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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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man bei seinem ersten Date besser nicht anzieht. Und das hieß, dass ich vor seiner ersten Verabredung natürlich bei ihm aufgetaucht war, um sicherzustellen, dass er anständig gekleidet war und nicht für den Rest seines Lebens ein blasser, langweiliger, einsamer U-Bahn-Aufseher blieb.
    Er hatte Reeboks, Jeans und ein neues blaues Banana-Republic-T-Shirt getragen, zu dem ich ihn bei unserem Einkaufsbummel vor diesem Date überredet hatte. Absolut annehmbare Aufmachung für einen lässigen Abend mit Pizza und Bier und einer lockeren Unterhaltung mit seiner potenziellen Seelengefährtin.
    „Ich wusste doch, dass ihr diese Partnervermittlung nichts als Ärger einbringen würde. Ausgerechnet Partnervermittlung."
    Nicht schon wieder!
    „Gebürtige Vampire haben keine Verabredungen. Und sie arrangieren schon gar nicht Verabredungen für Menschen."
    Oder gewandelte Vampire. Oder Werwölfe. Oder irgendjemanden dieser Anderen, die sich bei mir angemeldet hatten, seit ich meine Firma gegründet hatte. Bla, bla, bla.
    „Zuerst macht sie sich komplett lächerlich, und jetzt ist sie auch noch eine gesuchte Verbrecherin. Da kann sie sich ja gleich mit einem Schild um den Hals an die nächste Straßenecke stellen, auf dem steht: Vampire existieren tatsächlich, und ich bin einer von ihnen."
    „Na, na, meine Liebe. Ich bin sicher, dass sie nicht vorhatte, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen."
    „Hast du nicht gesehen, was sie auf der Jagd letzte Woche anhatte?
    Ausgerechnet ein knallrosa Ballettröckchen."
    Es war gar kein Ballettröckchen gewesen. Es war ein langes Hemd mit Rüschen ä la Fluch der Karibik gewesen, das Allerneueste von Christian Dior und mein letzter genialer Einkauf.
    „Das ist alles nur dein Fehler", warf meine Mutter meinem Vater vor. „Meine Seite der Familie ist ein Muster an Diskretion."
    „Was ..."
    „Hey, Leute", unterbrach Remy sie. „Es gibt keinen Grund, sich wegen dieser unerfreulichen Lage gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben. Was passiert ist, ist eben passiert, und um da wieder rauszukommen, müssen wir zusammenhalten."
    „So ein kluger Junge", sagte meine Mutter. „Aber natürlich haben Sie recht."
    „Ich begreife immer noch nicht, wieso die Polizei davon überzeugt ist, dass sie die Schuldige ist", sagte mein Vater. „Nur weil sie ... in der Nähe der Wohnung dieses Reporters gesehen wurde, heißt das doch noch lange nicht, dass sie ihn auch umgebracht hat."
    Weiter so, Dad.
    „Das stimmt, aber das Opfer hat mit seinem Handy ein Bild von ihr gemacht, nur Minuten vor dem errechneten Todeszeitpunkt. Sie befand sich in seinem Schlafzimmer, wo er getötet wurde. Mit der Mordwaffe in ihrer Hand. Einem riesigen Küchenmesser."
    Blödmann! Ich konnte ihn ja wohl kaum zum Rendezvous mit seiner Seelengefährtin enteilen lassen, während ihm noch das Preisschild am T-Shirt hing. Das wäre ein Killer für jedes Date gewesen. Upps. Unangemessene Wortwahl.
    „In dem Gebäude gibt es überall Überwachungskameras, und sonst wurde niemand beim Betreten oder Verlassen des Apartments aufgezeichnet."
    „Sie hat aber niemanden umgebracht", beharrte mein Vater. „Sie mag ja ein wenig ungewöhnlich sein, aber sie würde ihre Familie niemals verraten, indem sie irgendetwas tut, das uns bloßstellt."
    Würde ich nicht? Ich meine, natürlich würde ich das nicht. Ich liebe meine Familie. Meistens, jedenfalls.
    „Dazu haben wir sie nicht erzogen", stimmte meine Mutter zu. „Wenigstens haben wir es versucht."
    „Ich bin sicher, dass Sie recht haben und alles nur ein riesiges Missverständnis ist", sagte Remy. „Ich kenne Lil. So etwas würde sie nie tun."
    Vielleicht war ich doch etwas voreilig gewesen, als ich Remy so schnell von meiner Liste möglicher Ewiger Gefährten gestrichen hatte. Wenn wir den KnaK.'-Faktor mal kurz außer Acht lassen -einen Mann, der an einen glaubt, muss man doch einfach lieben.
    „Aber die Polizei glaubt, dass sie eine typische Mörderin ist. Vor allem, nachdem sie sich der Festnahme widersetzt und die Hälfte der anwesenden Cops angegriffen hat, als sie versuchten, sie in Gewahrsam zu nehmen. Sie sitzt richtig tief in der Tinte, und es steht fest, dass Sie sich beide einem Verhör unterziehen müssen. Es würde uns allen eine Menge Zeit und Ärger ersparen, wenn Sie mich jetzt gleich aufs Revier begleiten und eine Aussage machen würden. Sonst würden wir uns einen Durchsuchungsbefehl besorgen."
    „Lassen Sie mich nur kurz meine Tasche holen", sagte meine

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