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02 Arthur und der Botschafter der Schatten

02 Arthur und der Botschafter der Schatten

Titel: 02 Arthur und der Botschafter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Und die Firewall ist ziemlich gut, da geht so leicht nichts durch.«
    »Was ist mit dem Buchungssystem und den Fluginformationen? Die müssen doch irgendwie an die Flugkontrolle angeschlossen sein?«
    »Sind sie auch, allerdings nur in einer Richtung. Das ist eine Einbahnstraße, da haben wir keine Chance.«
    »Das wollen wir doch mal sehen.« Larissa zog einen USB-Stick aus einer ihrer Hosentaschen. »Können Sie mich ins Fluginformationssystem reinbringen?«
    »Kein Problem.« Er beugte sich über die Tasten und drei Minuten später hatte er sein Ziel erreicht.
    »Darf ich?«, fragte Larissa und deutete auf seinen Stuhl. Branko schaute Marković fragend an und räumte seinen Platz, als der nickte. Larissa stöpselte den Stick in den Rechner und öffnete eine Reihe von Fenstern. Dann machte sie sich an die Arbeit.
    Branko und sein Boss beobachteten sie fasziniert. »Nicht übel, was?«, fragte ich. »Im vorigen Jahr hat sie eine komplette Website lahmgelegt.«
    »Websites blockieren ist kein großes Problem«, sagte Branko, ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen. »Das kann heute mit der richtigen Software jedes Schulkind.«
    »Mag sein. Aber nicht Searching Eyes . Die war voller Hightech, mit Telefonie-Anbindung und allem Drum und Dran. Und natürlich entsprechend geschützt.«
    Den beiden klappten die Kinnladen herunter und sie starrten mich wortlos an. So eine Reaktion hatte ich nun auch nicht erwartet.
    »Kennen Sie Searching Eyes etwa?«, fragte ich.
    Marković fing sich als Erster. Er beantwortete meine Frage nicht, sondern brach in lautes Gelächter aus. Dann sagte er einige Sätze auf Kroatisch zu Branko, der einen ziemlich bedröppelten Gesichtsausdruck machte.
    Nachdem Marković sich wieder beruhigt hatte, erhielt ich meine Antwort. » Searching Eyes gehört mir. Das war ein lukratives kleines Nebengeschäft, bis zum vorigen Jahr zumindest. Bis deine Freundin uns etwas auf den Rechner geschleust hat, das Branko bis heute nicht ganz eliminieren konnte. Wir hätten die ganze Anwendung neu programmieren müssen, und das war mir einfach zu teuer.«
    Uh-oh! Was hatte ich da mit meinem losen Mundwerk nur wieder angerichtet! Das kommt davon, wenn man mit den Leistungen anderer Leute angeben will.
    Aber Marković war ganz und gar nicht verärgert. Er schien Larissa mit neuem Respekt zu betrachten. Sie selbst war völlig vertieft in das, was sie machte, und hatte uns nicht gehört. Schweigend beobachteten wir sie bei ihrer Arbeit, die für mich ein Buch mit sieben Siegeln war, für Branko allerdings höchst aufschlussreich.
    Schließlich schloss Larissa die von ihr geöffneten Fenster auf dem Bildschirm und zog ihren USB-Stick wieder heraus. »Das war’s«, sagte sie und stand auf. »In den nächsten Stunden wird niemand von Dubrovnik aus starten.«
    »Wie hast du das hingekriegt?«, fragte Branko, und ich hörte so etwas wie Bewunderung in seiner Stimme.
    »Ein paar kleine Programme, die ich geschrieben habe«, antwortete Larissa ganz selbstverständlich.
    Branko sprach einige Worte mit seinem Boss. Der nickte zustimmend.
    »Sollten wir nicht jemanden hinter Pluribus herschicken?«, fragte ich dazwischen.
    »Klar.« Marković gab einem seiner Bodyguards Anweisungen und der Mann verschwand. Dann bat er uns, ihm zu folgen. Wir kehrten nicht in den Raum zurück, in dem wir gefrühstückt hatten, sondern stiegen in den ersten Stock hoch. Ich hatte in der Villa einige exklusive Räume erwartet, doch mit dem, was sich nun vor uns auftat, hatte ich nicht gerechnet.
    Durch eine hölzerne Doppeltür führte uns unser Gastgeber in eine Bibliothek, die eines Museums würdig war.
    Der Raum musste sich nahezu über die volle Länge des Gebäudes erstrecken. Von den Wänden sah man vor lauter Bücherschränken nichts. Sie zogen sich über vier Meter in die Höhe bis zur Zimmerdecke. Vor den Schränken war eine fahrbare Leiter befestigt, die man über eine Schiene an der Decke die gesamten Schranklängen entlangrollen konnte.
    Die Bücher hinter den gesicherten Glastüren waren alt und wertvoll, das erkannte ich auf den ersten Blick. Das Zimmer war klimatisiert, um den Zersetzungsprozess des Papiers aufzuhalten.
    Mir klappte die Kinnlade nach unten.
    »Mein kleines Hobby.« Marković führte uns zu einem Tisch unter einem Fenster, der selbst wie eine wertvolle Antiquität aussah. Wir nahmen in drei winzigen Sesseln Platz, und ich bewegte mich besonders vorsichtig, um nicht irgendwo anzustoßen. Unsere Sitzgelegenheiten

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