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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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pfiffen und sich triumphierend abklatschten.
    Er blickte die Karten an. Ein Lächeln erstreckte sich vom einen Ohr bis zum andern über sein Gesicht, als Dutzende von anzüglichen Fantasien durch sein benebeltes Hirn rasten.
    Ich drehte mich wieder um.
    „Wohin gehst du denn jetzt? Ich dachte, wir wollten -" „Nicht ich", unterbrach ich ihn. „Ich bin im Auftrag von ein paar engen Freundinnen hier. Heißen Freundinnen", fügte ich hinzu, als die Enttäuschung sein Lächeln verlöschen ließ. „Echt megaheiß." Er schöpfte neuen Mut. „Und beschäftigt. Sie haben keine Zeit, um sich selbst Männer zu suchen, also tu ich das für sie. Wenn Sie oder einer Ihrer Freunde interessiert sein sollten, rufen Sie mich unter meiner Privatnummer an - die steht auf der Rückseite -, und wir vereinbaren einen Termin für ein Gespräch."
    „Sie wollen sich mit uns über Sex unterhalten?"
    Ich nickte. „Zwei Mal. Das erste ist eine Vorbesprechung, in der ich alles über Ihre sexuellen Vorlieben und Abneigungen herausfinde. Das zweite geht dann ein bisschen mehr in die Tiefe und enthält auch Fragen zur Gesundheit. Wenn Sie bestehen, finde ich für Sie eine Frau und stelle sie Ihnen vor. Danach sind Sie dann auf sich allein gestellt." Bei den letzten Worten schnürte sich mir der Hals zu.
    Als ich mir diesen Plan ausgedacht hatte, kam er mir überaus schlau und ausgeklügelt vor. Aber da ich das Ganze jetzt laut aussprach, klang es so ...
    schlau und ausgeklügelt und vollkommen unromantisch.
    Hallo? Viola will keine Romantik. Sie will Sex.
    Gutes Argument. Ich war eine Befürworterin lebenslanger Bindungen. Eine Verfechterin tiefgehender, bedeutungsvoller Beziehungen. Ein Cheerleader für (gebt mir ein) L-I-E-B-E. Ich lehnte die Vorstellung von bedeutungslosem Sex entschieden ab, von ganzem untotem Herzen sozusagen, und trotzdem stand ich jetzt hier und förderte genau das.
    Auf der anderen Seite, wenn ich Viola und der NASA nicht half, würden sie einfach selbst auf die Pirsch gehen. Wer wusste schon, bei welchen Volltrotteln sie dann landen mochten? Ganz abgesehen davon, dass das Überleben sämtlicher paranormaler Spezies davon abhing, sich unauffällig zu verhalten.
    Vor meinem geistigen Auge sah ich siebenundzwanzig wilde Werwölfinnen, die sich beim ersten Sprungball während des nächsten Knicks-Spiels auf nichts ahnende Männer stürzten.
    Einfach so, mitten im Garden. Vor jeder Menge Fernsehkameras und einer Million Reporter. Nicht gerade das, was ich unauffällig nennen würde.
    Meine Gewissensbisse vergingen in dem plötzlichen Bewusstsein, vollkommen richtig zu handeln. Ich handelte keineswegs gegen meine Prinzipien und vermittelte etwa One-Night-Stands. Ich trug vielmehr entscheidend dazu bei, die Sicherheit und das Wohlergehen aller Andersweltlichen Rassen zu bewahren. Gegen ein Honorar, sicher, aber vorrangig ging es doch um Schutz und Erhaltung.
    Überwältigt von mir selbst und meinen hehren Zielen leerte ich mein Glas und näherte mich einer besonders krawalligen Gruppe von Männern in der Nähe der Sprungwurf-Fläche. Ich hatte den Raum schon zur Hälfte durchquert, als jemand meine Schulter berührte und eine tiefe Stimme an mein linkes Ohr drang.
    „Hey, Baby, machst du gerade einen Milchshake oder wackelst du immer so mit dem Popo?"
    Ich drehte mich um und musterte den Mann, der mich aufgehalten hatte. Er war groß, mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Blondes Haar fiel wellig auf den Kragen seines Knicks-T-Shirts. Jeans und ein interessiertes Lächeln vervollständigten das Outfit.
    Ich sah ihm in die Augen.
    Jeff. Single. Personal Trainer. Hatte schon seit sechs Monaten keinen Sex mehr, weil er seine letzte Freundin - Tanya - so schrecklich geliebt hatte, dass er noch nicht bereit war, sich auf eine neue Beziehung einzulassen, aus Angst, dass ihm das Herz noch einmal gebrochen werden könnte.
    Auf meiner Nette-Kerle-Skala erschien eine dicke, fette Zehn.
    „Tut mir leid." Ich schüttelte den Kopf. „McDonald's hat schon geschlossen."
    Viola und ihre Mädchen würden den armen Kerl mit Haut und Haaren auffressen. Ich wollte mich wieder umdrehen, als er meinen Arm ergriff.
    „Warten Sie doch mal. Es tut mir wirklich leid, ich weiß, das war eine echt lahme Anmache, aber ich hab das schon eine ganze Weile nicht mehr gemacht. Wie heißen Sie denn?"
    „Lisa", konnte ich einen Fauxpas gerade noch verhindern. „Lisa Evie." Ich bin nicht dran gewöhnt, undercover zu arbeiten, okay? Sie müssen

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