Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0197 - Höllentanz der Riesen

Titel: 0197 - Höllentanz der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sei er unfähig, die enorme Größe der Kreaturen zu zeigen. „Wir haben einen gesehen, der fast so groß wie die LION war", sagte Bactas. Hätte Vertrigg nicht den Marsch durch die Methanhölle hinter sich gehabt, er hätte an Bactas' Worten gezweifelt. So aber erschien ihm alles möglich. Bactas machte eine entscheidende Bewegung. „Ich werde jetzt in die Zentrale zurückkehren und den Kommandanten unterrichten, daß Sie hier eingetroffen sind. Tschato hat Duprene und Cashton gefunden. Wo ist Allijs?"
    „Tot", erwiderte Vertrigg. Bactas fragte nicht, wie es geschehen war. Er schien zu wissen, daß Vertrigg keinen Wert darauf legte, über das Ende des Raumfahrers zu sprechen.
    „Sobald Sie sich erholt haben, können Sie in die Zentrale kommen, Captain." Sie trennten sich. Auf dem Weg zu den Kabinen traf Vertrigg Torenski, der bereits wieder einen munteren Eindruck machte. „Ich gehe zu Mulligan, Sir", teilte er Vertrigg mit. „Haben Sie Lust, etwas von ihm zu bekommen?" Vertrigg dachte an Mulligans Einheitsfraß und schüttelte sich. „Augenblicklich nicht", sagte er. „Ich werde mir einen Kaffee machen." Bevor er jedoch die Tür zu seiner Kabine öffnen konnte, wurde die Alarmanlage des Interkoms laut. Vertrigg blieb stehen und wartete darauf, daß Bactas den Grund des Alarms mitteilte. Die Stimme des Chefingenieurs klang beunruhigt.
    „Alle Mann auf Station!" befahl er. „Vor dem Schiff ziehen sich Dancers zusammen."
    Vertrigg warf dem Kabineneingang einen bedauernden Blick zu und wandte sich um. Wenige Augenblicke später traf er innerhalb der Zentrale ein. Ein Blick auf die Bildschirme der Außenübertragung zeigte ihm, daß Bactas die Scheinwerfer eingeschaltet hatte. Aber auch die Ortungsgeräte, die nicht auf Hyperbasis funktionierten, zeigten, daß außerhalb der LION mehrere Dancers aufmarschiert waren.
    „Captain", schnaubte Bactas, als sei er erleichtert, daß er nun die Verantwortung für das Schiff mit jemand teilen konnte. „Sehen Sie sich das an."
    Die Dancers waren so groß, daß sie sich gegenseitig behinderten.
    Trotzdem kamen sie dem Schiff immer näher. Wenn sie nicht ihre gewaltigen Sprünge durchführten, bewegten sie sich wie Riesenspinnen. Vertrigg sah, daß die Kreaturen ihre Sprungbeine nach der LION ausstreckten. Wahrscheinlich suchten sie nach neuer Energie, denn das Neo-Molkex war zum größten Teil bereits in gallertartige Masse verwandelt und damit für die Dancers wertlos geworden.
    „Sobald es mehr werden, befürchte ich, daß die weiter hinten Stehenden die vorderen Reihen gegen das Schiff drücken werden", sagte Bactas. „Da es sinnlos ist, diese Biester zu vernichten, haben wir keine andere Wahl als zu flüchten."
    „Und Tschato?"
    „Wir müssen ihn vorher holen. Ich habe ihn bereits über die neue Situation unterrichtet. Er ist einverstanden, daß wir die Rettungsaktion jetzt beginnen."
    Vertrigg ließ sich in einen Sessel sinken.
    „Wissen Sie, was es heißt, jetzt einen Shift hinauszuschicken?"
    fragte er den Chefingenieur.
    „Sie befürchten, daß das Raupenfahrzeug nicht an den Dancers vorbeikommt?"
    Vertrigg nickte. „Es sind nicht nur die Dancers. Denken Sie an den Orkan, der dort draußen wütet. Abgesehen davon, daß Sie trotz der Funkverbindung einige Zeit brauchen werden, um die Besatzungen der beiden Shifts zu bergen."
    Einen Augenblick erstarb die Beweglichkeit des kleinen Mannes, völlige Ratlosigkeit schien ihn auszufüllen. Dann jedoch ließ er sich im Kommandosessel nieder.
    „Ich werde mit Tschato sprechen", sagte er. Er wartete, bis der Funker, der Dawson vertrat, eine Verbindung geschaffen hatte.
    „Hier Tschato", meldete sich der Oberstleutnant, der irgendwo dort draußen in einem funktionsunfähigen Shift gefangen war.
    „Captain Vertrigg äußert Bedenken gegen die Ausschleusung eines weiteren Shifts, Sir. Die Dancers haben praktisch einen Kreis um die LION geschlossen. Sie sind bis auf wenige Ausnahmen so groß, daß sie einen Shift gefährden würden."
    „Hat Vertrigg einen besseren Vorschlag?" erkundigte sich Tschato.
    „Einen Augenblick, Sir. Ich gebe Ihnen den Captain."
    Vertrigg dachte an die Männer in der Methanhölle von Pulsa. Ein Schuldbewußtsein wurde in ihm wach, denn es konnte der Eindruck entstehen, als hatte er durch seine Einwendungen eine Rettung vermeiden wollen. „Hier spricht Vertrigg, Sir", sagte er. „Verstehen Sie mich richtig, ich..."
    „Schon gut", unterbrach ihn Tschato, der offenbar genau wußte, was

Weitere Kostenlose Bücher