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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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einen sicheren Nutzer registriert und kann nicht zu dir zurückverfolgt werden. Das heißt, dein Name erscheint auf keiner Anrufliste. Außerdem habe ich die Rufnummerunterdrückung aktiviert. Du kannst jeden anrufen, außer Dead End Dating. Die Cops haben die Leitung dort angezapft und verfolgen jeden eingehenden Anruf zurück. Und wenn sie dieses spezielle Handy auch nicht bis zu dir zurückverfolgen können, so arbeiten sie mit Gewissheit mit einer Stimmerkennungssoftware, und das bedeutet, dass sie rauskriegen, wer dahintersteckt. Also: keine Anrufe im Büro."
    „Aber ich kann Evie zu Hause anrufen, oder? Und die Ninas?"
    Er nickte. „Der Richter hat verfügt, dass die Polizei außer der Leitung in deinem Büro ausschließlich dein persönliches Handy überwachen darf. Die Cops haben darauf gedrängt, dass sie sich auch das Telefon deiner Eltern vornehmen dürfen, aber Richter Ellis hat ihnen das abgeschlagen." Auf meine verwirrte Miene hin fügte er hinzu: „Wenn er die Beweise auch nicht ignorieren kann, so hat er doch auch nicht vor, einen der Seinen zu verraten, indem er sich übermäßig kooperativ verhält." „Er ist ein Vampir?"
    Ty nickte. „Glück für dich. Sonst könntest du deine Familie nicht anrufen."
    Na, so ein Glück für mich.
    Ich ignorierte den deprimierenden Gedanken und konzentrierte mich auf das Positive. Ich war also wieder mit der Welt verbunden!
    Irgendwie.
    „Du kannst auch deine Voicemail abhören. Aber du darfst auf keinen Fall eine Nachricht löschen oder irgendetwas mit den schon vorhandenen Nachrichten anstellen, für den Fall, dass die Polizei auch darauf ein Auge hat." Er sah mich prüfend an. „Du solltest unbedingt so schnell wie möglich Kontakt mit deinen Eltern aufnehmen. Ich bin sicher, dass sie sich wahnsinnige Sorgen um dich machen, bei all dem, was gerade alles so vor sich geht."
    „Ich weiß nicht, ob meine Eltern überhaupt dazu imstande sind, sich wahnsinnige Sorgen um mich zu machen." Obwohl, das mit dem Wahnsinn traf schon zu.
    „So schlimm können sie gar nicht sein."
    Ich verzog das Gesicht. „Könntest du das nicht übernehmen?"
    „Was?"
    „Lies meine Gedanken."
    „Das brauch ich gar nicht, die schreist du ja nur so heraus. Wenn du nicht willst, dass ich sie höre, dann musst du lernen, sie für dich zu behalten."
    „Das ist ja wirklich eine großartige Theorie, aber das gibt mir leider nicht den allerkleinsten Hinweis darauf, wie ich das anstellen soll."
    „Errichte eine Abschirmung."
    „Schon viel besser. Weißt du was - du solltest wirklich Seminare zu dem Thema geben. Du bist der geborene Lehrer."
    „Später vielleicht." Er zwinkerte mir zu, und mein Herz hüpfte. „Viel Spaß."
    Der „Spaß", den ich im Sinn hatte, als sich die Tür hinter ihm schloss, hatte nichts mit dem Handy, dafür aber alles mit Ty und seinem Zwinkern zu tun.
    Und mit ein paar anderen, ahm, gewissen Körperteilen.
    Das dauerte ungefähr zwei Minuten lang - also, nicht Ty, sondern die Gedanken -, bevor es mir gelang, die Fantasie abzuschalten und mich auf das zu konzentrieren, was im Augenblick am wichtigsten war: wieder in Kontakt zur Außenwelt zu treten. Ich musste ein Dutzend Leute ganz dringend anrufen, und anfangen würde ich mit der wichtigsten Person auf meiner Liste.
    Derjenigen, die sicher schon halbtot vor Sorge um mein Wohlergehen war.
    Der Frau, deren ganze Existenz und Beitrag zu ihrer Spezies ausschließlich von moi abhing.
    Ich tippte Viola Hamiltons Nummer ein.
    „Viola Hamilton, bitte", murmelte ich, als die Stimme einer Frau „Hallo?" ins Telefon murmelte.
    „Einen Moment." Ich hörte jede Menge Knacken. Oder vielleicht war das auch ein Knurren. Schließlich dauerte es noch ein paar Stunden bis zum Sonnenaufgang. Viola und die NASA genossen höchstwahrscheinlich noch die klare, mondhelle Nacht.
    Noch mehr Knurren und jede Menge Gehechel und dann ..
    „War das ein Schrei?", fragte ich, als Viola das Telefon aufnahm.
    „Eine Übung", erklärte Viola. „Marnie Jackson ist mit diesem Kerl hier, den sie auf dem Schießstand kennengelernt hat - er ist Polizist -, und sie machen schon mal einen Übungsdurchgang vor der Mondfinsternis."
    In den nächsten Augenblicken wurden mir einige Dinge klar. Nämlich (a), dass sie ihre Übung vor aller Augen durchführten, und (b), dass Marnie eine der siebenundzwanzig war, die ich verkuppeln sollte, was bedeutete, dass es sich jetzt nur noch um insgesamt sechsundzwanzig handelte, und (c), dass sie ihre Übung

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