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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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weh.
    Bandicut zuckte zusammen und öffnete blinzelnd die Augen. Er war in einem düsteren Raum, starrte eine Zimmerdecke an; zumindest glaubte er, dass es eine Zimmerdecke war. Ein kleines Licht leuchtete ihm in die Augen; es schien mit der Metallsonde verbunden zu sein, die ihn noch immer anstieß.
    »Würdest du bitte um Himmels willen damit aufhören?«, bellte er.
    »Captain?«, fragte eine verzerrte, metallische Stimme.
    Bandicut zwinkerte. Mehrere Gestalten beugten sich über ihn; er konnte keine von ihnen deutlich erkennen. Aber er wusste, dass eine davon Napoleon war. Er erinnerte sich an eine Bestie, die ihm in den Wald gefolgt war und sich in seiner Nähe hingelegt hatte.
    »Was zum Teufel …!«, ächzte er. Gereizt schob er Napoleons Sondenarm beiseite und setzte sich mit einem Ruck auf. Ihm hämmerte der Kopf.
    »Wir hatten gehofft, du könntest uns sagen, was passiert ist«, meinte eine andere Stimme. Li-Jared. Bandicut spürte noch etwas anderes: Iks Hand, die auf seiner Schulter ruhte, ihn stützte. Er sah zu Ik auf und brachte ein mattes Lächeln zustande.
    Also hatten sie ihn doch nicht verlassen. Natürlich nicht; das hatte ihm die Fugue eingeflüstert. Und die Fugue war abgeklungen, Gott sei Dank! Noch immer schrillten ihm die Ohren, doch fürchtete er sich nicht mehr davor, dass ihn große Außerirdische verfolgten.
    Zudem spürte er das Quarx nicht mehr in seinem Kopf. /Charlie? Bist du da? Charlie?/ Ein eisiger Schauder kroch in ihm hoch. Hatte der Boojum das Quarx vielleicht umgebracht? Bandicut erinnerte sich an die letzten Momente vor seiner Bewusstlosigkeit, als der Boojum ihn mit festem Griff gewürgt hatte und das Quarx abrupt verstummt war. /Charlie!/
    »John Bandicut, was ist geschehen? Wurdest du … angegriffen?«
    Bandicut vermochte nur zu nicken. »Ja«, brachte er dann kaum hörbar hervor. »Er hat versucht, mich zu ersticken.«
    »Hraah! Napoleon?«
    »Nein! Der …« Er schluckte, ihm stand nur zu klar vor seinem geistigen Auge, wie sich diese wütende, gewalttätige Kraft in seinem Verstand angefühlt hatte. »Der Boojum. Hier drinnen«, krächzte er und tippte sich an die Schläfe. »Er hat die Kontrolle über meine Muskeln übernommen.« Er legte sich die Hand an den Hals.
    Napoleon klickte bedrückt. »Wir haben uns um Ihre Sicherheit gesorgt, John Bandicut. Können Sie sich bewegen?«
    Bandicut stöhnte und kam wankend auf die Beine, wobei ihm seine drei Gefährten helfen mussten. Er blickte sich im düsteren Raum um. »Gütiger Gott, wie bin ich hierhergekommen? Ach, vergesst es! Das war die verdammte Fugue.«
    »Die was?«, fragte Li-Jared.
    »Die Fugue. Das erkläre ich euch später.« Sein Mund war trocken, und das Schlucken fiel ihm schwer. »Sie hat den Boojum davon abgehalten, mich umzubringen. Aber er hat Charlie erwischt.« Er deutete wieder auf seine Schläfe.
    Li-Jared starrte ihn mit seinen leuchtenden Augen an. Ik murmelte leise etwas vor sich hin; was er dachte, ließ sich nicht ergründen.
    Bandicut seufzte. »Können wir woandershin gehen?«, fragte er heiser.
    »Hraah, guter Vorschlag!«
    Ik brachte sie in ein Hotel. Er schien zu wissen, was er tat, und schon bald folgten sie einem kleinen, schwebenden Roboter – einem Anorg, wie Ik ihn nannte – durch einen Korridor zu der Suite, die der Hraachee’aner gemietet hatte.
    »Sie ist zufrieden stellend«, erklärte Ik dem Anorg und schickte ihn fort. »Nun, meine Freunde?« Ausholend deutete er auf das geräumige Wohnzimmer. Obwohl die Einrichtung in lebhaften Rot- und Orangetönen gehalten war, wirkte der Raum recht behaglich. Er war mit jener Art von steifen, gepolsterten Sitzoberflächen ausgestattet, mit der Bandicut schon gerechnet hatte. Ik hatte sich geweigert, aus ihren begrenzten Finanzmitteln den Aufpreis für eine Suite mit Standardeinrichtung zu bezahlen.
    Mit erleichtertem Seufzer ließ Bandicut sich in ein sofaähnliches Möbelstück sinken. Er schaute sich um.
    Es gab drei Türen, die jeweils in ein Einzelzimmer führten. Li-Jared warf einen Blick in die Räume und gab einen seltsamen Laut von sich: Bong. Vermutlich bekundete er damit, dass ihm die Zimmer gefielen.
    »Ich muss sagen, dass ich mich sehr darauf freue, mich ein wenig auszuruhen«, verkündete Ik. »Aber vielleicht sollten wir uns zuerst unterhalten.«
    Bandicuts Kopf war alles andere als klar. Trotzdem stimmte er Ik zu; er beugte sich vor und berichtete, was zwischen ihm und dem Boojum vorgefallen war. Seine Geschichte

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