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02 - Aus Liebe zu meiner Tochter

Titel: 02 - Aus Liebe zu meiner Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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wütend ist.«
    An jenem Abend entschuldigte sich Riaz reuevoll: »Es tut mir leid, Schatz, es tut mir leid. Es ist nicht deine Schuld, es ist mein Jähzorn.« Er küßte seiner Frau buchstäblich die Füße. Nachdem er zur Arbeit gegangen war, blieb Christy die ganze Nacht wach. Sie überlegte, ob sie am Morgen einfach den Wagen nehmen, »John hineinsetzen und nie mehr zurückkehren« sollte. Der Morgen kam, und sie blieb. Sie war schwanger, und das werdende Leben erfüllte sie mit Hoffnung. Sie wollte sich nicht eine Zukunft mit zwei kleinen Kindern und ohne Mann vorstellen.
    Das Muster stand nun fest: Nach einer unbedeutenden oder eingebildeten Kränkung fiel Riaz über Christy her, um sie anschließend völlig zerknirscht um Verzeihung zu bitten. Danach ärgerte er sich über sie, als habe sie ihn gedemütigt, und wurde erneut grob. Zwei Wochen später schlug er sie wieder, so daß ihre Lippe anschwoll, und im darauffolgen-den Monat würgte er sie - Riaz' bevorzugte Methode der Mißhandlung, die keine Spuren hinterließ. »Es war, wie wenn man einem Hund zeigt, daß man Angst vor ihm hat«, erinnerte sich Christy später.
    »Je mehr Angst ich hatte, desto wütender wurde er.«
    Als Christy sich ihrem Gynäkologen anvertraute, warnte der Arzt sie, daß Riaz die Gesundheit des Fötus gefährde, und er nannte ihr die Telefonnummern verschiedener Frauenhäuser. Aber Christy glaubte immer noch, daß ihre Ehe funktionieren könne: »Wenn ich mich an jemanden binde, dann löse ich mich nicht einfach von ihm.« Sie hatte Mitleid

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    mit ihrem Mann, der so vom Streß geplagt wurde, daß ihm stellenweise die Barthaare ausfielen.
    Riaz beruhigte sich wieder, als wolle er ihr Vertrauen belohnen. Im September zogen sie aus ihrem Haus in eine Etagenwohnung, um den finanziellen Druck zu mildern. Auf Christys Anraten suchte Riaz einen Psychiater auf, der eine Stoffwechselstörung vermutete und Riaz mit Medikamenten behandelte. Die Stimmungsschwankungen wurden beseitigt. Wochenlang verlief alles scheinbar normal.
    Dann, Ende November 1987, wurde der Frieden erneut durch einen Telefonanruf gestört. »Ist Riaz da?« fragte eine wohlklingende Frauenstimme. Christy erkundigte sich, ob sie etwas ausrichten könne, und die Frau am anderen Ende der Leitung fragte: »Wer sind Sie denn?«
    »Ich bin seine Frau Christy.«
    »Na ja, ich bin seine Freundin Nicole.«
    Zuerst hielt Christy alles für einen Scherz. Riaz war immer bei der Arbeit, wenn sie nachts bei der Tankstelle anrief, und er meldete sich immer nachmittags bei ihr. Woher sollte er die Zeit für eine Affäre nehmen? »Er muß über eine erstaunliche Energie verfügt haben«, sagte sie wehmütig. Doch als Nicole sich über Riaz' Doppelleben empörte, sah Christy ein, daß es sich nicht um einen Scherz handelte. Riaz hatte Nicole erzählt, er wohne bei einem reichen Onkel, und sie hatte geglaubt, bei diesem Onkel anzurufen. Sie hatte die Telefonnummer unter den Sachen gefunden, die Riaz bei ihr deponiert hatte. Er hatte ihr versichert, weder verheiratet zu sein noch Kinder zu haben. Dies war der schwerste Schlag für Christy. Wie konnte ein Mann seinen eigenen Sohn verleugnen? Plötzlich schien ihre ganze Ehe auf Verrat aufgebaut zu sein. Christy wollte sich das nicht länger gefallen lassen.
    Sie stellte Riaz zur Rede, doch er ging sofort in die Offensive. Bei Nicole zu Hause sei es sauberer, erklärte er 112
    Christy- Er habe die morgendliche Übelkeit seiner Frau satt. Außerdem schlafe er nur mit Nicole, weil Christy an ihrem Arbeitsplatz ebenfalls ein Verhältnis habe - ein Vorwurf, den Christy schon deshalb lächerlich fand, weil die Anwälte in ihrer Firma alle über 60 waren.
    Nach einer lautstarken Auseinandersetzung mußte Riaz schließlich zugeben, daß seine Verdächtigungen grundlos waren, und er meinte verlegen: »Dann sollten wir uns wohl scheiden lassen, oder?« Christy, die im sechsten Monat schwanger war, schlug eine andere Lösung vor. Sie wollte mit ihm gemeinsam die Ehe retten, aber nur, wenn er versprach, die Affäre zu beenden und sie nicht mehr zu schlagen. Schluchzend ging Riaz auf ihre Bedingungen ein.
    Aber Christy war noch nicht fertig. Im Falle einer Scheidung wolle sie es mit dem Besuchsrecht sehr genau nehmen, sagte sie, »weil ich schon von Vätern gehört habe, die ihre Kinder außer Landes bringen«.
    Riaz war empört. Er fiel auf die Knie und sagte: »So wahr Allah mein Gott ist, ich würde dir niemals die Kinder wegnehmen. Ich habe nicht

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