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0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

Titel: 0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übergossen und angezündet.
    Schwach bläulich schimmerte die Flamme, mit der der Alkohol brannte. Wir ließen sie ausbrennen und schlugen dann noch einmal zu. Himmel, es schmeckte. Ich hatte schon meinen Gürtel geöffnet.
    Bill und Suko erging es nicht anders. Ich hatte wirklich lange nicht mehr soviel gegessen.
    Nach dem Pudding gab es noch einen Mokka. Sheila hatte ihn sehr stark gekocht. Ich kippte mir sogar noch einen Whisky hinein und hatte das Gefühl, Feuer zu trinken, so heiß rann der Kaffee durch meine Kehle.
    Bill und ich rauchten unsere Verdauungszigaretten. Suko hatte sich zufrieden zurückgelegt und grinste von Ohr zu Ohr. Er fühlte sich ebenso wohl wie wir anderen.
    Automatisch kamen wir ins Plaudern. Wir erzählten von früher, nur klammerten wir unsere Fälle aus, sondern lachten über Dinge, die mit unseren Berufen nichts zu tun hatten.
    Bis die Wölfin plötzlich knurrte.
    Bisher hatte sich Nadine ziemlich ruhig verhalten. Johnny hatte mit ihr gespielt. Der Kleine erschrak auch, als Nadine hochsprang, die Ohren aufstellte und horchte. Dabei drang ein drohendes Knurren aus ihrem Maul.
    Wir warfen uns Blicke zu.
    Sofort war die Stimmung vorbei. Kein Gespräch wollte mehr aufkommen, jeder wußte, daß sich irgend etwas anbahnte.
    »Was hat sie?« Shao sprach das aus, was wir alle dachten.
    Schulterzucken.
    Nadine blieb nicht auf ihrem Platz. Sie lief zur geschlossenen Tür, blieb davor stehen und drehte den Kopf in unsere Richtung. Irgendwie hatten wir das Gefühl, daß sie uns auffordernd anschaute, so als sollten wir aufstehen und die Tür öffnen.
    Ich entschloß mich. Kaum hatte ich die Tür einen Spaltbreit geöffnet, wand sich die Wölfin hindurch. Sie lief in den Flur und strebte sofort der Haustür zu.
    Ich folgte ihr. An der Haustür kratzte sie mit der Pfote, so daß ich verstand, was sie wollte.
    Ich öffnete.
    Das Tier lief nach draußen. Allerdings nicht in den Garten hinein, sondern nur bis dicht vor die Tür, wo sie dann hockenblieb und schnuppernd den Kopf bewegte.
    Sie schaute nach oben.
    War da was am Himmel?
    Nadine drehte sich, preßte ihren Kopf gegen mein Bein und stieß mich ein paarmal an.
    Was wollte sie nur?
    Ich kannte mich mit Tieren nicht besonders gut aus, weil ich selbst kein Tier hatte, aber ich konnte mir gut vorstellen, daß sie mich auf irgend etwas aufmerksam machen wollte.
    Nur auf was?
    Jetzt setzte sie sich unter die Außenleuchte, damit ich sie sehen konnte, und schaute wieder in den Nachthimmel.
    Auch ich hob meinen Blick.
    Da sah ich den Grund.
    Er schwebte dicht unter dem dunklen Himmel und wollte überhaupt nicht dazu passen. Mir kam er vor wie ein Fremdkörper.
    Es war ein grüner Schein…
    ***
    Sekundenlang blieb ich stehen und schaute nur in die Höhe. In meinem Kopf wirbelten die Gedanken, sie fuhren regelrecht Karussell, aber etwas kristallisierte sich sofort aus all dem Durcheinander.
    Der grüne Schein war nicht normal. Er hatte etwas mit einem Dämon zu tun, der mir damals entwischt war. Sein Name: der grüne Dschinn!
    Ja, ich brauchte nicht lange, um die Verbindung zwischen dem Schein und ihm herzustellen. Der grüne Dschinn war ein mächtiger Dämon, den ich unfreiwillig aus seinem steinernen Gefängnis befreit hatte. Seine Diener hatten wir vernichten können, ihn selbst nicht. Er war entkommen und nun zurückgekehrt.
    Nach London.
    In der Weihnachtsnacht.
    Ich konnte mir den Grund seiner Rückkehr denken. Der grüne Dschinn hatte nicht vergessen, wer für seine Niederlage verantwortlich war. Und er war jetzt hier, um es denen heimzuzahlen, die er so haßte.
    Dabei stand ich an erster Stelle.
    Jetzt war mir auch klar, aus welchem Grunde Nadine so geknurrt hatte. Sie war übersensitiv, denn sie hatte bemerkt, daß sich etwas anbahnte. Als Tier witterte sie die Gefahr viel früher als wir Menschen. Und sie hatte ihren Möglichkeiten entsprechend gehandelt.
    Ich hörte Schritte, drehte mich um und sah die Schatten zweier Personen.
    Bill und Suko.
    »Was ist?« fragte der Reporter, als er sich an mir vorbeidrückte und stehenblieb.
    Ich deutete nach oben und gleichzeitig nach vorn. »Siehst du den Schein am Himmel?«
    »Ja, der ist grün.« Bill runzelte die Stirn. »Verdammt, der paßt überhaupt nicht hierher.«
    »Der grüne Dschinn!« sagte der Chinese wie aus der Pistole geschossen.
    »Genau!« pflichtete ich ihm bei.
    »War das nicht der, den du befreit hast?« erkundigte sich Bill.
    »Verdammt, da können wir uns ja auf etwas gefaßt

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