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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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an ihm vorbei und unterbrach den Angriff des Boojum. Hinter der Schattenperson zerbröckelte eine Wand aus Eisverbindungen, schuf einen Wall zwischen dem Schattenfeuer und Bandicut. Das Herz hüpfte ihm vor Freude, und er schrie: /HRUUM! BIST DU DAS?/
    Er hörte eine Stimme, vom virtuellen Raum verzerrt und verändert, aber erkennbar: /Whriiik! Huuu-rii-iik! … John Bandicut … öffnen einen Phasenraumka-nal … bereite dich darauf vor zu fliehen … /
    Bereite dich darauf vor zu fliehen?
    /Whrriiik! … Jetzt! … /
    Bandicut war völlig desorientiert, umgeben von funkelnden, fragmentarischen Verbindungen. Als Hruum ihm das Kommando zur Flucht zuschrie, öffnete sich eine Blume aus Dunkelheit vor Bandicut. In ihrer Mitte sah er ein winziges Fenster, das zu dem Kristallgewirr in den Eishöhlen führte, hinaus aus dem Eiskern!
    Der Ring aus Feuer schoss auf das Fenster zu und brüllte:
    »In dieser Richtung liegt der Tod … Tod … Tod! Du wirst nicht überleben … nicht überleben … »
    Mehr brauchte er vom Boojum nicht zu hören. Er schoss durch das Fenster, und um ihn herum hallte das Gekreisch der Schattenleute.
    Die Schattenleute waren so schnell an Antares vorbeigerast, dass sie sie kaum hatte erkennen können. Sie hatte die Maksu erst vor wenigen Minuten darum gebeten, die Schattenleute zu verständigen! Doch die Maksu hatten ein Kollektivbewusstsein, das sich über ganz Schiffwelt erstreckte. Sie mussten die Schattenleute beinahe augenblicklich benachrichtigt haben.
    Antares spürte im Raum ringsum eine physikalische Störung und wusste, dass die Schattenleute nicht auf den Spurblitz gewartet hatten. Nun waren sie tief in den Eishöhlen, im virtuellen Link, wo sie die Parameter des Datenraums mit verwegener Geschwindigkeit veränderten. Tief im glitzernden, virtuellen Zentrum des Eiskerns klaffte plötzlich eine schroffe, schwarze Öffnung auf.
    Sie sah Bandicut durch die Schwärze taumeln, stürzte ihm entgegen und schrie: /HIER GEHT ES RAUS, JOHN BANDICUT! HIER GEHT ES RAUS!/
    Bandicut überschlug sich zwischen glitzernden Kristallen des Eiskerns, wieder und wieder und noch einmal, trudelte in wilder Flucht durch eine riesige Schneeflocke. Er war aus dem inneren Kern des Boojum-Verstecks entkommen; doch er war orientierungslos und benommen, wusste nicht, in welche Richtung er seine Flucht fortsetzen sollte. Wer war bei ihm? Die Schattenleute? Der Boojum? Verwirrende Stimmen hallten überall um ihn herum. Er glaubte, dass eine davon Charlie gehörte, doch ehe er sich auf sie konzentrieren konnte, war sie schon wieder verschwunden, weggefegt. Dann spürte er plötzlich die virtuelle Präsenz von Antares, die nach ihm suchte, und er hielt sich dankbar und verzweifelt daran fest.
    /Hier geht es raus! Hier lang!/, rief sie.
    Er folgte ihrer Stimme, und schon bald hörte er eine weitere:
    /Hraaahljohn Bandicut, ist das der Boojum?/
    Fast draußen …
    /Bwang-g-g! Etwas verflogt dich! Flieh! /
    Und die Schattenleute heulten und whriiikten: / … der Boojum! … verrückt! … kontrolliert den Eiskern … alles, was hindurchfließt … muss zerstört werden … muss zerstört werden … /
    /Ja! Ja!/, rief Bandicut, der vorwärts taumelte, dann, endlich, gewann er sein Gleichgewicht wieder. Noch immer wusste er nicht genau, wo er war, eines jedoch wusste er: Die Schattenleute hatten ihm einen Pfad geöffnet, der ihn bis hierhin geführt hatte, und Antares hatte ihm den Weg gezeigt. /Wie können wir ihn zerstören? Wie können wir aus den Eishöhlen entkommen?/
    /Whiii! Whiiikiiik! … müssen die Eishöhlen zerstören … das ist die einzige Möglichkeit … /
    Die Eishöhlen zerstören?
    /Nein! Das dürfen wir nicht!/, brüllte Ik.
    Bandicut war fassungslos. Die Eishöhlen zerstören? Um alles zu verlieren, weswegen sie hergekommen waren? Um auf ewig die Chance zu verspielen, die Herren von Schiffwelt zu finden – und vielleicht einen Weg nach Hause? Es musste noch eine andere Möglichkeit geben! Während Bandicut durch das Gewirr aus Datenfragmenten nach draußen wirbelte, blickte er um sich, betrachtete tief betrübt und ungläubig die funkelnden Fenster, die zu den Informationen führten … Informationen, die bald verloren sein würden.
    /Whiiip-wh’riiiip! … müssen den Kern rasch zerstören … bevor der Boojum entkommt … /
    Bandicut drehte sich um und sah einen zuckenden Umriss aus Licht und Schatten – die flackernde Präsenz des Boojum. Der Boojum war nicht mehr hinter ihm her, sondern suchte

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