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0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

Titel: 0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frauen gehörten nicht zur weißen Rasse. Sie schienen irgendwo aus den Weiten der Pampas zu stammen. Ruhig stehenbleiben konnten sie nicht. Sie waren immer in Bewegung, traten von einem Bein auf das andere, als hätten sie Mühe, sich gegen den scharfen Wind zu behaupten.
    Ein Anblick des Schreckens, der den drei Seeleuten verdammt tief unter die Haut ging.
    Es dauerte etwas, bis sie sich gefangen hatten. Alle drei hatten schon von Wesen gehört, die zwar tot waren, aber dennoch lebten.
    Zombies hießen sie. Man erzählte sich in Mittelamerika von ihnen, und Gerd Hansen hatte sogar auf einer einsamen Insel schon die gefährlichen Voodoo-Trommeln vernommen.
    An all das mußten die Männer denken. Nur Gerd Hansen sprach es aus. »Das sind Zombies«, flüsterte er. »Verdammt, wir sind auf Zombies gestoßen.«
    »Und was machen wir?« fragte Gil Meier.
    »Fliehen.«
    »Wohin?«
    Scharf wandte Hansen sich um. »Verliert jetzt nur nicht die Nerven, Freunde, wir haben es bis hierher geschafft und werden es auch noch weiter schaffen. Es gibt für uns nur eine Chance.« Jetzt nahm seine Stimme einen beschwörenden Klang an. »Wir müssen zu unserem Boot zurück, und wieder aufs Meer.«
    »Aber sie werden uns verfolgen«, sagte Cumberland.
    »Wenn wir erst im Boot hocken, sind wir im Vorteil.«
    »Glaubst du denn nicht, daß sie im Wasser beweglicher sind als wir?«
    »Darüber zu diskutieren, haben wir jetzt nicht die Zeit.« Hansen schaute in die grauen Gesichter seiner Männer. Jeder hatte Angst.
    Auch er. »Weg jetzt!«
    Das war der Befehl, den alle verstanden und den sie auch sofort befolgten. Auf dem Absatz warfen die drei Männer sich herum. Sie hielt nichts mehr.
    Waren sie auf den Hügel zuvor langsam hinaufgegangen, so jagten sie ihn jetzt hinunter.
    Nach wenigen Schritten bereits verlor Harry Cumberland das Gleichgewicht, konnte sich nicht mehr fangen, fiel hin, streckte zwar noch Arme und Beine aus, doch die Rutschpartie konnte er nicht mehr verhindern. Er überschlug sich mehrere Male und rollte so den Weg zurück, den sie zuvor so mühsam hochgestiegen waren.
    Den anderen erging es nicht besser. Als nächster fiel Gerd Hansen. Gil Meier hielt sich noch etwas besser, bis er einen Stein übersah, stolperte und hart auf die linke Schulter prallte. Er spürte einen stechenden Schmerz bis hinein in seine Fingerspitzen und schrie.
    Es war, als hätte ihn ein Blitzschlag getroffen. Als er sich überkugelnd den Hang hinunterrutschte und jedesmal aufschrie, wenn die verletzte Schulter über den rauhen Boden schrammte, dachte er daran, daß er sich nur mit einem Arm verteidigen konnte, wenn die Gegner sie einholten.
    Es würde hart werden.
    Dann endlich hatten sie den Hang hinter sich.
    Gerd Hansen war als erster auf den Beinen. Seine Kleidung war ebenso mit Dreck verschmiert wie die der anderen beiden. Sein Gesicht zeigte einen angespannten und verzerrten Ausdruck, er atmete durch den offenen Mund und schaute Harry Cumberland zu, wie er sich auf die Füße quälte.
    Gil Meier blieb liegen.
    »Verdammt, Gil, was ist?«
    Meier drehte sich auf die rechte Seite und schaute dem Ersten entgegen, der auf ihn zulief.
    »Mein Arm, ich habe ihn mir ausgekugelt, als ich gefallen bin. Das ist vielleicht eine Scheiße.«
    »Welcher ist es?«
    »Der linke.«
    »Los, komm hoch.« Hansen streckte ihm die Hand entgegen, die Gil ergriff und sich auf die Beine ziehen ließ. Sein Messer hatte er weggesteckt.
    Auf einmal schrie Harry Cumberland. »Da, verdammt, sie kommen. Die Bastarde verfolgen uns!«
    Die Männer schauten den Weg zurück.
    Cumberland hatte nicht gelogen. Die Zombies dachten gar nicht daran, sich die Beute entgehen zu lassen. Sie hatten von der anderen Seite aus den Hügelrücken erklommen, standen dort wie aufgereiht. Als wären hinter ihnen unsichtbare Hände, die ihnen Schwung gegeben hätten, so kippten sie plötzlich nach vorn. Ihnen machte es nichts aus, den Hang hinunterzurollen, sie konnten sich nicht mehr verletzen, sie verspürten auch keine Schmerzen, Gefühle waren ihnen fremd. Sie kannten nur noch eins und hatten auch nur einen Gedanken.
    Töten!
    Wie Puppen sahen die untoten Geschöpfe aus, als sie sich am Hang überschlugen. Die Arme und Beine wurden von den Körpern weggeschleudert wie tote Glieder, sie fanden nirgendwo Halt und wollten es auch nicht. Ihr Ziel war es, so rasch wie möglich in die Nähe ihrer Opfer zu gelangen.
    »Sollen wir kämpfen?« schrie Harry.
    Hansen lachte wild. »Womit denn? Mit

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