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0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

Titel: 0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schneide hineinwuchten würde, doch es kam anders.
    Sie war sehr geschickt, wich aus, schleuderte nur ihren Kopf hoch und warf dabei das Kreuz aus ihrem Maul.
    Dies geschah so gekonnt und raffiniert, daß ich nur noch staunen konnte und für zwei, drei Sekunden die Gefahr vergaß, in der ich schwebte.
    Das Kreuz drehte sich in der Luft um die eigene Achse. Gleichzeitig drehte sich auch die Kette mit, und sie schlang sich um die Spitze der hochkant gestellten Sense.
    Damit hatte der grüne Dschinn nicht gerechnet und auch nicht mit den Folgen.
    Die Kette und damit das Kreuz rutschten nach unten. Sie hatten längst Kontakt mit der Sense, und die ungeahnten Kräfte des geheimnisvollen Kreuzes spielten ihre Trümpfe voll aus.
    Schon einmal hatte es zusammen mit dem Bumerang einen unheimlichen Gegner vernichtet. Beides zusammen hatte dem Schwarzen Tod seinen Schädel von den Schultern gesenst.
    Jetzt kämpfte es gegen das Erbe dieses Superdämons an.
    Auch die Sense war schwarzmagisch geladen. Aber sie war nicht so stark wie damals, als sie mit dem Schwarzen Tod eine Verbindung eingegangen war.
    Diesmal brauchte ich den Bumerang nicht. Mein Kreuz reichte völlig aus.
    Plötzlich schien die Sense in silberfarbenen Flammen zu stehen.
    Ein gewaltiger Lichtschein hüllte das Blatt ein, breitete sich gedankenschnell aus und erfaßte den Stiel, wo er blitzartig hochkletterte und ihn in eine weißmagische Vernichtungswaffe verwandelte.
    Der grüne Dschinn hielt die Sense fest. Er löste auch seine Hände nicht schnell genug, der Silberschein erreichte ihn und erfaßte die gewaltigen Klauen.
    Sein Schreien werde ich nie vergessen.
    Ich hatte mich, weil mich der Schein blendete, zurück in das Zimmer geworfen, und das Schreien schien einem Vulkanausbruch zu gleichen. So grauenvoll, markerschütternd und hallend war es.
    Dazwischen vernahm ich regelrechte Explosionen.
    Pfeifend wie Silvesterraketen fegten glühende, brennende Teile in den nachtdunklen Himmel. Die Weiße Magie zerstörte nicht nur den Dschinn, sondern auch seine Einzelteile. Sie wurden noch in der Luft auseinandergerissen und zu heller Asche, die langsam zu Boden regnete.
    Immer wieder blitzte und krachte es. Sturm fegte in den Raum.
    Gläser klirrten, fielen um, Scherben lagen auf dem Boden, und im Garten tobte die Hölle.
    Die Erde wurde aufgewühlt, die Sense zerstrahlte regelrecht, beißender, stinkender, grünlicher Rauch quollin die Höhe und zog träge über das Dach.
    Das Erbe des Schwarzen Tods war für den grünen Dschinn zu einem tödlichen Bumerang geworden.
    Es hatte ihn restlos zerstört.
    Allmählich nur fielen die Lichtblitze ineinander. Dabei wurden sie auch schwächer, und zuletzt legte sich die Dunkelheit über den Garten der Conollys.
    Den grünen Dschinn gab es nicht mehr.
    Und Nadine?
    Sie trottete herbei. In ihrer Schnauze hielt sie wieder das Kreuz.
    Vor mir blieb sie stehen, während ich in die Knie ging und ihr das Kruzifix aus den Zähnen nahm.
    Dann streichelte ich ihr Fell und sprach leise auf sie ein. So fanden uns später auch die anderen…
    ***
    Diese Weihnachtsnacht würde keiner von uns vergessen. Noch in der Nacht verschlossen Suko und Bill das Fenster notdürftig mit Pappe. Ich half ihnen und war doch mit meinen Gedanken völlig woanders.
    Irgendwie hatte ich ein gutes Gefühl. Wie lange nicht mehr. Wir hatten mal wieder einen Sieg errungen. Dazu über einen Dämon, der mehr als brandgefährlich war.
    Und mein Kreuz hatte ihn besiegt. Es waren Kräfte aktiviert worden, von denen ich keine Ahnung gehabt hatte. Oder hatte es nur mit dem Erbe des Schwarzen Tods zusammengehangen?
    Möglich war es. Vielleicht hätte mir mein Kreuz gar nichts genutzt, wenn sich der grüne Dschinn nicht die Sense geholt hätte.
    Spekulieren, mehr konnte ich nicht. Unter Umständen hätte mir sogar die Wölfin mehr sagen können, doch sie konnte leider nicht reden. Es wäre auch zuviel verlangt gewesen.
    Im Garten sah es aus, als hätte ein Sturm gewütet. Es waren Schäden, die sich leicht reparieren ließen. Auch die Scheibe wurde ersetzt. Ebenfalls kein Problem. Eins nur zählte. Wir hatten den Fall überstanden und waren mit dem Leben davongekommen.
    Als das Telefon schrillte, zuckten wir zusammen. Sheila hob ab, lauschte und gab mir den Hörer.
    »Sir James.«
    »John, ich habe eine Nachricht für Sie«, sagte mein Chef. »Und zwar…«
    »Erst einmal muß ich Ihnen etwas sagen, Sir.« Es kam nicht oft vor, daß ich den Superintendenten unterbrach,

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