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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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dachte ich das. Ich wusste nicht, warum er das tat. Ich bin vermutlich … in Panik geraten.« Napoleon gab einen krächzenden Laut von sich, dann verstummte er.
    »Ich verstehe«, sagte Bandicut gedehnt. »Und glaubst du jetzt noch immer, dass Copernicus vom Boojum kontaminiert worden ist?«
    Napoleon schwieg einige Momente. »Möglicherweise nicht«, antwortete er schließlich. »Aber ich kann mir nicht sicher sein.«
    Bandicut erhob sich und ging wieder auf und ab. »Bist du dir sicher, dass du nicht infiziert bist?«
    Napoleon surrte, regte sich aber nicht. »Wie kann ich mir sicher sein? Ich glaube, dass ich nicht infiziert bin. Aber wie kann ich mir sicher sein, John Bandicut? Wie?«
    Darauf wusste Bandicut keine Antwort. Stattdessen fragte er: »Hat Copernicus gesagt, wo er ist?«
    »Ich habe Ihnen den kompletten Nachrichtentext vorgetragen.«
    »Aber was ist mit dem System? Hat dir das Eisnetz keinen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort gegeben?«
    »John Bandicut, ich habe nur eine Level-Eins-Verbindung zum Eisnetz hergestellt. Ich dachte, eingedenk Ihres jüngsten Erlebnisses, sei eine tiefer gehende Verbindung nicht ratsam. Habe ich mich geirrt?«
    »Zum Teufel …« Bandicut wusste nicht, was er denken sollte. Er brauchte mehr Informationen, wollte aber zugleich nicht Napoleon dem Risiko aussetzen, vom Boojum angegriffen zu werden.
    ///Erbitte Erlaubnis, frei sprechen zu dürfen.///
    /Erteilt./
    ///Das ist ein kniffliges Problem.
    Aber was ist gefährlicher: Zu riskieren,
    dass sich Napoleon mit dem Eisnetz verbindet
    … oder du?///
    Bandicut starrte Napoleon blinzelnd an. /Ich weiß nicht genau/, erwiderte er dem Quarx in seinen Gedanken. /Er ist praktisch ein Lebewesen./
    ///Stimmt. Aber nicht ganz. Noch nicht ganz.///
    Noch nicht ganz. Charlie hatte vermutlich Recht. Und Copernicus hatte um Hilfe gebeten – dringend. »Nappi, kannst du Coppi eine Antwort schicken?« »Natürlich, Captain.«
    »Also schön.« Bandicut kniff sich selbst sanft in die Unterlippe. »Schick ihm folgenden Text: NACHRICHT ERHALTEN. WIR SIND NICHT KONTAMINIERT. BITTE KONTAKTIERE UNS SOFORT, DAMIT WIR UNS TREFFEN KÖNNEN! GEZEICHNET JOHN BANDICUT.‹ Das sollte genügen.« »Sofort Captain.« Napoleon schritt zum Terminal. Er drückte eine Sonde auf den Sockel, der kurz aufflackerte, dann wandte er sich zu Bandicut um. »Nachricht verschickt. Sollen wir auf ein Antwort warten?«
    »Ja«, nickte Bandicut. »Wir warten auf eine Antwort.« Er setzte sich wieder hin, lehnte sich zurück und massierte sich die Stirn.
    Fünf Minuten später trat Napoleon wieder surrend ans Terminal. Die Verbindung dauerte nur einen Moment. »Nur Text«, meldete er.
    »Verdammt! Was schreibt er?«
    »Ich zitiere: Kann keine direkte Verbindung via Eisnetz riskieren. MUSS wissen, dass Sie nicht kontaminiert sind. Wenn Sie dazu bereit sind, zeigen Sie sich bitte innerhalb der nächsten Stunde im öffentlichen Einkaufszentrum, Ebene 146, Block 1012-1070. Hruum und die Schattenleute brauchen Ihre Hilfe! Schiffwelt braucht Ihre Hilfe! Copernicus.«
    Napoleon machte eine kurze Sprechpause, dann wollte er wissen: »Was meinen Sie dazu, Captain?«
    »Heiliger Bimbam«, erwiderte Bandicut. Eine bessere Antwort fiel ihm nicht ein.

18 Im Atrium
    ///John, bist du dir sicher, dass das klug ist?///
    /Natürlich bin ich mir nicht sicher./ Bandicut zuckte die Schultern und wandte sich von den geschlossenen Türen ab, die zu Iks und Li-Jareds Zimmern führten. Er hatte angeklopft, doch keiner der beiden hatte reagiert. Vielleicht schliefen sie nur fest und hörten sein Klopfen nicht. Jedenfalls wollte er nicht einfach in ihre Zimmer platzen.
    Er konnte nicht anders: Er musste sich mit Copernicus treffen – erst recht nach seinem dringlichen Hilferuf. Bandicut glaubte nicht, dass die Nachricht vom Boojum stammte, der sich lediglich als Copernicus ausgab; er konnte sich nicht vorstellen, dass der Boojum sich auf den Namen des Vorarbeiterschattens berufen hätte. Hruum braucht Ihre Hilfe. Das klang für ihn jedenfalls nicht nach dem Boojum. Mit etwas Glück hielt der Boojum ihn sogar für tot.
    »Napoleon, bist du sicher, dass wir uns in der Stadt zurechtfinden?«, fragte er den Roboter.
    »Captain, wenn die Stadtpläne, die ich heruntergeladen habe, korrekt sind, dürften wir keine Probleme bekommen.«
    Das beruhigte Bandicut zwar nicht ganz, doch würde er es wohl nicht vermeiden können, Risiken einzugehen. Copernicus’ wegen. Und Hruums wegen.
    ///Ich habe an deinem

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