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0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

Titel: 0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machen.«
    Suko und ich gaben keine Antwort. Wir wußten jedoch beide, daß Bill recht hatte. Es würde eine Nacht geben, die wir wohl nie im Leben vergaßen.
    Wir starrten alle gebannt auf den Himmel. Mir schien es, als würde sich der grüne Schein auf uns zu bewegen. Langsam schwebte er herbei, nahm eine dunklere Färbung an, und wir sahen ihn über den Himmel zittern.
    »Gibt es Abwehrwaffen gegen ihn?« erkundigte sich Bill.
    Ich gab ihm keine Antwort, sondern war bereits unterwegs zum Wagen. Die Wölfin war ebenfalls unruhig geworden: Sie lief immer im Kreis, hatte ihren Kopf dabei erhoben und ließ den Nachthimmel keine Sekunde aus den Augen.
    Ich schloß die Haube auf. Sie schwang nach oben. Der Einsatzkoffer lag bereit. Auch das Schwert, das einmal Destero gehört hatte, fand ich im Kofferraum. Zuletzt hatte ich es noch mit in Asmodinas Labyrinth mitgehabt und damit die grünen Mauern aus Würmern zerschlagen.
    Koffer und Schwert nahm ich heraus und schloß die Haube wieder.
    Suko nahm mir das Schwert aus der Hand.
    »Damit kämpfe ich«, sagte er.
    »Gib es lieber Bill. Du hast die Dämonenpeitsche.«
    »Ist auch wahr«, sagte der Reporter und nahm Suko die Waffe ab.
    Dann fragte er: »Könnt ihr diesen grünen Dschinn damit überhaupt besiegen?«
    Es war wirklich eine gute Frage, auf die ich leider keine Antwort wußte und deshalb die Schultern hob.
    »Womit denn?«
    Ich gab die Antwort, holte jedoch weiter aus. »Der grüne Dschinn ist uralt. Es gab ihn schon in Atlantis. Kara hat es mir erzählt. Sie und ich kämpften auch gegen ihn. Soviel ich weiß, ist nur Karas Schwert mit der goldenen Klinge in der Lage, den grünen Dschinn zu töten. Ferner stand er auf der Seite des Schwarzen Tods. Zudem ist er nicht nur ein Geist, sondern auch ein Riese, das heißt, er kann eine feste Gestalt annehmen. Ich habe mich in seiner Hand befunden. Es war ein Gefühl, wie ich es selten erlebt hatte, so klein fühlte ich mich dabei. Ich war ja nicht größer als ein Finger, stellt euch das mal vor. Das ist Wahnsinn.«
    Die anderen nickten.
    Bill Conolly meinte: »Dann stehen unsere Chancen also ziemlich schlecht!«
    »Möglich.«
    »Er kommt näher!« sagte Suko gepreßt, und diesmal gab es keinen Zweifel.
    Als wir wieder zum Himmel schauten, da bemerkten wir, daß sich der Schein intensiviert hatte. Das Grün war kräftiger geworden. Hatte er vorhin noch wie ein schwaches Abziehbild über dem Himmel gelegen, so war er jetzt zu einem regelrechten dichten Teppich geworden, der sich mehr und mehr näherte.
    Alle hatten wir das Gefühl, Mittelpunkt zu werden. Denn der grüne Dschinn kannte nur ein Ziel.
    Bills Haus!
    Ich dachte an Sheila, Shao und natürlich an den kleinen Johnny.
    Die Freunde wollte ich nicht in Gefahr bringen, sie sollten auf keinen Fall in meinen Kampf mit hineingezogen werden, denn der grüne Dschinn bedeutete wirklich eine Gefahr für Leib und Leben.
    Er nahm keine Rücksicht, kannte weder Gnade noch Pardon.
    Das sagte ich den Freunden.
    »Und deshalb werden Suko und ich verschwinden«, erklärte ich zum Schluß.
    Bill wußte natürlich, wie es gemeint war. Er schüttelte sofort den Kopf. »Nein, John, das kommt nicht in Frage. Wir werden uns dem Dschinn gemeinsam stellen.«
    »Bill«, warnte ich, »du weißt wirklich nicht, auf was du dich da einläßt. Glaub mir…«
    »Trotzdem.« Der Reporter schüttelte den Kopf. »Ich bleibe dabei. Die Frauen und der Junge sollen sich in den Keller begeben, wir erwarten den Dschinn.« Ich wußte wirklich nicht, was ich dazu sagen sollte, und so warf ich Suko einen Blick zu. Der schwieg. Da meldete sich Nadine. Ihr Knurren wurde lauter, drohender. Aufgeregt lief sie umher. Für uns ein Zeichen, daß der grüne Dschinn sich nicht mehr weit entfernt befand.
    »Was ist denn los?« Sheilas Frage unterbrach mich. Sie stand auf der Türschwelle, hatte die Schultern angezogen und schüttelte sich, weil sie in ihrem Kleid fror. Die Nacht war doch ziemlich kalt geworden.
    Sofort war Bill bei ihr. »Geh ins Haus, Sheila. Es droht Gefahr.«
    Ihre Augen wurden groß. »In… in dieser Nacht?«
    »Ja, Darling in dieser Nacht. Schwarzblütler kennen kein Weihnachtsfest.«
    »Und wer ist es?«
    »Der grüne Dschinn.« Bills Stimme klang aufgeregt. »Bitte, Sheila, tu uns den Gefallen und geh mit Johnny und Shao in den Keller. Wir erledigen das schon.«
    Sheila kannte sich aus. Oft genug hatte sie am eigenen Leibe gespürt, wie hart es war, gegen Schwarzblütler zu kämpfen. Sie

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