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0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ging.
    Der zweite Horis lauerte dicht an der grünen Wand. Er fixierte Glenda und hatte sich zum Sprung geduckt. Es lag auf der Hand, dass er sich gleich abstoßen würde. Soweit sollte es nicht kommen.
    »Glenda!« brüllte ich.
    Ein Ruf wie Donnerhall, wirklich, Freunde. Er wurde auch gehört, und Glenda Perkins riss den Kopf herum. Ich sah genau, wie ihre Augen groß wurden und Unglauben sowie Fassungslosigkeit in ihren Blick traten.
    »Joohhnnn…!«
    Auch die Horis hatten ihren Schrei vernommen. Der eine, der geduckt vor Glenda hockte, schwang herum und fixierte mich. Er sollte nur kommen.
    »Joohhnnn…«
    Wieder schrie Glenda Perkins meinen Namen, und irgendwie schaffte sie es, sich von der Stelle zu lösen. Sie rannte auf mich zu und flog in meine Arme. Glendas Reaktion war zwar verständlich, aber sie half mir im Augenblick nicht, denn meine Sekretärin klammerte sich in ihrer übergroßen Angst an mir fest.
    »Jane«, keuchte sie, »Jane!«
    Verdammt, was meinte sie damit? Warum sprach sie jetzt ausgerechnet von Jane Collins? Hatte sie vielleicht den Verstand verloren? War sie von irgendwelchen wilden Träumen befallen?
    Zeit, um das herauszufinden, hatte ich nicht. Ich drängte Glenda zur Seite und schob sie hinter mich, so dass sie von mir gedeckt wurde. Einen schnellen Blick warf ich noch nach links. Dort stand Raan, der Dämon mit dem Streifengesicht. Er ließ uns keinen Augenblick aus den Augen.
    Auch ich war vorsichtig und zuckte zusammen, als der Horis sein Maul ein Stück weiter öffnete. Im nächsten Augenblick war die Hand verschwunden. Er hatte sie verschluckt!
    Durch die Nase holte ich Luft. Das war ein Schock gewesen.
    Vor meinen Augen… »Jane!« keuchte Glenda wieder.
    »Es war Jane Collins…«
    Plötzlich rastete etwas in meinem Kopf aus.
    »Was hast du da gesagt, Mädchen?«
    »Die Tote war Jane Collins!«
    Kennen Sie das Gefühl, das man haben kann, wenn nichts mehr läuft? Wenn ja, dann können Sie sich vorstellen, wie mir zumute war. Jane Collins tot? Vor meinen Augen verschluckt von diesem verfluchten Monster?
    Das konnte doch nicht sein, das… »Glenda, verdammt, Sie lügen!«
    Ich sagte in meiner Erregung einmal Sie und dann wieder du zu ihr.
    »Nein, John. Sie war es!«
    Ich stierte das Monster an. Noch einmal sah ich, wie es schluckte und wie sich die Kiefer bewegten. Heiß stieg es in mir hoch. Ich kannte doch die verdammten Dämonen, und ich kannte auch mein Gefühl, das mich jetzt umklammert hielt. Es waren die Wut und der Hass, die ihren Weg fanden, begleitet von einer unbeschreiblichen Trauer.
    Eine Freundin hatte ich bereits verloren.
    Nadine Berger.
    Sie war von einem ähnlichen Monster getötet worden, wie ich es vor mir sah. Ich hatte sie nicht retten können, aber ihr Geist lebte im Körper einer Wölfin weiter.
    Als sie starb, war es für mich ein schwarzer Tag in meinem Leben gewesen, doch nun sah die Sache ganz anders aus.
    Jane Collins war ebenfalls tot!
    Wenigstens, wenn ich Glenda Perkins glauben durfte. Man hatte Jane auf eine schreckliche Art und Weise umgebracht, einfach verschluckt. Ein Lachen durchbrach meine Gedanken.
    Das war Raan, der so hämisch kicherte.
    »Ich habe es dir doch gesagt, die Horis sind Kannibalen, Geisterjäger, und sie sind noch längst nicht satt…«
    »Halt dein Maul!« brüllte ich in maßloser Wut und fuhr zu ihm herum.
    Raan zuckte zusammen.
    Er duckte sich sogar und hielt auch den Mund, was besser für ihn war.
    Ich aber ging auf den Horis zu.
    Genau schaute ich mir das Monster an. Es herrschte in diesem Labyrinth, gehörte zu den Wesen, die alles vernichteten. Jetzt wollte ich den Horis vernichten.
    Wir starrten uns an. Der zweite hielt sich im Hintergrund. Er stieß nur hin und wieder seltsame Laute aus, die mich an das Grunzen unserer heimischen Schweine erinnerten. Wahrscheinlich war es die Vorfreude auf die neue Beute, aber die würde ich den beiden versalzen, darauf konnten sie Gift nehmen.
    Der Reihe nach wollte ich sie mir vornehmen. Einen nach dem anderen.
    »Achte du auf Raan«, zischte ich Glenda Perkins zu, »damit er mir nicht in den Rücken fällt!«
    Sie nickte.
    Glenda hatte die Lippen zusammengepresst. Wie eingeschweißt lag die Angst auf ihrem Gesicht. Kalkweiß war ihre Haut, über die ein Schauer nach dem anderen rann.
    Ich glitt vor. Meine Beine taten mir weh. Ich hatte mich innerlich verkrampft, denn ich war mit den Gedanken überhaupt nicht bei der Sache. Immer wieder sah ich das letzte, grausame Bild vor

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