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02 Arthur und der Botschafter der Schatten

02 Arthur und der Botschafter der Schatten

Titel: 02 Arthur und der Botschafter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Glas der Lampe. Vor uns lag ein gemauerter Gang, der allerdings nicht sehr vertrauenerweckend aussah. Aus den Wänden waren Steine herausgebrochen und lagen auf dem Boden, und von der Decke war an einigen Stellen der Putz abgeblättert.
    Pomet marschierte ohne zu zögern voran und wir folgten ihm. Ich erwartete jeden Moment, dass alles über uns zusammenstürzen würde, aber nichts passierte. Wir erreichten sicher eine Treppe auf der gegenüberliegenden Seite. Sie führte hoch in ein ebenfalls leer stehendes Haus. Allerdings war die Atmosphäre hier eine völlig andere als in der ehemaligen Meninski-Residenz.
    Ich knipste die Lampe wieder aus. Wir schlichen zu einer der vernagelten Fensteröffnungen und schielten durch eine kleine Lücke hinaus. Vor der Tür gegenüber standen drei Gestalten, die sich leise miteinander unterhielten. Ein Blitz zuckte vom Himmel und wir konnten ihre Gesichter erkennen. Es bestätigte meine Befürchtung: Das waren die Karasamoffs.
    »Was machen wir jetzt?«, flüsterte Larissa. »Wenn wir hier rausgehen, schnappen sie uns.«
    Ich dachte laut nach. »Die Frage ist: Wissen sie, dass wir da drin sind, oder nehmen sie es bloß an?«
    »Ist das nicht egal?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wenn sie es nur vermuten, gehen sie vielleicht rein, wenn sie etwas hören oder sehen. Und dann könnten wir verschwinden.«
    Sie dachte einen kurzen Augenblick nach und nickte dann. »Klingt plausibel. Und wie kriegen wir das hin?«
    Ich atmete tief durch. »Ich sorge schon dafür. Sieh du zu, dass du das Türschloss hier aufkriegst.«
    Pomet hielt sich dezent im Hintergrund. Ich hatte gehofft, er würde sich vielleicht freiwillig für diese Aufgabe melden. Aber unsere Helfer schienen sämtlich keine Leute der Tat zu sein, einmal abgesehen von dem Akkordeonspieler in Bologna. Also blieb es mal wieder an mir hängen.
    Ich machte mich auf den Rückweg ins Meninski-Haus. Noch vor wenigen Minuten hatte ich mir geschworen, dort keinen Fuß mehr hineinzusetzen. Und jetzt war ich kurz davor, es noch einmal zu betreten.
    Auf der anderen Seite angekommen, holte ich erst mal tief Luft. Ich hatte nur einen Versuch, wenn ich nicht erwischt werden wollte. Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass die kleine Tür zum Durchgang auch wirklich offen stand, knipste ich die Taschenlampe an und fuchtelte wild damit herum, in der Hoffnung, ein Lichtstrahl würde nach draußen dringen. Zugleich schlug ich mit der anderen Hand gegen das Treppengeländer und rief ein paarmal laut »Larissa!«.
    Mein Täuschungsmanöver funktionierte. Ich hörte aufgeregte Stimmen. Dann wurde von außen an der Klinke gerüttelt. Höchste Zeit für mich zu verschwinden! Ich duckte mich in den Kellereingang und zog die Tür hinter mir zu. Die Karasamoffs hielten sich nicht lange mit der Vordertür auf. Es gab einen lauten Krach, dann hörte ich sie in den Flur stürzen. Wahrscheinlich hatten sie die Tür einfach aufgebrochen. Ich jagte geduckt den Gang entlang, stolperte über einen der herabgefallenen Steine und wäre beinahe lang hingestürzt. Im letzten Augenblick fand ich mein Gleichgewicht wieder und richtete mich auf. Dabei stieß ich mir allerdings gehörig den Kopf an der Decke.
    Mit einem Brummschädel raste ich die Treppe empor. Larissa hatte das Schloss bereits entsperrt. Sie öffnete leise die Tür. Die Drillinge waren allesamt im Meninski-Haus verschwunden. So geräuschlos wie möglich verließen wir das Haus und schlichen in die Dunkelheit.
    Pomet winkte uns die Gasse hoch. Dort mündete die Kovačka in eine Quergasse und wir würden außer Sichtweite sein. Wir gelangten unbeobachtet um die Ecke und liefen drei Treppen weiter, bevor wir den Weg zum Stradun herab antraten. Erst als wir Dubrovniks Flaniermeile überquert hatten, hörten wir auf zu laufen. Von hier war es nicht mehr weit bis zu Lidija Pjorotićs Laden.
    Das Gewitter war inzwischen abgezogen, und der wenige Regen, der gefallen war, verdampfte bereits in der warmen Nacht. Niedrige Nebelschwaden schwebten dicht über dem Pflaster.
    Diesmal kam Pomet nicht mit hinein. »Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, werter junger Herr und wertes Fräulein. Doch wenn Ihr mich braucht, wird Pomet jederzeit für Euch da sein.« Er machte einen tiefen Hofknicks und verschwand in der Dunkelheit.
    Lidija saß immer noch (oder schon wieder?) hinter ihrem Schreibtisch und las. Als sie uns eintreten sah, sprang sie auf.
    » Konačno ! Endlich! Ich habe mir Sorgen gemacht! Wo habt ihr nur

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