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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Sein Kuss war leidenschaftlich und tief, und sie konnte sich nicht dagegen wehren. Und dann, vermischt mit der Leidenschaft, schien darin ein Hauch von Zärtlichkeit zu liegen. Als er schließlich seine Lippen von den ihren löste, waren seine Augen fast kobaltblau und so hypnotisierend, dass sie ihren Blick nicht abwenden konnte. »Tatsächlich«, murmelte er, »Gott helfe dem Narren, der es wagt, sich in Euch zu verlieben, Rhiannon!«
    Dann drehte er sich um, langte in eine seiner Truhen und beachtete sie nicht weiter. »Zieht Euch schnell an, wir haben lange genug herumgetrödelt.«
    »Wir haben herumgetrödelt? Ich habe nicht … «
    Seine Augen trafen ihre und brachten sie zum Schweigen. »Natürlich habt Ihr«, unterbrach er sie spöttisch, spielerisch. »Und Ihr werdet wieder. Und immer wieder. Und jetzt kommt.«
    Bei seiner Anspielung und dem scharfen Befehl kochte Rhiannon, aber sie drehte sich schnell um und suchte nach neuen Kleidern. Während sie ein Unterhemd anzog, drehte sie ihm den Rücken zu, dann blickte sie, vorsichtig hinter sich,
    Er trug bereits seine Strümpfe und schlüpfte gerade in ein Hemd, und sie biss sich hart auf die Lippen, als sie spürte, wie sie tief innen wieder zu zittern anfing. Seine Taille war so schmal, seine Schultern so breit. Seine Arme waren wie Stahl, und seine Schenkel hart wie Baumstämme. Sogar jetzt sehnte sie sich danach, seine straffe, bronzefarbene Haut zu berühren und sich über das Gefühl unter ihren Fingerspitzen zu freuen.
    Er liebte sie nicht, aber er war ihr Ehemann, und das Schicksal hatte sie zueinander geführt.
    Sie würde ihm nicht dienen! Sie würde es einfach nicht tun!
    Und doch - er liebte diesen Ort. Dieses Land. Die Leute. Die Kinder.
    Er machte Anstalten, sich umzudrehen. Irgendein sechster Sinn hatte ihm gesagt, dass sie ihn betrachtete. Eilig wendete sie sich ab, zog ein neues Untergewand und eine Tunika heraus und schlüpfte in ein eleganteres puderblaues Ensemble. Sie wusste, dass jetzt er sie beobachtete. Als sie sich ihm wieder zuwendete, war er als irischer Prinz gekleidet mit einem Hemd und einer hermelinbesetzten kurzen Tunika, königsblauen Strümpfen und einem purpurfarbenen Mantel mit Spange. Er rückte den Dolch, ohne den er nie war, in der Scheide am Gürtel zurecht und streckte ihr eine Hand entgegen.
    »Können wir gehen, Mylady?«
    »Ihr habt mich hierher gezerrt. Jetzt hetzt mich nicht. «
    »Nun, wenn Ihr fieber bleiben wollt, dann wäre ich glücklich, sämtliche Regeln der Gastfreundschaft über Bord zu werfen und noch eine Weile mit Euch hier herumzutrödeln! Ihr lernt sehr schnell, Lady und Weib, und doch gibt es noch so viel, das ich Euch zeigen möchte. Natürlich war meine Hast unziemlich, aber die ganze lange Zeit nach den wirklich erstaunlichen Ekstasen unserer Hochzeitsnacht, hatte ich nur meine Träume … « Seine Stimme verstummte allmählich und der tiefe, kehlige Klang seines Lachens erfüllte den Raum.
    Rhiannon hatte nun von sich aus beschlossen, sich zu beeilen. Noch während er sprach, hatte sie ihr Haar gekämmt, die Schuhe angezogen und schnell einen großen Schluck von dem Wein auf dem Tisch genommen. Sie stand an der Tür und reckte ihr Kinn hochmütig in die Luft.
    »Ich sehe, dass Ihr schließlich doch schon fertig seid«, lachte er. Er nahm ihre Hand und führte sie aus dem Gemach.
    Draußen blieb er stehen, küsste ihre Hand und blickte sie mit dunkelblauen Augen prüfend an.
    »Meine Liebe, Ihr seid unglaublich schön!« Ein hinterlistiges Lächeln erschien auf seinen sensiblen Lippen. »Der Nachmittag ist voller Herrlichkeit vergangen, und doch kann ich kaum die Nacht erwarten. «
    Sie gab ohne Wimpernzucken seinen Blick zurück und betete darum, dass er das heftige Flattern ihres Herzens nicht hören möge oder gar bemerken würde, dass allein seine Worte kleine, flackernde Flammen der Lust in ihr entfachten.
    »Unsere Gäste warten«, sagte sie.
    »Tatsächlich.«
    Er nahm ihre Hand, führte sie zu der Treppe und in die Halle hinunter. Beim Gehen überfuhr sie plötzlich ein heftiger Schauer. Gott und der Himmel mögen der Frau helfen, die närrisch genug war, ihn zu lieben!, dachte sie. ja, möge Gott ihr helfen.

     

Kapitel 12
    Am fünften Morgen nach Erics Rückkehr stellte Rhiannon fest dass der Wikinger nicht mehr neben ihr im Bett lag.
    Sie erwachte und fand die Laken neben sich zerknüllt wo er gelegen hatte, aber der blonde Riese, der viel zu schnell zurückgekehrt war, um ihr Leben

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