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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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lag. Ruhig und ohne Hast ging er mit langen Schritten dahin, voller Arroganz und Selbstsicherheit.
    Sie erreichten schließlich den Wald, und dort war zwischen den dunklen Bäumen ein Pfad. Er stieß sie abermals vorwärts, und sie drehte sich zischend zu ihm um. »Du Bastard! Warum … «
    Er gab ihr keine Antwort, hatte nur eine weitere Anweisung für sie: »Lauft!« befahl er und nahm sie bei der Hand. Als sie durch die Bäume und das Gebüsch brachen, merkte sie, dass Yorg und seine übertölpelten Kumpanen sie doch noch verfolgten.

     

Kapitel 14
    Eric lief an ihre Seite, packte sie bei der Hand und zog sie mit einer Geschwindigkeit hinter sich her, dass ihr bald die Luft ausging. Ihre Lungen brannten wie Feuer, ihre Beine schmerzten teuflisch. Baumäste und Zweige zerrissen ihr die Kleider und verfingen sich schmerzhaft in ihrem Haar, doch trotz ihrer Jammerlaute behielt Eric sein Tempo bei. Wenn man seine Muskelpakete bedachte, bewegte er sich erstaunlich leichtfüßig.
    Schließlich stolperte sie über eine Wurzel. Ihre Hand glitt aus dem Griff ihres Ehemannes, und sie taumelte der Länge nach in ein Schlammloch. Eric blieb stehen, drehte sich um, fluchte lautstark, versuchte ihr eine Hand entgegenzustrecken und hielt dann inne.
    Im Wald war kein Laut zu hören. Sie waren Yorg und seinen Männern entkommen. Erics anhaltendes Schweigen bestärkten Rhiannon in dieser Annahme.
    »Nun, Mylady«, keuchte er außer Atem, »würdet Ihr vielleicht freundlicherweise aufstehen, damit wir weitergehen können? Oder wollt Ihr hier eine kleine Pause einlegen?«
    Ihre Angst vor Yorg verging in dem Augenblick, in dem ihre Wut erneut aufflammte. Sie packte eine Handvoll Schlamm und warf sie Eric ins Gesicht, ehe sie behände aufstand und ihn vorsichtig umkreiste.
    Der Schlamm traf ihn genau auf der Nase. Sie hätte am liebsten laut aufgelacht, denn der dunkle Schlamm war genauso wie sein silberner Kampfhelm, ein hübscher Rahmen für seine Augen.
    »Ich möchte eine Pause einlegen!« rief sie aus und rang nach Atem. »Natürlich will ich nicht in diesem Schlamm rasten! Ich kann nicht mehr, Mylord. Und sagt mir, was um alles in der Welt Ihr hier macht?«
    »Was?« Er stand stocksteif da, mit den Händen auf den Hüften. »Madame, wäret Ihr gerne bei den Dänen geblieben? Das müsst Ihr mir nur sagen!«
    »Ach, und Ihr hättet mich dort gelassen? Ich erinnere mich deutlich, dass es einst einen Ort gegeben hat an dem ich gerne geblieben wäre, aber mein Wunsch war Euch egal!«
    Er trat schnell auf sie zu, und ehe sie auf dem schlüpfrigen Boden ausweichen konnte, hatte er sie gepackt. Er warf sie sich einfach über die Schulter und ging weiter.
    »Was macht Ihr da?« schrie sie.
    »Euch zu den Dänen zurückbringen!« donnerte er. »Ihr seid eine alte Hexe und ein böses Weib, und ihr beißt und, um ganz ehrlich zu sein, Euer Haar hat inzwischen die Farbe eines Dunghaufens.«
    »Oh!« Sie trommelte mit ihren Fäusten auf seinen Rücken. »Lasst mich runter!«
    Er ließ sie los, und sie fiel wieder in den Schlamm. Sie wollte eine Handvoll davon nehmen, aber plötzlich saß er auf ihr, genauso mit brauner Schmiere bekleckert wie sie. Alles, was sie. in seinem Gesicht noch erkennen konnte, waren seine blauen Augen. Seine Finger packten fest ihre Handgelenke, und dann sah sie das weiße Blitzen seiner Zähne, als er grinste. »Ich wollte Euch retten, der Himmel weiß, warum!«
    »Narr, Ihr hättet getötet werden können!« gab sie ihm zurück. »Ihr habt das Kommando über Hunderte von Männer, und doch marschiert Ihr mutterseelenallein mitten in eine Horde von Dänen!«
    »Mein Gott, Weib!« brüllte er sie wütend an. »Wisst Ihr nicht, was sie mit Euch gemacht hätten, wenn sie entdeckt hätten, dass eine irisch-norwegische Armee Euch befreien will? Sie hätten Euch umgebracht ehe wir noch den Kampf hätten beginnen können!«
    Seine Worte ließen sie frösteln. Sie hatte von den Greueltaten gehört, die von den Eindringlingen begangen worden waren. Erzählungen Über Männer, die an Bäume genagelt worden waren und gezwungen wurden, zuzusehen, wie ihnen ihre Innereien aus dem Körper geschnitten wurden. Unter dem Schmutz auf ihrem Gesicht wurde sie blaß , dann begann sie zu zittern. Sie fühlte sein Gewicht auf sich und wusste, dass ihm die Bedeutung ihres Schweigens nicht klar war, denn er sprach ungehalten weiter: »Ich sollte Euch eigenhändig die Haut abziehen, Madame, weil Ihr hergekommen seid und uns beide in eine

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