Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
Vom Netzwerk:
stelle und sie mich testen, dann werden sie das wissen. Die Anklage wird fallen gelassen, und ich werde nicht der Star auf dem nächsten Poster der meistgesuchten Verbrecher sein."
    „Und was ist, wenn die Proben übereinstimmen?"
    „Aber das ist unmöglich. Ich habe doch gar nichts getan."
    „Das weiß ich."
    „Was genau willst du mir dann sagen?"
    „Ich glaube, dass dir irgendjemand den Mord in die Schuhe schieben will.
    Jemand, der richtig clever ist. Jemand, der nicht den allergeringsten Beweis hinterlassen hat, der ihn belasten könnte. Stattdessen weist alles auf dich hin."
    Seine leuchtend blauen Augen blickten in meine. „Irgendjemand will dir was anhängen."
    Langsam sickerte die Bedeutung seiner Worte in mein Bewusstsein. Panik breitete sich von meinem Bauch bis in die Brust hinein aus. Meine Kehle brannte. Etwas anhängen? Mir?
    Mein Gehirn verarbeitete diese neue Information jetzt mit Riesengeschwindigkeit. Ich wollte ihm schon widersprechen. Niemand, der noch bei Verstand war, würde mir etwas anhängen wollen.
    Ich war doch so ganz und gar liebenswert. Fragen Sie einfach nur die Ninas.
    Oder Evie. Oder irgendeinen meiner Klienten (mit Ausnahme von Mr Hackfleisch), die ihr ganzes Vertrauen in mich setzen, dass ich einen Seelengefährten für sie finde. Außerdem gab ich den Obdachlosen regelmäßig mein Kleingeld und an Fußgängerüberwegen wartete ich immer ab, bis ich dran war, und Dirkst, meinem Bräunungsspezialisten, hatte ich jedes Mal reichlich Trinkgeld gegeben (der Typ hatte die größte Sprühpistole von Manhattan und wusste, wie man sie einsetzt). Sicher, einmal hatte mir die Kassiererin bei Starbucks einen Zwanziger zurückgegeben, obwohl ich ihr nur einen Zehner gegeben hatte, aber das war schließlich ihr Fehler gewesen, nicht meiner. Alles in allem musste ich doch eigentlich ganz oben auf der Liste der liebenswerten Personen stehen.

15

    Auf gar keinen Fall konnte mir jemand etwas anhängen wollen. Das war einfach nicht möglich.
    Und doch waren Keith und sein neues blaues Hemd tot, und ich trug eine Jogginghose, die mir zu groß war - und ein T-Shirt von Hanes.
    „Das ist die einzige Erklärung", fuhr Ty fort. „Alles passt viel zu gut zusammen, als dass es sich hier um einen reinen Zufall handeln könnte. Du warst dort, du wirst fotografiert, nur Minuten vor dem Mord, und hinterlässt rein zufällig überall deine Fingerabdrücke, auch auf der Mordwaffe, und dazu noch einige Spuren deines eigenen Blutes."
    „Mein Blut?"
    „Ich hab dir doch gesagt, dass sie DNA-Proben haben." „Ich weiß, aber ich dachte eher an Speichel oder so was."
    „Hast du denn deinen Speichel in der Wohnung des Opfers hinterlassen?"
    „Nein, aber ..." Ich schüttelte den Kopf. „Es ist vollkommen unmöglich, dass sie mein Blut haben."
    „Ich würde dir ja zustimmen, aber diese ganze Sache ist einfach zu sorgfältig inszeniert, als dass wir uns auf den unwahrscheinlichen Fall verlassen könnten, dass der Mörder ausgerechnet diese eine Sache vermasselt hat, die die Beweislast gegen dich wasserdicht macht. Ich fürchte, wir müssen davon ausgehen, dass es tatsächlich deins ist und dass irgendjemand darauf aus ist, dir das Ganze unterzuschieben."
    „Aber wer würde denn so was machen?"
    Er sah mich eine ganze Weile an. „Sag du's mir." Als ich nur den Kopf schüttelte, fügte er hinzu: „Ganz im Ernst. Ich möchte, dass du eine Liste aufstellst, von allen und jedem, der dir einfällt und dir möglicherweise einen Mord anhängen möchte."
    Ich sank auf das Sofa nieder, als mir die Realität meiner Lage wirklich klar wurde. Da draußen war tatsächlich jemand, der mich hasste. So sehr, dass er wollte, dass ich verhaftet wurde und für die nächsten hundert Jahre oder so hinter Gittern landete. Die konnten mich doch wohl sicher nicht noch länger einbuchten? Aber was geschah, wenn ich lebenslänglich bekam? Ich könnte bis in alle Ewigkeit im Gefängnis versauern.
    „Du wirst doch wohl nicht wieder anfangen zu weinen, oder?" Tys Stimme drang in mein Ohr, und ich blickte zu ihm hin.
    Sein Bild verschwamm, ich blinzelte hektisch.
    Noch bevor ich ihm antworten konnte, sagte er: „Lass es. Wenn es eins gibt, was du im Moment unbedingt tun solltest, dann ist es, einen klaren Kopf zu bewahren. Du musst nachdenken." Er stand auf und holte Papier und einen Stift aus einer der Küchenschubladen. „Denk scharf nach und schreib's auf.
    Dann werden wir wissen, wo wir anfangen müssen zu suchen."
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher