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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Vielzahl von Antworten heraus, von denen ich keine eingestehen und noch viel weniger laut aussprechen wollte. Ich grinste.
    „Noch so ein Honorar wie das, was ich eben kassiert habe."
    „Ich spreche nicht von deinem Beruf. Ich spreche von deinem Privatleben.
    Wonach suchst du?"
    Ich zuckte mit den Schultern. „Nach demselben wie jeder gebürtige Vampir: einem Ewigen Gefährten."
    „Das heißt also einem anderen gebürtigen Vampir."
    Ich nickte. „So funktioniert das normalerweise. Gebürtiger Vampir plus gebürtiger Vampir gleich Babyvampire." Gleich eine zufriedene Mutter, die sich endlich aus meinem Leben raushält.

29

    Na gut, wir reden über meine Mutter. Mir würde eins von beiden schon reichen.
    „Und ist das so wichtig? Genau an diesem Ort? Genau jetzt? Ist es das, was du dir mehr wünschst als alles andere? In diesem Augenblick?"
    Ty. Das war es, was ich mir mehr als alles andere wünschte. Was ich mir aus einem Dutzend guter Gründe, die ich schon so viele Male durchgegangen war, aber nicht wünschen sollte. Allerdings konnte ich mich an keinen dieser Gründe erinnern, jetzt, da er so dicht vor mir stand und der Klang von sexueller Aktivität die Luft erfüllte.
    „Wir sollten wirklich gehen." Sofort. Bevor ich aufhörte, darüber nachzudenken, was ich tun sollte, und einfach tat, was ich tun wollte.
    Ich war ihm nahe, viel zu nahe.
    Er musterte mich eine ganze Weile, bevor sich sein Mund zu einem Grinsen verzog. Ein Ausdruck, der sich in den dunklen, undurchdringlichen Tiefen seiner unfassbar blauen Augen nicht spiegelte. „Der Minivan wartet."
    Ich ertrug den Minivan einfach nicht.
    Nicht, weil er nicht macho genug oder sportlich genug oder unbeschreiblich cool gewesen wäre. Der Gedanke, während der zweistündigen Fahrt nach Norden so dicht neben Ty zu sitzen, war mehr, als ich in diesem Moment ertragen konnte. Außerdem würde Lloyd den Wagen morgen früh brauchen.
    Also ließen wir den Van stehen, verwandelten uns in ein Paar flinker Fledermäuse und legten die Strecke in weniger als zwanzig Minuten zurück.
    Zurück im Blockhaus setzte sich Ty gleich wieder an den Computer, um seine E-Mails zu checken und zu sehen, ob es etwas Neues über die Werwölfin mit der einstweiligen Verfügung gab.
    Er wartete noch auf die letzte bekannte Adresse, und mit ein bisschen Glück konnte eine seiner Quellen mit dieser Information aufwarten. Ich hingegen huschte ins Bad, auf direktem Weg unter eine eiskalte Dusche.
    Ich musste mich beruhigen. Dann vielleicht könnte ich dem restlichen Abend mit ihm ins Auge sehen.
    Aber zuerst ... Ich griff nach einer Flasche Mähnen-und-Schweif-Shampoo.
    War ich schon so weit in die bodenlose Tiefe hormoneller Apathie gesunken oder was? Das war doch wohl die Krönung, dass ich nicht mal erschauerte, als ich meine Hand mit der weißen Flüssigkeit füllte und begann sie in mein Haar einzumassieren. Das war zwar nicht mein geliebtes José Eber, aber es roch ganz angenehm und war vor allem das Einzige, das es in Mortys Laden gegeben hatte. Davon abgesehen war ich für die nächsten zwei Stunden damit beschäftigt.
    Nachdem ich das Zeug einmassiert hatte, musste ich es ausspülen. Und dann der Conditioner. Und dann musste ich es föhnen. Und stylen. Und, na ja, eine wirklich gute Frisur dauert eben ihre Zeit.
    Als ich das Badezimmer endlich verließ, war es vier Uhr morgens. Ty hatte den Laptop geschlossen, das Licht gelöscht und war ins Bett gegangen. Durch einen Spalt in den Vorhängen drang Mondlicht herein, ergoss sich über sein Bett und beleuchtete seine schlafende Gestalt.
    Erleichterung überkam mich. Ich konnte es im Augenblick so was von überhaupt nicht ertragen, dass er mich ansah, mir noch mehr Fragen stellte, mich ansah, meinen ganzen Raum einnahm, mich ansah.
    Ich ging an seinem Bett vorbei, und es gelang mir - dies sei zu meiner Ehre gesagt - , nicht hinzustarren, als ich mich zum Loft begab. Ich kroch ins Bett, vergrub mich unter den Decken und kniff die Augen fest zu. Jetzt musste ich bloß noch diese primitive Szene vergessen, deren Zeugin ich heute Nacht geworden war. Sie wissen schon: die, die sich immer wieder in meinem Kopf abspielte, die meinen Körper erregte, mir die Zehennägel aufrollte und meine Brustwarzen so hart werden ließ, dass es wehtat! Ja, die meine ich.
    Nach ungefähr fünf Minuten gab ich auf. Der Schlaf wollte einfach noch nicht kommen. Ich stand wieder auf und ging zu dem Geländer, von dem aus ich die ganze Blockhütte und Ty im

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