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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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das Kinn versetzte.
    Sie fiel zu Boden. Tränen stiegen ihr in die Augen, und ganz plötzlich wurde ihr sehr klar, dass es tatsächlich gravierende Unterschiede zwischen Wikingern gab. Diese würden keine Gnade mit ihr haben. Sie würden sie genau hier auf diesen Klippen in Fetzen reißen.
    Voller Panik sprang sie auf und rannte zum Klippenrand. Sie würde versuchen, sich hinunterzurollen. Wenn sie sich dabei den Hals brach, dann war das auch in Ordnung. Sie würde diesen schnellen und gnädigen Tod vorziehen.
    Aber es sollte nicht sein. Sie hatte kaum zur Flucht angesetzt, als sie schon beim. Haar gepackt und zurückgezerrt wurde in die Arme des dunkelhaarigen Mannes. Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen, als er sie festhielt. Seine Zähne, jedenfalls die kläglichen Überreste davon, sahen schwarz und grässlich aus. Er betrachtete sie einen Augenblick mit diesem abscheulichen Grinsen, dann stieß er sie auf den Boden.
    »Ich nehm sie - mir gehört sie zuerst!« rief er aus. Er stürzte sich auf sie, und sie brauchte keine Hellseherin zu sein, zu wissen, was er vorhatte. Sie sprang wieder auf, aber er schrie seinen Kameraden zu: »Packt ihre Arme, ihr Dummköpfe!«
    Innerhalb von Sekunden hatten sie Rhiannon überwältigt. Sie wand sich krampfhaft und biss blindlings um sich, dann schlug ihr wieder jemand ins Gesicht, und in ihrem Kopf fing es zu klingeln an. Sie hörte ein donnerndes Geräusch und stellte fest, dass es nicht nur in ihrem Kopf dröhnte. Ehe der dunkelhaarige Widerling eine weitere Bewegung machen konnte, ertönte eine Stimme.
    »Ihr Idioten! Kommt, die Iren kehren zurück!«
    »Wir haben eine Füchsin gefangen, Yorg, eine … « setzte der Dunkelhaarige an.
    »Und sie gehört zuerst mir, so wie die ganze Beute aus diesem Krieg!« rief ihm der Reiter scharf zu. »Gib sie mir! Wir reiten los!«
    Der blonde Mann zerrte sie auf. Benommen sagte sich Rhiannon, dass sie kämpfen und diesen Männern entkommen musste, ehe sie über sie herfallen konnten. Sie biss den Blonden, und er brüllte vor Wut und Schmerz.
    »Wo liegt das Problem?« fragte Yorg, der Reiter.
    »Sie beißt!« jammerte der Blonde.
    »Dann fesselt sie!«
    Ihre letzte Hoffnung schwand, als York Lederriemen herunterwarf. Sie konnte ihn immer noch nicht richtig sehen. Die Anne wurden ihr hinter dem Rücken gefesselt und sie wurde vor ihm bäuchlings auf das Pferd geworfen. Das Pferd stieg empor, als Yorg es gnadenlos antrieb.
    Und dann ritten sie.
    Sie schätzte, dass sie ungefähr eine Stunde unterwegs waren, aber sie wusste nicht, in welche Richtung, denn sie war unglücklich, und ihr war schwindlig, und das Durcheinanderschütteln in ihrer Lage auf dem Pferd verursachte ihr Übelkeit. Sie war sehr froh, als sie anhielten. Als sie auf den Boden gesetzt wurde, stellte sie fest, dass York ungefähr im selben Alter war wie Eric, mit sehr muskulösen Schultern und Armen, ein Krieger mit Narben und, wie es schien, sehr kampfgestählt. Dunkles, zottiges Haar fiel ihm bis auf die Schultern, aber sein Gesicht war sauber rasiert und trug eine lange Narbe über der Wange, die sein Aussehen beeinträchtigte. Wie die anderen auch, war er mit Blut beschmiert und sah schmutzig und abgerissen aus.
    Er stellte sie auf die Füße und betrachtete sie ebenfalls genau. Er hob ihren Umhang und befühlte die Qualität des Materials. Dann ließ er sich auf ein Knie nieder und betastete ihre Strümpfe. Sie versuchte ihn zu treten, aber er packte ihren Knöchel und brachte sie zu Fall. Gelächter brach los.
    »Ich denke, meine Freunde, dass wir eine Lady von hohem Rang gefangen haben«, überlegte er in seiner Sprache. »Vielleicht können wir sie dazu bringen, dass sie uns sagt, wer sie ist. Was meinst du, Ragwald?« sagte er zu dem blonden Mann.
    »Sie spricht unsere Sprache sehr gut«, informierte ihn Ragwald. Ein spitzer Ton in seiner Stimme sagte ihr, dass zwischen den beiden Männern ein Machtkampf tobte.
    »Tut sie das? Hmm , eine gebildete Lady. Vielleicht stammt sie aus Alfreds eigenem Haus!« überlegte er. »Nun«, sagte er dann scharf zu ihr, »tust du das?«
    Sie spuckte ihn an. Er brüllte wütend auf und packte sie hart am Arm. »Sie beißt also, spuckt und flucht und kämpft, was?« donnerte er, drehte sich um und zerrte Rhiannon mit sich. Stolpernd folgte sie ihm, und auch die anderen kamen mit und klatschten ihrem Anführer Beifall. Stolpernd, immer noch krank und in bejammernswerten Zustand, versuchte Rhiannon, auf den Beinen zu

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