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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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fiel zu rück, zu erschöpft, um sich nach dem Geschlecht des Kindes zu erkundigen. Aber sie brauchte es auch nicht zu tun.
    »Ein Junge! Oh, mein eingebildeter Bruder wird darüber ungemein erfreut sein!« sagte Daria liebevoll. »Ach, Rhiannon, es ist ein Sohn!«
    Ein Sohn. Mergwin hatte ihr gesagt, dass es ein junge werden würde. Eric würde einen Sohn haben. Alle Männer wollten Söhne haben.
    Außer sie glaubten, dass das Kind nicht von ihnen wäre…
    »Hier, Rhiannon! Oh, er ist wunderschön!«
    Er war wunderschön, ein schreiendes, in Leinen gehülltes Bündel, das immer noch feucht und glitschig und verrunzelt aussah. Sie lachte, hielt ihn fest, dann wurde sie von einem Gefühl überwältigt, einem Gefühl, das so tief war, dass sie zitterte und bebte und voller ehrfürchtiger Scheu war und voller Liebe.
    »Rhiannon, du musst noch einmal pressen«, sagte Erin zu ihr. »Die Nachgeburt muss noch heraus. Daria, nimm ihr das Baby wieder ab. Rhiannon kann ihn gleich danach wiederhaben.«
    Sie gehorchte ihrer Schwiegermutter, ohne an die Schmerzen zu denken. Sie war so begierig, ihren Sohn wieder im Arm zu halten, dass sie folgsam ihr Nachtgewand wechselte und sich so drehte, dass die Bettwäsche abermals gewechselt werden konnte. Dann streckte sie voller Glückseligkeit die Arme nach ihrem Sohn aus. Erin sagte, dass sie ihm für einen Augenblick die Brust geben müsse. Sie tat es, und als sich die winzigen Lippen mit unglaublicher Kraft an ihrer Brustwarze festsaugten, war sie für immer verloren.
    Sie liebte das Kind aus ganzem Herzen.
    Genauso, wie sie angefangen hatte, seinen Vater zu lieben, trotz ihres Leugnens. Aber das Kind konnte sie ohne Angst lieben, während Eric…
    Er gab ihr seine Leidenschaft, seinen Schutz, das Feuer seiner Hitze tief in der Nacht. Aber er hielt seine Gedanken vor ihr verborgen, seine Geheimnisse und sein Herz.
    Bitte, Gott, mach, da£ er dieses Kind liebt! dachte sie, und dann schlummerte sie völlig erschöpft ein.

     
    ***

     
    Die Reise schien endlos gewesen zu sein, aber schließlich erhoben sich doch die Mauern von Dubhlain vor ihnen. Die Anzahl der Männer war geschrumpft, denn Niall war mit seinen Söhnen und seinen Männern in Tara geblieben, weitere Soldaten waren in ihre Heimat zurückgekehrt.
    Trotz Schneefall herrschte auf dem Schlosshof ein buntes Treiben. Erics Mutter stand auf den Stufen, um seinen Vater zu begrüßen. Als Erin vortrat und von ihrem Ehemann hochgehoben wurde, sah Eric, dass sie sorgsam ein Bündel in ihren Armen hielt. .
    Er ließ den schwarzen Hengst einfach mit hängenden Zügeln stehen und eilte mit langen Schritten, die immer schneller wurden, auf seine Eltern zu. Zuerst stieg es ihm kalt, dann heiß auf, dann brauste das Blut in seinen Ohren, und schließlich rannte er. Vor Erin kam er schlitternd zum Stehen, und sie drehte sich mit großen Augen um, lächelte dann und begrüßte ihn. »Eric!« Mit ihrem freien Arm umschlang sie ihn und küsste seine Wange. Endlich fand er seine Stimme wieder. »Mutter! Mutter, ist das …«
    »Ja, Eric, das ist es!« Lachend wiegte Erin das Bündel in ihren Armen und zog den Zipfel der Decke von einem winzigen Gesicht zurück. »Er ist zehn Tage alt, und wir
    haben ihn auf den Namen Garth getauft, da wir nicht wussten, wann du zurückkehren würdest. Rhiannon zögerte, dem Kind ohne deine Zustimmung einen Namen zu geben, aber es ist der Vorname ihres Vaters und ich … «
    »Garth! Es ist ein Junge!«
    »Eric, ich sagte >er    Vorsichtig nahm er das Kind in die Anne und murmelte: »Mergwin! Dieser alte Druide hat gesagt, dass es ein Junge werden würde!« Seine Arme zitterten, als er versuchte, das Kind genau zu betrachten. Er eilte zum Eingang des Herrenhauses. Die Neuigkeit hatte sich bereits unter seinen Leuten herumgesprochen. Ein Freudengebrüll stieg auf, und Eric drehte sich um, lächelte, und hob einen Arm, um seinen Männern für den Beifall zu danken. Er blickte sein Kind an, sah die riesigen blauen Augen, das fast platinfarbene Haar, das so weich und doch so dicht war. Zehn Tage alt. Sein Sohn schien ihn mit ebensolcher Neugier zu betrachten. Sein Sohn!
    Eric blieb stehen und blickte zu Erin zurück. »Mutter, Rhiannon … «
    »Es geht ihr gut. Sie schläft. Ich habe eure Ankunft gehört, aber ich habe sie nicht aufgeweckt, weil sie so tief schlief und immer noch sehr leicht ermüdet. Es sind erst zehn Tage, weißt du, und das Baby schläft noch nicht durch. «
    Er

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