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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Gefühl von Orientierungslosigkeit lässt vermutlich nach. Beim letzten Mal, als du wieder zum Leben erwacht bist, hast du auch eine Weile gebraucht, bis du dich erinnern konntest./
    ///???///
    /Erinnerst du dich daran, dass du schon mehrmals gelebt hast? Dass du schon einmal gestorben und wieder zum Leben erwacht bist? Daran, dass deine Erinnerungen … unvollständig waren?/ Er schüttelte den Kopf und gab es auf, dem Quarx den Prozess zu beschreiben. Ein wiedergeborenes Quarx schien einige Erinnerungen seines Vorgängers zu behalten, aber eben nicht alle. Lästig, aber so war es nun mal.
    Plötzlich kicherte er. /Charlie?/
    ///Ja?///
    /Wie wirst du denn diesmal sein? Wirst du jemand sein, der anderen gern Streiche spielt? Ein brillanter Künstler? Ein Hochstapler?/
    ///???///
    Bandicut seufzte. /Nimm mich nicht so ernst, ich mach’s dir im Moment nur schwer. Du erinnerst dich nicht daran, dass du jedes Mal eine neue Persönlichkeit bekommst?/
    ///Nein.
    Ich glaube, ich muss die Situation
    noch eine Weile studieren.///
    /Guter Gedanke/, flüsterte Bandicut und gähnte.
    Er legte sich hin, wobei er so nah wie möglich ans Feuer rückte /Nimm dir ruhig jede Erinnerung, die du im Schrank findest. Ich muss jetzt ein bisschen schlafen./
    Er schloss die Augen und schlief schließlich ein.
    Ik erwachte vor dem ersten Tageslicht. Regungslos saß er da und richtete die Augen auf die zusammengerollte Gestalt seines neuen Begleiters, ihm gegenüber, auf der anderen Seite des Lagerfeuers. Ein höchst interessantes Wesen, dieser John Bandicut, mit seinen Robotern und dem Fremdwesen in seinem Inneren! Ik war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Eines aber wusste er: Während der sechs Jahreszeiten (genauer konnte er die verstrichene Zeit nicht einschätzen), die er hier auf diesem Weltenschiff, das er hatte ›Schiffwelt‹ nennen hören, verbracht hatte, hatte er nur sehr wenige andere Wesen mit Stimmensteinen getroffen. Vielleicht hatte es etwas zu bedeuten, dass nun ein weiteres aufgetaucht war. Ik berührte die eigenen Steine in beiden Seiten seines Kopfes und beschloss, mehr über John Bandicut herauszufinden.
    Bedauerlicherweise konnte er sich nicht den Luxus leisten, viel Zeit in die Sache zu investieren. Er musste weiterziehen. Li-Jared war nicht am verabredeten Treffpunkt erschienen, und Ik machte sich Sorgen.
    Sein Freund vergaß nie eine Verabredung, außer, es war etwas passiert. Doch hatte Ik möglicherweise eine Spur gefunden: In der letzten Region waren ihm einige Fußspuren aufgefallen, die eventuell von Li-Jared stammten, und die Unruhe, in der sich der Eisfluss befunden hatte, deutete ganz daraufhin, dass erst vor kurzem jemand dort gewesen war und diesen Aufruhr ausgelöst hatte -jemand wie sein Freund. John Bandicuts Roboter hatten vermutlich den Angriff ausgelöst, dem sie ausgesetzt worden waren; doch falls die Kontamination nicht heftiger gewesen war, als Ik vermutete, musste der Eisfluss bereits vorher gereizt gewesen sein.
    Ik konnte es gar nicht leiden, sich abhetzen zu müssen – weder bei dieser Jagd noch bei irgendeiner anderen. Eine Situation wie diese ließ keinen Raum für Besonnenheit und Vorsicht. Ik schwor auf Besonnenheit, auf vorausschauendes Denken. Aber wenn kühnes Handeln vonnöten war, hatte es keinen Sinn zu zögern. Wenn er doch nur wüsste, was für eine Art von kühnem Handeln angemessen war! Wüsste er doch nur, was Li-Jared herausgefunden hatte! Sogar Ik wurde allmählich ungeduldig. Für sie war die Zeit gekommen, entweder von dieser verwirrenden Welt zu fliehen oder sich darauf vorzubereiten, sich in die Angelegenheiten dieser Welt einzumischen. Keinesfalls konnten sie noch länger einfach nur Beobachter bleiben.
    Und was war mit diesem Neuankömmling, diesem John Bandicut?
    Ik seufzte leise durch die Ohren. Wenigstens hellte sich der Himmel langsam auf. Schweigend erhob er sich und streckte die Glieder. Er würde John Bandicut noch ein wenig ausruhen lassen. In der Zwischenzeit würde Ik die Gegend erkunden.
    Die Morgendämmerung, hellrot und kalt, weckte Bandicut. Er setzte sich auf, kaum imstande, seine schmerzenden Glieder zu bewegen. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und starrte über den Aschehaufen, der noch vom Lagerfeuer übrig war.
    Sein außerirdischer Freund war verschwunden.
    Mühsam stand Bandicut auf und kämpfte gegen seine aufkeimende Unruhe an. »Ik?«, rief er heiser. »Bist du noch da?«
    Napoleon surrte: »John Bandicut, suchst du den

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