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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Ik.
    Bandicut legte die Stirn in Falten. »Ja klar, das hatte ich nicht bedacht. Wie heißt dein Planet, Li-Jared?«
    Li-Jared kratzte sich an der Kopfseite an einer Ausbuchtung, bei der es sich vermutlich um ein Ohr handelte. »Heimat. Wir nannten unsere Welt Heimat.«
    ///Ich glaube,
    wir haben ein kleines Übersetzungsproblem.///
    Bandicut räusperte sich. »Ahm … wir nennen unsere Welt auch ›Heimat‹, aber ihr richtige Name lautet Erde. Hast du noch eine andere Bezeichnung für deine Welt?«
    Li-Jared blinzelte – ein verblüffender Anblick: die stahlgrauen Pupillen schlossen sich kurz, dann leuchteten sie wieder auf. »Wir nannten sie … gute Heimat.«
    »Ja, natürlich. Aber habt ihr denn kein …«
    »Oder …«, bwang’ng, »… Heimat mit Grünem, Schönem, Gefährlichem Himmel.«
    Bandicut fragte sich, ob er diese Bezeichnung abkürzen könnte, ohne Li-Jared zu beleidigen. Li-Jared sagte noch etwas anderes, das klang wie: »Karellia.«
    Ik mischte sich ein. »Wir sollten hier nicht so lange untätig herumstehen. Eben noch hat uns der Boojum angegriffen. John Bandicut, willst du deinen Roboter von seinem Anzug befreien?«
    Napoleon steckte noch immer in dem großen Silberanzug. Seine Arme zuckten auf und ab, als wolle er auf sich aufmerksam machen. Bandicut berührte mit seinem rechten Handgelenk die Vorderseite des Silberanzugs, der sich sofort wie eine Muschelschale öffnete.
    Napoleon klickte und schlüpfte aus dem Anzug. »John Bandicut, ich bin einsatzbereit und Ihnen zu Diensten.«
    »Großartig, Nappi. Ich fürchte, wir haben Copernicus vorerst verloren. Ich muss mich wohl mehr auf dich verlassen als sonst.« In diesem Moment fiel ihm ein, dass Copernicus noch immer seinen Rucksack trug. Nun hatte er also keine Werkzeuge, keinen Proviant, keine Kleidung mehr. Er seufzte schwermütig.
    »Napoleon, das ist Li-Jared. Ein Freund von Ik. Erinnerst du dich daran, dass Ik uns von ihm erzählt hat?«
    »Natürlich«, krächzte der Roboter. »Ich werde darauf achten, ob er sich verräterisch benimmt.«
    Li-Jared blinzelte zweimal.
    »Das wollte ich nicht damit sag …«
    »Was Copernicus betrifft, bin ich mir nicht sicher. Ich fürchte, er ist vielleicht irgendwie vom … Boojum angegriffen worden. Ich werde mich bemühen, Sie vor derartigen Einflüssen zu beschützen.« Napoleon schwenkte seine Sensoren. »Capt’n, wo sind wir?«
    »Ich weiß es nicht, und nenn mich nicht ›Captain‹. So nennt mich Copernicus, nicht du.« Bandicut schauderte es unbehaglich, während er sich im Park umsah. »Ik, wo sind wir? Und wohin gehen wir von hieraus?«
    »Wir müssen eine Karte finden. Li-Jared, gibt es auf dieser Seite des Kontinents keine Zivilisation?«
    »Doch, ich glaube, sie nennt sich …« Buh’wang.
    »Hiii? Ich habe gar nicht mitbekommen …«
    »Doch, ich habe eine Markierung am anderen Ende des Energiekonnektors gesehen. Das ist einer der Gründe, aus denen ich diesen Fluchtweg gewählt habe. Hier leben Maksu. Ich glaube, sie können uns helfen, die Eishöhlen zu finden.«
    Eishöhlen?, hallte die Frage in Bandicut wider.
    »Den Nexus. Die Verbindung zum Baum aus Eis«, erklärte Ik.
    »Oh.«
    »Und wir müssen uns beeilen, bevor der Boojum uns hier entdeckt«, nahm Li-Jared seinen Faden wieder auf.
    »Warum hat er uns nicht schon längst gefunden?«, fragte Bandicut, leicht verärgert darüber, dass alle anderen anscheinend so gut über den Boojum Bescheid wussten, nur er nicht.
    »Er ist nicht allmächtig, weißt du«, erwiderte Li-Jared, der in die Bäume spähte. Plötzlich zeigte er in eine Richtung. »Wir müssen dort entlang, glaube ich.«
    Er hob die Kugel auf, zu der sich sein Raumanzug transformiert hatte, und marschierte los. Die anderen folgten ihm, die leeren Raumanzüge unbeholfen unter die Arme geklemmt.
    Bandicut bemühte sich, mit den anderen Schritt zu halten. Er weigerte sich, die Frage, die ihn so beschäftigte, unter den Tisch fallen zu lassen. »Wenn er nicht allmächtig ist …«
    »Er lebt in einem System, in dem er nicht willkommen ist«, erläuterte Ik. »Er richtet großes Unheil und schlimmen Schaden an, aber die meiste Zeit hält er sich versteckt, schützt sich selbst vor den Verteidigungsvorrichtungen des Systems.«
    Sie folgten Li-Jared durch einen Hain aus glimmenden, durchsichtigen Bäumen und dann einen kleinen Hügel hinauf. Auf der anderen Seite des Hügels spannte sich eine Brücke über einen breiten Strom. Als Li-Jared sich zu dieser Brücke aufmachte,

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