denn nicht, was das unter Umständen bedeuten kann, Kommandant?"
    „Sie haben drei Sekunden Zeit, Ihre Arbeit zu erledigen", sagte Tschato. „Andernfalls lassen wir Sie hier zurück."
    Geduldig vollendete Gaylord die schöpfende Bewegung mit dem Behälter. Er zog ihn zu sich heran und verschloß ihn. Danach befestigte er ihn wieder am Gürtel. Picot hatte selten einen Mann gesehen, den eine derartige Zufriedenheit erfüllte. Die Arroganz des Forschers war restlos verschwunden. Pulsa schien Kraft genug zu haben, um alle Männer zu ändern. Alle, bis auf Tschato.
    Die Stimme des Kommandanten riß sie hoch und ließ sie wieder gegen den Sturm ankämpfen. Als sie bei den Shifts ankamen, fühlte sich Picot völlig verbraucht. Er wartete, bis einer der Männer die Schleuse geschlossen hatte, dann sank er aufatmend in den Pilotensitz. „Dan", kam Tschatos Organ aus dem Funkgerät. „Wir starten. Es wird immer dunkler. Wir müssen uns beeilen, damit wir Vertrigg vor Einbruch der Nacht finden."
    „Ja", sagte Picot und griff nach der Steueranlage. Beinahe automatisch führten seine Hände die nötigen Schaltungen aus. Die beiden Shifts hoben vom Boden ab.
    Als sich die Dämmerung allmählich über das Land herabsenkte, wußte Vertrigg, daß sie die LION nicht mehr finden würden. Alle Versuche, über Helmfunk Kontakt zum Schlachtkreuzer oder den Shifts aufzunehmen, waren fehlgeschlagen. Die störenden Einflüsse machten einen Empfang auf größere Entfernungen einfach unmöglich. Dreimal waren sie Dancers begegnet. Die letzte Gruppe hatte noch normale Größe besessen, während die anderen ins Riesenhafte angewachsen waren. Keines der Wesen hatte sich um die fünf Männer gekümmert. Vertrigg vermutete, daß es hauptsächlich die Dancers waren, die einen normalen Funkverkehr über die Helmanlagen verhinderten. Immer dann, wenn die Kreaturen in unmittelbare Nähe kamen, wurde die Verbindung

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