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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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führen, damit er seine Haut retten konnte. Er stolperte fast über einen gefallenen Angreifer, und das war offensichtlich seine Rettung, denn ein Schwert fuhr zischenddurch die Luft und verfehlte um Haaresbreite seinen Schädel. Er richtete sich auf und enthauptete seinen Angreifer. Dann holte er heftig Luft, als er hoch oben auf einer Erhebung einen einzelnen Reiter bemerkte, der auf ihn herunterstarrte. Eric kniff die Augen zusammen und versuchte, die Embleme auf dem Umhang des Mannes zu erkennen.
    Er fluchte und hob sein Schild, als der Mann seine Hand erhob. und eine blitzende, silberne Klinge durch die Luft auf ihn zuwarf. Der Dolch knallte mit großer Heftigkeit gegen sein Schild und fiel dann auf den Boden.
    Der Reiter preschte davon.
    Eric kniete nieder und hob den Dolch auf. Er war von der gleichen Art wie der, der Rowan getötet hatte. Sie waren vielleicht sogar identisch.
    Die überlebenden Dänen hatten sich allmählich zurückgezogen und verschwanden jetzt zwischen den Bäumen. Eric rief Rollo zu, dass er den Reiter erwischen müsste, und rannte dann zu seinem weißen Hengst. Er galoppierte los, aber der Reiter war verschwunden und Eric hatte- keine Ahnung, in welche Richtung oder zu welchem Bestimmungsort er geritten sein könnte. Er fluchte in sämtlichen Sprachen, die er kannte und ritt dann erschöpft zu Rollo und den anderen zurück.
    Der junge Jon von Winchester, ein Favorit des Königs, beugte sich gerade über den Körper eines Dänen. Er erhob sich voller Widerwillen, als Eric zu ihm ritt. »Welchem verdammten Friedensvertrag können wir denn überhaupt trauert, wenn so etwas passieren kann?«
    Edward von Sussex, Ions guter Freund und ehemals ein treuer Begleiter von Rowan, kam ebenfalls an Erics Seite. »Verdammt soll ich sein, wenn ich das verstehe! Es machte den Eindruck, als wären sie nicht auf einen Kampf oder einen Sieg aus, sondern nur auf Mord, und sonst nichts!«
    »Für Dänen ist das nichts Ungewöhnliches«, meinte Ion bitter. »
    »Ich weiß nicht«, sagte Eric und schüttelte den Kopf. »Auch wenn es Dänen sind. Männer kämpfen, um zu gewinnen oder um sich zu verteidigen. Wofür denn sonst?«
    Keiner von ihnen hatte darauf eine Antwort. Sie sammelten ihre Verwundeten ein und ritten ins Lager zurück. Eric wusch sich das Blut von Gesicht und Händen, wechselte seine Tunika und ging zu Alfreds Zelt. Der König war anwesend und lauschte einem Schreiber, den Gunthrum gesandt hatte, und der sich endlos über spezielle Bestimmungen des -Vertrags ausließ.
    »In diesem verdammten Vertrag ist nicht ein Wort wahr!« unterbrach Eric ihn.
    Alfred sah ihn an. »Wir haben Gunthrum bereits eine Nachricht übersandt, in der wir ihn der Hinterlist und des Verrats beschuldigten. Er hat geleugnet mit dem Angriff etwas zu tun zu haben und hat mir eine seiner Töchter als Geisel geschickt, um die Wahrheit seiner Aussage zu bekräftigen,«
    »Dann gibt es unter uns einen Verräter«, meinte Eric ausdruckslos. »Einen Verräter, der mir übel will - um genauer zu sein, der mich ermorden will -, und zwar von dein Tag an, an dem ich meinen Fuß an dieses Ufer setzte. Es fing damit an, als Eure Botschaft Rhiannon nicht erreichte und meine Schiffe so heftig angegriffen wurden. Dann, als ich mich für Euch, Alfred, auf den Weg in den Süden machte, um gegen die Dänen zu kämpfen, wurden sie vor meiner Ankunft gewarnt. Und weiter habe ich guten Grund zu glauben, Alfred, dass der junge Rowan in Irland nicht einfach im Kampf gefallen ist, sondern ermordet wurde, um in meinem Haus Unfrieden zu stiften.«
    Vom Eingang des Zeltes ertönte ein entsetztes Keuchen. Ion von Winchester kam mit langen Schritten in voller Rüstung herein. »Bei allem was heilig ist, Lord von Dubhlain! Ihr meint dass Rowan ermordet wurde?«
    Eric warf den Dolch, mit dem auf ihn gezielt worden war, auf den Tisch des Königs.
    Alfred studierte den Dolch und dessen Ausführung. Dann verzog sich sein müdes Gesicht schmerzvoll, und er sank in seinen Stuhl zurück. »Was ist das?« fragte Ion. ,
    Alfred forderte Ion mit einer Handbewegung auf, den Dolch zu nehmen. Ion nahm ihn. Dann holte er tief Atem. »Er gehört William. William von Nordumbrien. Es ist sein Dolch. Es muss sich um ein… Missverständnis handeln. «
    William von Nordumbrien. Tatsächlich, William und Allen, Ion und Edward waren alle in seinem Haus, in Rhiannons Haus, gewesen, als Alfred ihm den Befehl überbringen ließ, gegen die Dänen im Süden zu marschieren.

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