02 - Beiss mich, wenn du kannst
Sommersprossen und ist Mädchen gegenüber eher schüchtern."
O-kay.
„Und er hat so ein freches Grinsen."
Sag einfach Nein. Du kannst denen keinen Alpha-Ron-Dingsbums finden. Das könnte niemand auf der ganzen weiten Welt schaffen. Niemals. Und schon gar nicht in weniger als anderthalb Wochen.
„Ein Alpha-Ron wird dann also geliefert wie bestellt."
Hey, schließlich ging es hier um ein zusätzliches Honorar.
„Wunderbar. Oh, und richten Sie Ihrem Vater doch bitte aus, dass er so viel Unkrautvernichter auf meine Sträucher sprühen kann, wie er will. Aber das wird nicht funktionieren. Die Mädchen und ich, wir pinkeln sie jetzt schon seit mindestens einem Monat regelmäßig an. Sie sind so gesund, dass sie gegen so ziemlich alles immun sein dürften, abgesehen von radioaktivem Niederschlag vielleicht."
Sofort blitzte vor meinem geistigen Auge ein Bild von Viola und den Mädchen von der NASA auf, wie sie die Hecken „düngten", die ihr Grundstück von dem meiner Eltern trennten.
„Ich werd's ihm bestimmt sagen." Genauso sicher, wie das Morsen wieder in Mode käme und Nokia vom Markt verdrängen würde. „Ich ruf Sie dann in ein paar Tagen noch mal an. Und denken Sie dran, es gibt keinen Grund zur Sorge. Ich schaffe das."
„Ich schaffe das einfach nicht", jammerte ich ein paar Minuten später Evie vor, als sie ans Telefon ging. „Nicht allein. Ich brauche Ihre Hilfe."
„Lil?" Ein Gähnen begleitete die Frage. „Ich meine, Mrs Vandergartenpitt?"
„Es heißt flunkinpitt, und Sie können jetzt ruhig auf den Decknamen verzichten. Ihr Telefon wird nicht abgehört."
Ein weiteres Gähnen. „Woher wissen Sie das?"
„Ich hab so meine Verbindungen."
„Der Kopfgeldjäger." Bettwäsche raschelte, und eine Matratze knarrte. Ihre Stimme klang jetzt aufgeregt. „Sie sind bei dem Kopfgeldjäger, hab ich recht?
Ich wusste es. Ich bin im Kopf sämtliche Möglichkeiten durchgegangen, und es konnte nur der Kopfgeldjäger sein. Er ist der Einzige, der Ihnen wirklich dabei helfen kann, sich aus diesem Schlamassel zu befreien. Ich meine, er hat die Verbindungen und weiß, wie man Mörder findet. Es ergibt also Sinn, dass Sie nur zu ihm gehen konnten."
„Ich bin überhaupt nicht beim Kopfgeldjäger."
„Sie lügen."
„Tu ich nicht."
„Tun Sie wohl."
„Könnten wir jetzt wohl wieder zum Thema zurückkommen. Wir haben schließlich beide jede Menge Arbeit."
„Es ist vier Uhr morgens. Ich muss frühestens in fünf Stunden im Büro sein.
Erzählen Sie mir von Ty."
„Von wem?"
„Ty Bonner. Dem Kopfgeldjäger. Sie sind bei ihm."
Ich versuchte zu lachen, aber das klang genauso nervös, wie ich mich fühlte. „Behaupten Sie. Hören Sie mal, ich brauche wirklich Ihre Hilfe."
„Ich hab der Polizei schon gesagt, dass Sie auf gar keinen Fall jemanden in kleine Stückchen zerhacken würden."
„Vielen Dank für Ihr Vertrauen, aber davon rede ich ja gar nicht. Sie kennen doch unsere neue Klientin? Viola Hamilton?"
„Die, die bei Ihnen im Büro war, als die Cops gekommen sind?"
„Genau die. Sie möchte eine ganze Reihe Partnervorschläge von mir, was im Prinzip auch überhaupt kein Problem ist, abgesehen davon, dass einer von denen ein Rotschopf sein muss. Ein Testosteron verströmender Rotschopf."
„So wie der junge Kenneth Branagh?"
„Eher wie Ron Weasley."
„Sie machen wohl Witze."
„Sie kennen Ron Weasley?"
„Ich sehe auch noch was anderes als CSI. Hören Sie mal, Lil, das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wir reden hier von orangefarbenen Haaren. Sie werden mit Gewissheit keinen Mann mit orangefarbenem Was-auch-immer finden, der auch noch Testosteron verströmt."
„Halten Sie einfach die Augen offen. Wenn Sie auf der Straße zufällig jemanden sehen, auf den die Beschreibung passt, geben Sie ihm unsere Visitenkarte. Sie könnten auch einige Websites checken. Sehen Sie sich ein paar Profile an, vielleicht finden Sie ja jemanden, irgendwer!, der passen könnte. Ich werde mich auch umsehen. Oh, und kennen Sie die neue Klientin - Rachel Sanchez?"
„Sie hat gestern angerufen."
„Ich werde ihren und Violas Fall gleichzeitig bearbeiten." Ich wusste zwar, dass Evie ebenfalls ein gutes Händchen für die Partnervermittlung hatte, aber sie war nicht in sämtliche Eigenheiten Rachels eingeweiht, wie zum Beispiel, dass sie sich bei Vollmond in einen kuscheligen kleinen Köter verwandelte. Also fühlte ich mich gezwungen, mich persönlich um das Werhündchen zu kümmern. Schritt eins? Das
Weitere Kostenlose Bücher