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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sagst du?«
    Der Jüngling nickte. »Aber sie entkam. «
    »Tja… aber noch rechtzeitig?« beharrte der Ältere. Er blickte seinen Gefährten an dem übel zu sein schien.
    »Warum ärgerst du dich darüber? Ich bete darum, dass der Wikinger sie genommen hat und zwar ohne Gnade! Ich verwette meinen Umhang, dass sie jetzt mein Angebot nicht mehr so verächtlich abweisen wird. Benutzt und weggeworfen von einem solchen Feind! jetzt wird sie dankbar sein für die Krumen, die ich ihr anbieten werde. «
    Der jüngere Mann blickte den älteren nicht an. »Du könntest dich täuschen«, meinte er, »sie liebt Rowan, und Rowan liebt sie. Sie wird keinen anderen akzeptieren.«
    »Sie wird das machen, was ihr gesagt wird. «
    »Nur der König kann ihr befehlen.«
    Hartes und misstönendes Gelächter folgte auf diese Worte. »Ich bin sicher, dass ihr der König nach diesem Tag wirklich befehlen wird. Und ich bin auch sicher, dass er ihr nicht erlaubt, diesen jungen Habenichts zu heiraten. Los doch, die Tat ist vollbracht und der Tag gehört uns. Wir müssen jetzt zum König reiten und ihm die grässlichen Neuigkeiten von den heutigen Ereignissen bringen. «
    »Mylords!« brachte sich der Jüngling, ihr Spion, in Erinnerung.
    Der Ältere sah den jungen mit verschlagenen zwinkernden Augen an: »Was willst du?«
    »Meine Belohnung! Ihr verspracht mir eine Belohnung in Silber!«
    »Das tat ich«, bestätigte ihm der Ältere.
    Er trieb sein Pferd vorwärts, näher an den jungen Mann heran. »Bist du sicher, dass alle, deren Namen du genannt hast auch wirklich tot sind?«
    »Ich bin ganz sicher. Ich habe alle Eure Wünsche erfüllt. Ihr verspracht mir eine Belohnung.«
    »So soll es sein. «
    Der ältere Edelmann lächelte. Die Augen des Jünglings wurden groß vor Schreck, als er sah, dass der Edelmann nach seinem Schwert griff. Er hatte keine Zeit mehr zu schreien; sein Lebensfaden wurde zu schnell abgeschnitten. Er sank in einer großen Blutlache zu Boden.
    Würgend protestierte der Jüngere: »Lieber Gott, war diese Grausamkeit wirklich nötig?«
    »Ja Völlig unbeeindruckt wischte der Ältere das Blut von seinem Schwert. »Natürlich war das nötig. Denk an meine Worte: Wenn du Verrat begehst, mein Freund, dann lass keine Zeugen dafür zurück. «
    Gefühllos lenkte er sein Pferd über den Körper am Boden. »Komm, wir reiten zum König. «

     

Kapitel 2
    Rhiannons Herz hämmerte, ihre Beine taten weh, und ihre Lungen schmerzten so sehr, dass sie kaum mehr Luft bekam. Aber sie rannte immer weiter, hastete immer tiefer in den Wald hinein, immer weiter weg von der Stadt, die ihre Heimat und ihr Erbe gewesen war. Ihr ganzes Leben über hatte sie kämpfen müssen: aber noch nie war sie reinem Entsetzen und Verzweiflung so nahe gewesen wie heute.
    Tief im Wald machte sie schließlich Rast. Sie kannte die Gegend gut und war froh, dass die Nacht hereinbrach. Sie entdeckte einen moosbewachsenen Felsbrocken und ließ sich darauf nieder, schnappte keuchend nach Luft und lauschte angestrengt, ob die Wikinger-Horde ihr auf den Fersen war. Schließlich beruhigte sich ihr Atem. Offensichtlich waren sie nicht hinter ihr her. Diese Anstrengung war sie ihnen nicht wert. Vielleicht wussten sie nicht wer sie war; vielleicht war ihnen das egal.
    Sie schauderte wieder.
    Er hätte sie töten können. Und wenn er nicht so schwer verletzt gewesen wäre, hätte er sie verfolgt.
    Sie schloss zitternd die Augen, und in’ Gedanken sah sie wieder den Wikinger, blond und mächtig, und sie schien noch immer seinen kaum wahrnehmbaren maskulinen Geruch zu riechen, seine Hände auf sich zu fühlen…
    Sie holte tief Luft. Er hätte sie töten können. Er hätte mit seinem Messer auf ihr Herz zielen können, aber er hatte es nicht getan. Er musste gewusst haben, dass sie fliehen würde, dass sie dem König eine Warnung bringen würde. Und doch hatte er sie verschont.
    Es war vermutlich nicht unbedingt ein Akt der Gnade gewesen, dachte sie. Vorher war er ziemlich brutal gewesen. Aber was hatte er damit gemeint, als er zu erfahren verlangte, was passiert war? Sie schlang die Arme um sich und wünschte sich, ihre Angst und Wut und Frustration laut herausschreien zu können. Was passiert war? Eine Horde von Wikinger war aufgetaucht und hatte ihr Heim zerstört!
    Sie musste sich wieder auf den Weg machen. Sie musste den König erreichen.
    Rhiannon erhob sich und stolperte weiter, bis sie zu einem plätschernden Bach kam. Sie fragte sich, ob die Wikinger die Stadt

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