Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
verehren und ihn zu mögen!
    Männer, dachte sie voller Abscheu. Bloß, weil er in die Schlacht zog und andere mit Leichtigkeit tötete, war er also ein Held. Er war dazu erzogen worden, den Tod zu bringen, und das war alles.
    Den Tod bringen - und die Macht seines Willens.
    In der ersten Nacht war sie ihm nach dem Abendessen entschlüpft, weil sie die Schlafensunterkünfte für die Männer, die mit ihm gekommen waren, einteilen musste. Sie hatte sich lange Zeit damit beschäftigt, und als er sie schließlich gefunden hatte, war sie gerade in der Küche und stellte die Mahlzeiten für den kommenden Tag zusammen. Sie hatte immer noch sein Bild vor Augen, wie er mit den Händen auf den Hüften unter der Tür gestanden war und- sie mit seinen kristallblauen Augen fest angeblickt hatte. Er hatte nur eine Hand ausgestreckt und zu ihr einfach >Kommt<, gesagt.
    Sie hatte sich mit sämtlichem ihr zur Verfügung stehenden Trotz umgedreht. »Mylord, ich bin beschäftigt«, hatte sie in einem Ton gesagt, der selbst den dickschädeligsten Krieger abgeschreckt hätte.
    Aber nicht den Lord der Wölfe. Sie hatte ihm noch nicht ganz den Rücken wieder zugewendet, als er ihr auch schon die Hand auf die Schulter gelegt hatte. Er diskutierte nicht lange mit ihr, antwortete ihr nicht einmal, sondern packte sie, riss sie in seine Anne und hielt sie dort mit einem schraubstockartigen Griff fest. Ihre Augen trafen sich, und keiner von ihnen musste ein Wort sagen. Er zerrte sie an den betrunkenen, dösenden Männern in der Halle vorbei, die Treppe hinauf und in ihr Schlafgemach, und dabei wendete er nicht einen Blick von ihr. Als er sie auf das Bett legte, erklärte sie ihm, dass sie ihn hasste. Aber während er im Kerzenlicht seine Kleidung ablegte, fragte sie sich, ob sie ,damit die Wahrheit gesprochen hatte. Als er sich auf sie legte, wiederholte sie ihre Worte. Und als sie seine prachtvolle, mit dichtem platinfarbenem Haar bewachsene Brust sah, wusste sie, dass sie gelogen hatte. »Ihr seid mein Weib«, erinnerte er sie. »Und ich werde mein Recht bekommen.« Sein kehliges Lachen erfüllte die Luft, verspottete sie, aber dann wurde seine Berührung zu seiner zarten Liebkosung, und ihr wütender Protest erstarb unter dem süßen, verlangenden Hunger seiner Lippen. Ihre Worte wurden genauso vollständig hinweggefegt wie ihr Wille. Die Kerzen flackerten, und nach kurzer Zeit entlockte er ihr mit seinen glutvollen Küssen zärtliche Schreie voller Begierde und Erfüllung. ,
    Am Ufer sitzend atmete Rhiannon lief ein und sprang plötzlich auf die Füße. Am nächsten Tag war er bis in den späten Abend geritten, und sie hatte bei seiner Rückkehr vorgegeben, zu schlafen. Er hatte sie nicht berührt, und so hatte sie dieses Spielchen auch in der dritten Nacht gespielt. Aber dieses Mal war er Sieger geblieben. Er hatte sie lachend zu sich herumgerollt und ihr erklärt, dass sie eine armselige kleine Lügnerin wäre und dass sie ihren Lord willkommen heißen sollte.
    Sie hatte es getan, aber jetzt bedauerte sie es.
    Aber letzte Nacht… vergangene Nacht hatte sie einen Sieg errungen. Ganz egal, wie erregend seine Berührungen gewesen waren, sie hatte widerstanden. Sie hatte nicht gegen ihn angekämpft; sie hatte einfach kalt wie ein Stein
    dagelegen, und Tränen waren ihr in die Augen gestiegen, als sie in der Dunkelheit nicht gegen ihn, sondern gegen sich selbst angekämpft hatte.
    Und dann hatte sie in der Dunkelheit genauso lange wach gelegen wie er.
    Und jetzt dieser Morgen…
    Sie konnte ihn immer noch auf sich fühlen, seinen Geruch einatmen, sein volltönendes Lachen hören, die hitzige Inbrunst dieses Mannes spüren, als er mit seinem Körper den ihren pfählte. Sie konnte die felsige Härte seiner Muskeln fühlen, das Zittern in ihm, in ihr, das erregende Gefühl, wenn er sie mit seinem Samen füllte. Sie würde sich nie von ihm befreien können. Niemals diese Erinnerungen vergessen können. Und sie hasste sich dafür viel mehr, als sie ihn hasste, denn sie konnte nicht leugnen, dass er ihr wie ein Gott vorkam, dass seine nackte Brust - und seine Hüften und Schenkel… und seine Männlichkeit - tatsächlich ehrfurchtgebietend waren. Dass seine Augen gebieterisch waren - und nicht allein seine Augen, sondern seine gesamte Persönlichkeit. Dass er tatsächlich der neue Lord hier war.
    Nein, niemals.
    Über ihr raschelten und wisperten die Blätter des Baumes. Sie war allein hier und in Sicherheit. Sie warf ihren Umhang ab, zog die Schuhe

Weitere Kostenlose Bücher