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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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werde zurückkommen. Ich habe gesagt, dass ich das tun werde, und so wird es auch geschehen«, versicherte er ihr mit einem zärtlichen Lächeln.
    »Wenn nur … «
    »Was?« fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf und hob das Kinn. Sie würde ihn nicht mit ihren Ängsten beladen in die Schlacht reiten lassen. »Möge Gott mir dir, sein, mein Lieber. Gott und all die Gottheiten des Hauses von Vestfald!«
    Er umarmte sie nochmals zärtlich. »Und du wirst ganz sicher sein. Patrick bleibt als Bewacher bei dir, Daria ist da und natürlich auch Adela. Paß auf unseren Sohn auf, Madame.«
    »Das werde ich. «
    »Und Mergwin bleibt auch hier.«
    »Mergwin!« Überrascht löste sie sich von ihm. »Mergwin bleibt hier? Er reitet nicht, mit dir?«
    »Er möchte hier bei dir bleiben. Er ist ein sehr alter Mann. Es würde mir nicht gefallen, wenn er darauf bestehen würde, an der Schlacht teilzunehmen.«
    Sie nickte und fühlte, wie ein kühler Lufthauch sie streifte. Dann schaffte sie es, zu lächeln.
    Mergwin war nicht der Meinung, dass Eric in Gefahr war. Er war der Meinung, dass sie in Gefahr schwebte!
    Abermals küsste sie Eric voller Wärme und Leidenschaft. Dann flüsterte er ihr zu, dass er gehen müsse, und sie trennten sich voneinander. Sie sah zu, wie er, prächtig anzusehen in seiner kriegerischen Aufmachung, den Hengst bestieg, und sie schaffte es, ihm zuzulächeln und zuzuwinken, bis er außer Sicht kam.
    Dann, löste sich ein Schluchzen aus ihrer Kehle. Sie drehte sich schnell um, betrat das Haus, rannte in ihr Gemach und dort weinte sie, bis sie keine Tränen mehr hatte.
    Sie lag da und betete stumm: Gott, hilf ihm, Gott, hilf ihm, Gott, sei mit ihm.
    Und ich bitte dich, lieber Gott, auch mit mir zu sein!

     

Kapitel 18
    Die Schlacht war kurz und gnadenlos.
    Innerhalb von ein paar Wochen hatten sie die Dänen in London eingekesselt, und danach wurde heftig innerhalb der alten römischen Stadt gekämpft.
    Eric saß auf seinem Hengst Alexander und starrte auf die Ruinen von London hinab. Es war ein ausgebrannter und trostloser Ort, in dem man nicht mehr wohnen und leben konnte. Männer schafften mit Karren die zerschmetterten Körper weg; allmählich tauchten in den Trümmern wieder Frauen und Kinder auf, die in dem Unrat nach Nahrung und Lebensmitteln suchten.
    Aber zumindest war es jetzt vorbei, dachte Eric müde.
    Und er hatte zusammen mit Rollo und dem Großteil seiner Leute wieder einmal überlebt. Eric war an den Krieg gewöhnt; er hatte sein ganzes Leben lang gekämpft. Aber als er an diesem Tag auf die Ruinen dieser großartigen Stadt blickte, war er des Abschlachtens, der Schmerzen und der Trostlosigkeit aus tiefstem Herzen überdrüssig und zutiefst froh, dass er sich in den nächsten Tagen wieder auf den Heimweg machen konnte. Nach Hause…
    Zuerst musste ein Friedensvertrag ausgehandelt werden. Denn Gunthrum, der verschlagene Däne” hatte es verstanden, die Schlacht wohlbehalten zu überstehen.
    England sollte in zwei Teile geteilt werden. Die Dänen würden Essex, East Anglia, die östlichen Midlands und das Land nördlich des Humber bekommen. Im Süden würde Alfred als König regieren, und niemand würde jemals wieder seine Oberherrschaft in Frage stellen.
    Es würde Frieden geben. Falls der Frieden andauern würde.
    Er lenkte den Hengst von dem trostlosen Anblick weg und ritt auf die Ansammlung von Zelten am Stadtrand zu.
    Als er einen hohen, entsetzten Schrei hörte, dem das Geräusch von aufeinanderprallendem Stahl folgte, beschleunigte er sein Pferd. Dann hörte er die Geräusche eines heftigen Schwertkampfes. Er ließ den Hengst schneller galoppieren. In einem Wäldchen entdeckte er nach kurzer Zeit eine Gruppe von Männern. Die meisten waren seine Leute, und einige gehörten zu den engsten Gefolgsleuten des Königs. Sie lagen im Kampf mit einer Gruppe, die ein dänisches Überfallkommando zu sein schien. Schnell zog er sein Schwert und warf sich in den Kampf, wobei er Rollo mittendrin entdeckte. Eric sprang vom Pferd und hackte sich seinen Weg bis zum Rücken seines Freundes. Zusammen bildeten sie eine unüberwindliche, tödliche Kampfmaschine. »Bei den Hallen von Walhalla!« brüllte Rollo. »Was soll das? Genau an dem Tag, an dem der Friedensvertrag unterzeichnet werden soll?«
    »Ich weiß es auch nicht!« brüllte Eric zurück. In diesem Augenblick war es ihm auch egal. Der Feind drang von zwei Seiten auf ihn ein, und er brauchte seine ganze Kraft, um sein Schwert schnell genug zu

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