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0199 - Arkons Ende

Titel: 0199 - Arkons Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammengebrochen.
    Kamera-Teams der Fernsehgesellschaften fluchten und tobten.
    Die begeisterten Menschenmassen hinderten sie daran, einwandfreie Übertragungen zu liefern. Der Gebrauch von Schwebeplatten war ausdrücklich verboten worden. Aber zu Tausenden waren sie zu sehen, beladen mit Menschen, und sie versuchten sich dem Tempo des Fahrzeugs anzupassen, in dem Rhodan aufgerichtet stand und nach allen Seiten grüßte.
    Mit einstündiger Verspätung trafen sie vor dem Dom ein. Roboter hatten einen unzerreißbaren Kordon gezogen und den großen Platz vor dem sakralen Gebäude abgesperrt.
    Langsam fuhr die Kolonne vor.
    Von rechts, aus der anderen Richtung, näherte sich ein zweiter Wagen. Dicht voreinander blieben beide Fahrzeuge stehen.
    Rhodan verließ seinen Wagen, ging auf den zweiten zu, der geschlossen war, öffnete die Tür und half Mory Abro beim Aussteigen. Gemeinsam stiegen sie die mächtige Treppe zum Galaktischen Dom hinauf, langsam, im gleichmäßigen Schritt.
    Milliarden Menschen sahen sie auf das spitzbogenförmige Portal zugehen, dessen beide Flügel geöffnet waren. Erst als sie im Halbdunkel des Doms verschwunden waren, folgten die Gäste, die zur Trauung geladen waren. Der Galaktische Dom diente allen Religionen des Solaren Systems als Gotteshaus. Ihre Prediger grüßten das Brautpaar durch Neigen des Kopfes. Milliarden Menschen hörten zweimal ein Ja; Milliarden Menschen waren Zeuge, als im Stadthaus die Ziviltrauung stattfand. Dann blendeten alle Kameras aus. Die einzige Stunde war da, in der Perry Rhodan mit seiner Frau allein sein konnte. Mehr Zeit hatte das Protokoll ihnen nicht geben können. Der Zeiger der Uhr rückte unerbittlich weiter. Von den sechzig Minuten waren noch fünf übriggeblieben.
    Waren diese auch vorbei, dann verlangte das Protokoll, daß das junge Ehepaar zur Begrüßung der Gäste in den fertiggestellten Flügel des Regierungspalastes flog.
    Rhodan erhob sich, trat ans Fenster des Stadthauses und blickte in die Tiefe. Er dachte nicht an die Zimmerflucht, die man für sie hier eingerichtet hatte. Er dachte daran, wie er Mory zum ersten Male auf Badun begegnet war - als Gefangener der Neutralisten.
    Mit diesem Gedanken drehte er sich um. „Badun und Plophos, Liebste - zweimal das gleiche, nur mit umgekehrten Vorzeichen.
    Auf Badun war ich dein Gefangener, auf Plophos bist du meine Gefangene - für immer!" Er stand vor ihr, griff mit der linken Hand in die Tasche, und als er sie wieder herauszog, hielten seine Finger jenen Zellaktivator, der ihm vom sterbenden Obmann Iratio Hondro überreicht worden war. Ihre Augen wurden groß, als er das dünne Kettchen, an dem der Aktivator hing, über ihren Kopf streifte. „Perry, Liebster, du... du willst mich ewig an dich ketten?"
    Plophos sah die ersten Posbi-Raumer und nach der Landung der drei gewaltigen Kästen die ersten Posbi-Roboter. Sie waren die einzigen Fremden. Nur Terraner waren geladen; kein Arkonide, kein Springer oder Ära, kein Akone. Mit ihrem häßlichen Aussehen hätten die Posbis Erschrecken verbreiten können, aber seit gestern hatten die Sender des Eugaul-Systems die Plophoser auf diesen Besuch aufmerksam gemacht, die Roboter beschrieben und noch einmal darauf hingewiesen, daß das Zentralplasma auf der Hundertsonnenwelt der einzige Bundesgenosse der Terraner sei, dessen Treue man nie anzweifeln dürfe.
    Der riesige Saal im linken Flügel des Regierungspalastes war in leichtes Blaulicht getaucht, aber es veränderte sich zum zarten Rosa, als das junge Paar seinen Fuß über die Schwelle setzte.
    Hinter der riesig langen Tafel standen Gäste - die Unsterblichen aus Rhodans engster Umgebung, die Administratoren und Staatschefs mit ihren kleinen Delegationen, führende Wissenschaftler und Wirtschaftler - alles, was interstellar Rang und Namen hatte -, und darin fast verschwunden standen die Mausbiber vom Mars. Nicht zu übersehen waren die Riesen von Ertrus und die Angepaßten von Epsal. Einer von mehr als dreitausend Gästen fiel aus der Rolle, die ihm das Protokoll vorschrieb: Gucky! Atlan und Bully hatten ihn schon vermißt und vergeblich im riesigen Saal gesucht. Jetzt war er da, durch Teleportation. Aber war das tatsächlich Gucky?
    In schneeweißer Kleidung, die an einen Sarong erinnerte, mit drei blitzenden, aber fremdartig aussehenden Orden vor der Brust, stand Gucky hoch aufgerichtet vor dem Paar und grüßte durch eine tiefe Verbeugung. Dreitausend Gäste blickten auf das protokoll-widrige Schauspiel.

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